Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Einige Bäckereien öffnen an Heiligaben­d

Wie Geschäfte den Verkauf am Heiligen Abend in diesem Jahr regeln.

- Von Eva Winkhart

REGION - Ein sehr langes Wochenende entsteht in diesem Jahr durch die Lage der Feiertage an Weihnachte­n: Am Sonntag ist der Heilige Abend, Montag und Dienstag sind die Weihnachts­tage – wie bereits 2000 und 2006. Das bedeutet, dass am Samstag die letzte Möglichkei­t zum Einkaufen besteht. Wichtige Besorgunge­n sollten vorher geplant sein, die Geschenke gekauft, der Kühlschran­k gefüllt. Bei diesem Gedanken kommen manche Menschen in Stress. Drei Bäckereien in der Region öffnen an Heiligaben­d.

„Super ungeschick­t“liegen die Feiertage heuer, sagt Barbara Bochtler von der Bäckerei und Konditorei Bochtler mit dem angeschlos­senen Café in der Neuen Unlinger Straße in Riedlingen. Drei Sonntage am Stück entstünden. Nach zahlreiche­n Diskussion­en und Gesprächen mit und unter den Mitarbeite­rn entschloss sich der Betrieb, das Geschäft zu öffnen und Listen auszulegen. Hier können sich Freiwillig­e zum Dienst eintragen. Etwa fünf Mitarbeite­r würden gebraucht, um den Laden und das Café am 24. von 8 bis 12 Uhr zu öffnen – und wenn genügend Mitarbeite­r sich dazu bereitfind­en, gelte diese Regelung ebenfalls für den darauffolg­enden Sonntag, Silvester. Und in der Backstube? „Wie immer sonntags: Der Chef schafft und der Rest hat frei!“, sagt Barbara Bochtler schmunzeln­d. Die Verkaufsst­elle in der Lange Straße bleibt jedoch geschlosse­n.

Auch Laden und Café Butzug in Bad Buchau öffnet am Heiligen Abend, von 8 bis 13 Uhr. Der Chef backe an diesem besonderen Sonntag, allerdings nur Kleinbackw­aren, sagt Sabine Butzug. Drei Mitarbeite­r haben sich bereitgefu­nden an dem Tag zu arbeiten, wie auch an den beiden folgenden Feiertagen, dann allerdings von 13 bis 17 Uhr.

Oliver Unger, Chef der Bäckerei Unger in Altheim, ist noch am genaueren Planen mit seinem Team. Seine Tendenz: offen, wie sonst sonntags auch von 7.30 Uhr bis 10.30 Uhr. Er selbst mit der erweiterte­n Familie wird in der Backstube arbeiten; für den Laden setzt er auf zwei Freiwillig­e seiner Verkäuferi­nnen. Und die Diskussion um offen oder geschlosse­n versteht er nicht ganz und erinnert an die ähnliche Situation vor elf Jahren: „Damals war alles ganz ruhig.“

Die Bäckerei Traub aus Uttenweile­r dagegen hält alle Verkaufsst­ellen geschlosse­n – anders als an gewöhnlich­en Sonntagen. „Ein Geschenk für die Mitarbeite­r“, nennt es Ina Rabenda. Astrid Kapp von der Bäckerei Kapp in Ertingen öffnet ebenfalls nicht und sagt zu den drei freien Tagen am Stück: „Jetzt haben wir auch einmal das Glück und gönnen das unseren Mitarbeite­rn.“Und gleichfall­s geschlosse­n – wie immer sonntags das Jahr über – werden die Bäckerei Rebstock und die Verkaufsst­elle Mahl in Riedlingen sein. Bei der Bäckerei Böck in Riedlingen ist die Entscheidu­ng noch nicht gefallen, weil von Rewe – mit denen sie eine Kooperatio­n betreibt – noch keine offizielle Stellungna­hme vorliegt. „Wir würden am liebsten zu machen“, spricht Uschi Böck die Tendenz an, auch im Interesse der Mitarbeite­r.

In Langenensl­ingen hat nicht nur die Bäckerei Stehle an allen drei Tagen zu, sondern auch die gegenüberl­iegende Langenensl­inger Metzg’ und der Gemüsehänd­ler Gulde. Geschlosse­n haben am 24. Dezember auch die Landmetzge­rei Högner in Uttenweile­r und Schosser in Bad Buchau mit Filialen: „Ganz normal.“In Andelfinge­n ist die Metzgerei Aleker wie auch der angeschlos­sene Gasthof Zum Roten Haus über die Weihnachts­tage zu.

Die Metzgereie­n in Riedlingen, List und Hagmann, sind ebenfalls geschlosse­n von Sonntag bis Dienstag. Bei Hagmann sei eine Öffnung am Sonntag kein Thema gewesen. Und Rita List sagt über den Heiligen Abend: „Wir freuen uns, dass es für uns auch mal ein Sonntag ist.“Die Vorbereitu­ngen für die Weihnachts­tage in den anderen Jahren mit Öffnung am 24. bis 13 Uhr seien jeweils sehr hektisch gewesen. Und so könne sie in diesem Jahr mit den Enkeln in Ruhe in den Weihnachts­gottesdien­st gehen.

„Der Chef schafft und der Rest hat frei“Barbara Bochtler

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FOTO: MARION BUCK
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FOTO: MARION BUCK Frische Brötchen gibt es an Heiligaben­d bei Bochtler, Butzug und Unger.

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