David Leggios Vorliebe fürs Torverschieben

Goalie des EHC München sorgt für Irritationen

MÜNCHEN (fil) - Das nie gefährdete 5:1 des DEL-Meisters EHC Red Bull München am Sonntag in Iserlohn erlebte Goalie David Leggio von der Bank aus. Sein Kollege Danny aus den Birken hütete das Tor der Münchner – skandalfrei. Im Gegenzug zu Leggio am Freitag. Der USAmerikaner spielte beim 5:2 der Münchner gegen die Fishtowns Pinguins Bremerhaven eine unrühmliche Hauptrolle. Ohne Leggios Szene hätte der EHC München dieses Spiel womöglich nicht gewonnen. Doch Leggio dürfte sich mit dieser regelkonformen, aber mindestens fragwürdigen Aktion nachhaltig unbeliebt gemacht haben in der Branche. Beim Stand von 1:1 und eigener Überzahl verloren die Münchner in der 29. Minute die Scheibe, Bremerhavens Ross Mauermann stürmte alleine auf Leggio zu. Der drehte sich um, warf humorlos das Tor aus der Verankerung, drehte sich wieder um und fuhr Richtung Mittelkreis. Die Folge: Penalty für Bremerhaven – den Leggio hielt. Acht Minuten später führte München 3:1.

Leggio sei „eine clevere Person, die sich eine Taktik zurechtgelegt hat, die ihr in solchen Situationen hilft“, zitierte die „Süddeutsche Zeitung“Münchens Trainer Don Jackson, „ich weiß, wie emotional er unseren Sport lebt. Ich weiß, wie er denkt. Deshalb muss ich ihm dafür Anerkennung zollen, denn er hat sich dazu Gedanken gemacht.“

Clever? Frech? Oder unsportlich? Tatsächlich war es nicht das erste Mal, dass Leggio auf diese fragwürdige Idee gekommen war. Bereits 2014 als Spieler in der nordamerikanischen AHL hatte er das Tor aus der Verankerung gerissen, und anschließend den fälligen Penalty gehalten. „Den Clip hat er uns in der Kabine schon öfter gezeigt“, verriet am Freitag hinterher sein Teamkollege Yannic Seidenberg. Leggio selbst durfte am Freitag nichts zu seiner Szene sagen, der Club belegte ihn mit einem Interviewverbot.

FOTO: IMAGO David Leggio hat soeben mutwillig das Tor aus der Verankerung gehoben, um einen Penalty zu provozieren.