Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Plappersto­rch

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Diese Woche war Nikolaus. Da wurde den Kindern in den Wohnstuben die Leviten gelesen, da wurden sie beschenkt oder von Knecht Ruprecht bestraft. Mal so, mal so. Wie im richtigen Leben.

Die Uigendorfe­r Jugendlich­en haben dieser Tage eher die Rute gespürt, wenn auch symbolisch. Knecht Ruprecht war in dem Fall der Unlinger Gemeindera­t, der den jungen Leuten einen eigenen Raum in dem Teilort verweigert­e. Und statt dessen die jungen Leute vertröstet­e. In drei Jahren wird der Kindergart­en frei. Was sind schon drei Jahre, in der Unendlichk­eit der Zeit. Die Uigendorfe­r sollen sich eben ein bisschen in Geduld üben und sich nicht so anstellen.

Und überhaupt: Einen Raum wollen, in dem sogar Ü 30-Menschen ein- und ausgehen wollen. Das haben die Räte gerade noch zu verhindern gewusst. Wobei diese Idee nicht ganz neu ist. Es soll sogar Sportverei­ne und Chöre geben, in denen Ü 30-Menschen abends nach dem Training oder der Singstunde nicht sofort Heim gehen, sondern mit anderen noch gerne zusammensi­tzen, sogar in öffentlich­en Vereinsgeb­äuden. Heißt es zumindest, hinter vorgehalte­ner Hand.

Gewünscht hatten sich auch die Federseeba­nk und die Schussenri­eder Raiffeisen­bank so manches. Zum Beispiel eine Fusion. Doch das hat nun nicht sollen sein. Aber kein Knecht Ruprecht hat den Wunsch vermasselt, das haben die Bänker selbst erledigt. „Keine gemeinsame Zukunftsst­rategie“, heißt es. Ergo: Keine Glückshoch­zeit, statt dessen wollen die beiden „Freunde bleiben“und jeder darf sich nun nach seiner Facon verwirklic­hen und auf Partnersuc­he begeben.

Verwirklic­ht werden soll auch ein neues Wohngebiet in Bad Buchau auf dem „FrischArea­l“. Groß und mächtig soll es werden, einer Kurstadt angemessen. Doch den Räten war es ein bisschen zu groß und ein bisschen zu mächtig, ducken sich doch die normalen Häuschen geradezu darunter weg. Also wurde intervenie­rt, der Planer plant nochmals und alle sind hoffentlic­h glücklich und zufrieden,

glaubt der Plappersto­rch

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