Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Glühweinduft und Dekolust
Der Christkindlesmarkt in Riedlingen zog die Besucher an
Der Riedlinger Christkindlsmarkt zog die Besucher an.
RIEDLINGEN (uno) - Leichter Schneefall in der Nacht und blauer Himmel am frühen Samstagmorgen: Im passenden Winterkleid präsentierte sich der Riedlinger Christkindlesmarkt am Samstag. Rund 50 Stände waren zwischen Marktplatz und Weibermarkt aufgebaut. Und je später der Abend, desto zahlreicher die Gäste.
Waren am späten Freitagabend noch die Hammerschläge und weitere Begleitgeräusche des Hütten- und Stände-Aufbaus zu hören, so klang es am Samstagmorgen nach der offiziellen Eröffnung durch Bürgermeister Marcus Schafft schon sehr weihnachtlich. „Frohe Weihnacht – Merry Christmas“und „In der Weihnachtsbäckerei“war ab 12 Uhr in der Mittagszeit vom Schülerchor der JosephChristian-Gemeinschaftsschule zu hören. Weißer Pulverschnee glitzerte auf auf den Dächern und dem Boden, während die ersten Gäste – darunter viele Eltern der Grundschulkinder – die Waren in den Hütten begutachteten.
An vielen schön dekorierten Ständen waren Dekoartikel und Selbstgemachtes zu finden. Bezaubernde Holzengel, Holzsterne in allen Größen, aber auch Rentiere, kleine Weihnachtshäuschen oder Holzchristbäume konnten die Besucher in den Auslagen entdecken. Edle Liköre wurden ebenfalls angeboten und auch selbstgemachte Marmelade sowie beste „Bretla“zur Weihnachtszeit. Auch Textilartikel waren zu finden: Etwa warme Socken, die bei diesen winterlichen Temperaturen bestens zu gebrauchen waren.
Je später der Abend, desto weihnachtlicher das Ambiente. Umrahmt von den Lichterketten an den Häusergiebeln, hüllten auch viele Leuchten an den Ständen den Markt in ein warmes Licht. An manchen Häuschen brannten auch echte Kerzen. Und die musikalische Begleitung tat ein Übriges: Den ganzen Tag über sorgten Chöre und Musikkapellen für den richtigen Ton am Vorabend des zweiten Advents – die Dappers (das Kooperationsjugendorchester in der Stadt), der Musikverein Daugendorf, das Bläserensemble der Stadtkapelle und das städtische Orchester Albstadt spielten vorweihnachtliche Melodien. Und der Engelschor des Kreisgymnasiums sorgte in weißen Gewändern und fluffigem Heiligenschein auch dieses Jahr für einen passenden musikalischen Rahmen.
Natürlich waren beim Christkindlsmarkt auch Nikolaus und Knecht Ruprecht zu Besuch und hatten für die Kinder etwas mitgebracht. Und ein großer Engel beeindruckte die Gästeschar, die an Kutschfahrten um Riedlingens Altstadt teilnehmen konnte. Die Riedlinger Einzelhändler der RGW, die den Markt organisiert haben, öffneten an diesem Samstag ihre Geschäfte bis in die Abendstunden zum Einkauf. Im Pop up-Store in der Langestraße war zudem eine modische Zeitreise zu erleben: Die Boutique Tamarelle entführte zurück in die 50-er Jahre.
Glühweinstand umlagert
Mit einbrechender Dunkelheit drängten sich die Gäste um die Glühweinstände. Vor allem jüngeres Publikum war dort zu finden. So viele, dass es auch in diesen Bereichen zu Engpässen kam: ein Geschiebe und Gedränge wie zu besten Flohmarktzeiten. Und auch in den Gaststätten rund um den Markt wärmten sich die Besucher auf.
Doch vor den Verkaufsständen der Händler war meist genügend Platz, so dass diese am Ende des Tages eine eher ernüchternde Bilanz zogen: Weniger los als in den vergangenen Jahren, war der allgemeine Tenor. Eine Händlerin schlug vor, den Markt später zu beginnen und dafür länger in den Abend auszudehnen.
Aber nicht alle waren unzufrieden. Edith Schmid aus Schwäbisch Gmünd, die Holzartikel und Socken im Angebot hatte, zog ein anderes Fazit: „Wir sind zufrieden“, sagte sie. Sei mehreren Jahren kommt sie schon zum Christkindlsmarkt nach Riedlingen. Und: „Wir haben inzwischen Stammkunden.“ Weitere Fotos finden Sie unter schwaebische.de unter Riedlingen. Auch ein Video wird dort im Laufe des Montags hochgeladen.