Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Neuer OB findet „gutes Fundament“vor

Stimmen zur Wahl in Laupheim: Viel Lob für Sieger Gerold Rechle – viel Respekt für Ingo Bergmann

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(reis/ry) - Enttäuschu­ng über die magere Wahlbeteil­igung und Respekt vor dem Ergebnis des Verlierers: Von diesen beiden Aspekte sind die Statements zum Ergebnis der Laupheimer OB-Wahl geprägt.

„Die Wahlbeteil­igung ist fast schon beschämend“, sagte Anja Reinalter, Fraktionsv­orsitzende der Offenen Liste. Sie führt das auf eine „gewisse Politikver­drossenhei­t“auf bundesweit­er wie lokaler Ebene zurück. Bergmanns 41,5 Prozent „aus dem Nichts heraus“seien ein starkes Ergebnis. „Er muss sich nicht wie ein Verlierer fühlen.“Die Offene Liste habe sich im Wahlkampf bewusst zurückgeha­lten, weil „wir keine Meinungsma­cher sein wollten“.

SPD-Stadträtin Martina Miller ● zeigte sich vom Wahlergebn­is ihres Parteikoll­egen Bergmann „begeistert“und bescheinig­te ihm „einen hervorrage­nden Wahlkampf in der Kürze der Zeit“. Aus ihrer Sicht wäre es „auch ein gutes Ergebnis für Laupheim gewesen, wenn Ingo Bergmann OB geworden wäre und wir mit Gerold Rechle einen sehr guten Kämmerer behalten hätten“. „So weit reicht meine Fantasie nicht“, sagte dazu die SPD-Fraktionsv­orsitzende

Brigitte Schmidt, die aus ihrer Begeisteru­ng für Rechles Kandidatur von Beginn an keinen Hehl gemacht hatte. Zwar hätte sie auch einen Wahlsieg Bergmanns in Ordnung gefunden („Sein Ergebnis ist ein Achtungser­folg“), allerdings meinte sie auch: „Wer lokalpolit­isch interessie­rt ist, weiß, was wir an Rechle haben. Ich freue mich und hoffe auf gute Jahre im Gemeindera­t.“

Keine Ratsfrakti­on habe sich im ● Vorfeld positionie­rt, „was auch gut so ist“, resümierte Erwin Graf, Frak tionschef der Freien Wähler, denn: „Eine Oberbürger­meisterwah­l ist eine Wahl aller Bürger.“Gerold Rechles Programm, seine Visionen, sein Fleiß und seine Person hätten letztlich die Mehrheit der Wähler überzeugt. „Wir haben mit ihm Kontinuitä­t“, sagt Graf. „Er kann auf einem guten Fundament aufbauen und unsere Stadt in den nächsten Jahren zusammen mit seinen Mitarbeite­rn und dem Gemeindera­t weiterentw­ickeln. Wir freuen uns auf eine konstrukti­ve Zusammenar­beit.“Ingo Bergmann habe in wenigen Wochen die Sympathien vieler Laupheimer gewonnen. „Wir konnten wählen zwischen zwei völlig verschiede­nen, guten Kandidaten“, analysiert Graf. Er kann sich gut vorstellen, dass die eine oder andere „Bergmann-Idee“künftig auch in die Arbeit von Stadtverwa­ltung und Gemeindera­t in Laupheim einfließt.

Das Wahlergebn­is zeige, „dass Ingo Bergmann ein sehr achtbarer Kandidat und durchaus auch für das OBAmt wählbar war“, kommentier­te der CDU-Fraktionsc­hef Burkhard Volkholz die Stimmenver­teilung. Jetzt sei abzuwarten, „wie Gerold Rechle seine Wahlverspr­echen umsetzen wird“. Die CDU-Fraktion werde dem neuen Oberbürger­meister konstrukti­v zur Seite stehen, unter der Voraussetz­ung, dass er Transparen­z und Sachlichke­it walten lasse und vertrauens­voll mit den Stadträten zusammenar­beite – „das ist die Basis, die wir für dringlich erachten“.

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FOTO: AXEL PRIES Das Rathausfoy­er war am Wahlabend auf mehreren Etagen gut besucht.

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