Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Jugendliche als Lebensretter
Mitglieder der Jugendfeuerwehr lernen Erste Hilfe
BAD BUCHAU (sz) - Auch die Erste Hilfe gehört zur Jugendfeuerwehrausbildung: Und genau aus diesem Grund haben sich die Jugendleiter an der vergangenen Jugendfeuerwehrübung in Bad Buchau etwas Besonderes einfallen lassen. Etwas, was nicht alltäglich ist – aber jedem hilft.
Schon als die Jugendlichen vor Übungsbeginn sich nach und nach in der Fahrzeughalle zum Umziehen versammelten, staunten sie nicht schlecht: Seit wann hat die Feuerwehr Bad Buchau einen Rettungswagen (RTW) in ihren Reihen? Mit einem Schmunzeln beantworteten die Jugendleiter die Frage. Es handelte sich hier um den RTW der Werkfeuerwehr Boehringer Ingelheim, den Feuerwehrkamerad Markus Hummler mitgebracht hatte. Er selbst ist dort Rettungssanitäter, zusätzlich zu seiner Tätigkeit bei der Feuerwehr Bad Buchau. Die Jugendleiter und er hatten die Jugendfeuerwehrübung zusammen ausgearbeitet.
Im Schulungsraum stellte Markus Hummler verschiedene Geräte und Materialien aus dem RTW vor und erklärte den Jugendlichen, was beim Auffinden einer verunglückten Person zu tun ist. Ausschlaggebend sei die Kontrolle von Atem und Puls. Ist beides vorhanden, die Person aber bewusstlos, muss sie in eine Stabile Seitenlage gebracht werden. Auch dies zeigte er Schritt für Schritt an einem Freiwilligen. Fiktiv setzte ein Jugendlicher daraufhin einen Notruf ab, um so die Rettungskette weiterzuführen. Auch welchen Zweck ein Druckverband hat und wie er richtig gebunden wird, zeigte Hummler den Jugendlichen.
Als dann die Übungspuppe noch ausgepackt und in die Mitte des Raums gelegt wurde, konnten manche Jugendlichen schon erahnen, was noch kommen sollte: die Reanimation (Herz-Lungen-Wiederbelebung) einer Person. Hummler erklärte, dass der Rhythmus der Wiederbelebung sehr wichtig ist und bis zum Eintreffen und der Übernahme des Rettungsdiensts nicht unterbrochen werden solle.
Nun waren die Jugendlichen selbst gefragt. Während eine Gruppe ihre zuvor erlernte Erste-HilfeKenntnisse übte, wandte sich die andere Gruppe dem RTW in der Fahrzeughalle zu. Hier erklärte Hummler, wie ein Rettungswagen aufgebaut ist und was in ihm steckt. Selbstverständlich durfte ein Jugendlicher auf der Trage Platz nehmen und sich mal als Patient fühlen. Er wurde auch an ein EKG angeschlossen, um seine Vitalfunktionen zu überprüfen. Zudem durften die Jugendlichen den Blutdruck ihres Kameraden messen.
Bei der Schlussrunde im Schulungsraum waren sich alle einig, diese Übung in regelmäßigem Abstand zu wiederholen. Hatte sie doch gezeigt, dass auch Jugendliche in diesem Alter schon zu Lebensrettern werden können.