Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Adventliche Freude am Klavier
Instrumentalklasse von Rosa Widik musiziert im Zwick-Haus
RIEDLINGEN - Die Klavierklasse von Rosa Widik an der Conrad Graf-Musikschule Riedlingen hat zu einem adventlichen Vorspiel ins Zwick-Haus eingeladen. Von den jeweils zwei Beiträgen war überwiegend einer der Zeit des Advent zugeordnet.
Jedem der 14 kleinen oder größeren Nachwuchspianisten wurde für seinen Mut und sein Können aufmunternder Applaus durch die vielen Zuhörer gespendet. Rosa Widik hatte für jeden ihrer Schützlinge ein freundliches Wort oder eine hilfreiche Geste zur Hand, denn wer zum erstenmal öffentlich musizierte, konnte kaum den Klavierhocker vor dem großen Flügel erklimmen. Andere Pianisten zeigten, dass sie mit dem Instrument und ihrer Freude am Musizieren längst Freundschaft geschlossen haben.
Aufmunternd begann Karina Klimask mit ihrem Wunsch „Fröhliche Weihnacht überall“die Vorspielstunde. Für seine Vorliebe, viele Läufe zu spielen, hatte sich Clemens Dyck ein bekanntes Menuett von Johann Sebastian Bach ausgesucht. Als besonderen Wunsch stellte danach Katharina Dorner „die alte Moorhexe“mit melodischen Teilen und klaren Akkorden vor. Luis Müller, erst sechs Jahre alt und schon seit einem Jahr mit Freude am Klavierspielen, stellte unerschrocken fest: „Morgen kommt der Weihnachtsmann“.
Danach lud Jana Dyck in flüssigem Tempo zu einem umfangreichen Wasserballett auf dem Klavier ein. Melodisch und rhythmisch anspruchsvoll, in vielen Bereichen der Klaviatur vor allem mit beweglichen Sequenzen der rechten Hand gut gelöst, zeigte Laura Blersch ihr Können bei „River flows in you.“
Ruhig und in musikalischem Gleichmass meinte Sarah Neumann. „Süßer die Glocken nie klingen“, worauf Elias Repp, zum Vorspiel am Vorabend des Nikolaustages passend, mutig ergänzte: „Lasst uns froh und munter sein.“Über zuverlässiger Bassbegleitung ließ Keisha Nagelberg die vielfältige Melodie von „Last Christmas“aufsteigen, während Alina Jwaschura mit ihren erst sieben Jahren fragte: „Was soll das bedeuten?“und sich danach über den Applaus freute. Fließende Passagen prägten das umfangreiche „Ave Maria“von Charles Gounod, das Jasemin Okomus vorstellte, gefolgt von Angelina Klimask, die ebenfalls unerschrocken aufforderte. „Lasst uns froh und munter sein.“
Mit weichen Klangfolgen in gutem Zusammenspiel zwischen Melodie und Rhythmus, das sich weitete zu beträchtlichem Klangreichtum, so empfahl sich Tim Seifried mit „The Music of Goodbye“. Saubere Doppelgriffe über gebrochenen Akkorden der linken Hand zeigten die Schwierigkeit des Werks und das Können des jungen Pianisten. Mit der zarten und dezenten Weise „Schneeflöckchen, Weißröckchen“beendete Christian Ross die vielseitige und kurzweilig verlaufene Vorspielstunde.