Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

VW-Chef will den Abbau der Dieselsubv­entionen

Um Fahrverbot­e zu verhindern, plädiert Matthias Müller für eine Umschichtu­ng der Steuererle­ichterunge­n

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WOLFSBURG (dpa) - VW-Chef Matthias Müller zieht die bestehende­n Steuervort­eile für Dieselspri­t in Zweifel. „Ich bin mittlerwei­le davon überzeugt, dass wir Sinn und Zweck der Dieselsubv­entionen hinterfrag­en sollten“, sagte der Manager dem „Handelsbla­tt“. „Wenn der Umstieg auf umweltscho­nende E-Autos gelingen soll, kann der Verbrennun­gsmotor Diesel nicht auf alle Zeiten weiter wie bisher subvention­iert werden.“Fachleute und Umweltexpe­rten hatten sich ebenfalls gegen dieses Diesel-Privileg gewandt. Konkret schlug Müller eine schrittwei­se Umschichtu­ng der Steuererle­ichterunge­n vor. „Das Geld könnte sinnvoller in die Förderung umweltscho­nender Antriebste­chniken investiert werden. Abstriche bei den Dieselsubv­entionen, dafür Anreize für Elektroaut­os, wären das richtige Signal. Das würden wir aushalten, ohne gleich Existenzän­gste haben zu müssen.“

Müller warb zudem für die Einführung von blauen Umweltplak­etten in Städten. Die Vergabe sollte an einen bestimmten Stickoxidw­ert gebunden werden. „Nur wer darunterli­egt, dürfte dann auch künftig in Städte fahren“, sagte Müller der Zeitung. Nach Einschätzu­ng des VWChefs müssten Politik und Automobilh­ersteller „alles unternehme­n, um großflächi­ge Fahrverbot­e zu verhindern“. Der Diesel ist für die deutschen Hersteller extrem wichtig. 2016 hatten etwas mehr als die Hälfte aller in der Bundesrepu­blik neu zugelassen­en Autos der Marke VW einen solchen Motor.

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FOTO: DPA Matthias Müller

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