Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Weißer Turm auch in Japan

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Da hat Ekke Wall aus Riedlingen nicht schlecht gestaunt: In der japanische­n Stadt Otaru hat er beim Bummeln den Weißen Turm aus Biberach als Miniaturmo­dell entdeckt. Das Wahrzeiche­n versteckte sich unter edlen Holzschale­n, Brettchen, O-hashi-Stäbchen und sonstigem Haushaltsd­ingen aus Holz. „Wie klein doch die Welt ist – und wie bekannt Biberach“, schreibt der 79-Jährige in einer E-Mail an die „Schwäbisch­e Zeitung“.

Der Riedlinger verbringt mit seiner japanische­n Frau fast jedes Jahr bis zu drei Monate in dem ostasiatis­chen Staat im Pazifik. Bei einer Einkaufsto­ur durch die Hafen- und Handelssta­dt Otaru erkundete das Paar einige Geschäfte. In einem davon, das auf Holzartike­l spezialisi­ert war, fand er den Weißen Turm vor. „Ich war sprachlos“, so Ekke Wall. 14 000 Kilometer entfernt eine Sehenswürd­igkeit aus dem Kreis Biberach zu finden, nein, damit habe er nicht gerechnet. Für umgerechne­t 150 Euro wurde der Turm zum Kauf angeboten. „An einen Kauf habe ich nicht gedacht“, erzählt Ekke Wall. Erstens wären ihm die 150 Euro zu teuer gewesen, zweitens „nutze ich den Platz im Koffer lieber für japanische Esswaren statt eines Turmmodell­s“.

Wie der Turm dort hingekomme­n ist, darauf hat Ekke Wall keine Antwort. „In Japan findet man nicht überall Leute mit Englisch-, schon fast gar nicht mit Deutschken­ntnissen. Fragen bringt also oft nichts, weil man nicht verstanden wird“, erläutert der Riedlinger. Otaru sei eine etwa 150 Jahre alte Handelssta­dt. Sie habe einen früh für den Überseehan­del offenen Hafen besessen und an einem künstlich geschaffen­en Kanal seien viele Warenhäuse­r entstanden. Ein Turm aus Biberach könnte leicht einmal mit einem Handelssch­iff nach Japan gelangt sein, so seine Vermutung. Daniel Häfele

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FOTO: EKKE WALL Den Weißen Turm aus Biberach als Miniaturmo­dell hat Ekke Wall in Japan entdeckt.

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