Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Zukunft der Chöre im Blick
Wolfgang Oberndorfer führt den Chorverband Donau-Bussen seit 30 Jahren
Wolfgang Oberndorfer führt Donau-Bussen Chorverband seit 30 Jahren.
UNLINGEN – Älteren Sängern ist das Gebiet zwischen Scheer und Ehingen, hin zum Federsee und auf die Schwäbische Alb als Donau-BussenGau wohlvertraut; vor Jahren wurde es in Chorverband Donau-Bussen umbenannt. Für Wolfgang Oberndorfer ist der Name aber nicht entscheidend: Seit 30 Jahren leitet er den Chorverband in dieser Region. Der Verband ist ein wichtiger Teil seines Lebens.
Im Beisein des Jubilars und seiner Frau, der Vorstandschaft des Chorverbands, der Ehrenmitglieder und der Beiräte wurden in der „Sonne“in Unlingen wichtige Stationen der Präsidentschaft von Wolfgang Oberndorfer für die Sache der Sänger in Erinnerung gerufen. Beate Denzler vereinte Daten und Anekdoten in der ihr eigenen Form der Dichtkunst.
„Dank für alles, was Du, Wolfgang, als Präsident für uns Sänger bewegst“, betonte Claudia Moll als stellvertretende Vorsitzende des Verbands. Seit sechs Jahren erlebt sie hautnah das, was sie am Jubilar als schaffig, aber auch ruhig, als vorausschauend und zielstrebig – als erfolgreichen Führungsstil erlebt. Eine von Willi Wiehl gefertigte Urkunde soll den Dank für den unermüdlichen Einsatz Oberndorfers für die Sängersache in 30 Jahren zum Ausdruck bringen.
„Die Arbeit für die Sänger hat mir Freude gemacht. Ich habe versucht, den Chorverband Donau-Bussen mit neuen Ideen zu beleben. Mit eurer Hilfe will ich in die Zukunft gehen“, erwiderte Oberndorfer. In seinem punktuellen Rückblick auf 30 Jahre Arbeit als Präsident rief er als wohl ältester aller amtierenden Chorverbandsvorsitzenden im Schwäbischen Chorverband wesentliche Stationen seiner Karriere in Erinnerung. Dazu zählten Mitarbeit im damaligen Gauausschuss, die Tätigkeit als Jugendreferent und stellvertretender Gauchorleiter bis hin zum Jahr 1987 in Scheer und Begegnungen mit Max Aßfalg, die wegweisend waren: Rolf Ströbele wurde das Amt des Gauchorleiters, Wolfgang Oberndorfer die Arbeit als Gauvorsitzendem übertragen.
Sein Weg führte in die Präsidien des Schwäbischen und des Deutschen Chorverbands, wovon auch der Chorverband Donau-Bussen profitiert. Als Vizepräsident des Schwäbischen Chorverbands seit 2008 sei es ihm stets wichtig, dass durch die Verbundenheit von Präsidium und Chören ein gut funktionierender Kontakt bestehe. Dazu zählen wertvolle Weggefährten wie Ferdinand Dreher, Beate Denzler und Rolf Ströbele.
Ihm dankte Oberdorfer für seine Arbeit in 24 Jahren als Gauchorleiter. Vor allem bei Sängerfesten und überörtlichen Veranstaltungen haben sich Gau und Verband in nachdrücklicher Weise präsentiert. Eckpfeiler wie das Sängerfest in Köln, die Carmina burana oder das internationale Bodenseechorfest 2001 in Friedrichshafen seien unvergessen.
Entschlussfreudig und abwägend
Dies erwiderte der langjährige Gauchormeister Rolf Ströbele, seit 55 Jahren in Sachen Chormusik unterwegs, mit einer Charakterisierung Oberndorfers. Führungskraft, Selbstbewusstsein, Entschlussfreudigkeit, die Gabe, in Ruhe abzuwägen, jedoch auch in legerer Form Kontakte knüpfen und verfolgen zu können, seien herausragende Merkmale seiner Persönlichkeit.
„Ein ganzes Buch könnte ich schreiben über unseren Matador als Gau-Motor seit 30 Jahren“, stellte Beate Denzler fest. 30 Jahre war sie Oberndorfers rechte Hand und hatte somit Einblicke auch in wichtige Einzelheiten. Für alle Beteiligten an Oberndorfers Ehrung äußerst ergötzlich, stellte sie das „liebe Oberndorferlein“als „Chorverbands-Urgestein“vor, ging ein auf Hubers Haus und roten Wein und die Zeit, als der damalige Sängergau „so richtig aufgeblüht“ist. Nun gibt es Fortbildungen und Frauenchöre, Chorjugendtage, wetter- und trinkfeste Lieder- und Jubiläumsfeste, Fahrten mit dem ICE nach Köln und Rom und 2005 in die Toskana und 1993 die singende Barockstraße. Nicht mehr missen möchte man die Fortbildungstagung im Kloster Untermarchtal und alle Bemühungen Oberndorfers, das Chorwesen im Chorverband Donau-Bussen auch weiterhin in eine gute Zukunft zu führen. „Sche wars. I möchte koi Stund it missa, i wünsch dir jetzt koi Ruhekissen. Mach de nächste Johr so weiter als Präsident und Wegbereiter“, rundete Beate Denzler ihren Votrag ab.