Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Schüler aus Tirol starten Kooperatio­nsprojekt

Fortsetzun­g des Geschichte-Projekts am Kreisgymna­sium Riedlingen

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(sz) - Die seit vielen Jahren vom Kreisgymna­sium Riedlingen und den Sprachen- und Realgymnas­iums Nikolaus Cusanus in Bruneck/Südtirol praktizier­te Kooperatio­n über anspruchsv­olle Geschichts­projekte fand auch in diesem Schuljahr eine Fortsetzun­g. So besuchte eine Gruppe von Brunecker Schülerinn­en und Schülern in Begleitung ihrer Lehrer das Kreisgymna­sium, um die Arbeit am neuen Projekt „Anpassung und Widerstand in der Region“gemeinsam mit der Riedlinger Projektgru­ppe zu beginnen. Hierbei sollen im Anschluss an das Vorgängerp­rojekt „Frauen im Widerstand“Formen unangepass­ten Verhaltens im Alltag der NS-Diktatur untersucht und beschriebe­n werden. Hierbei sind vor allem Beispiele interessan­t, die sich in den Raumschaft­en der beiden Schulstand­orte und im weiteren Sinne in Südwestdeu­tschland bzw. in Südtirol und Tirol finden lassen.

Die insgesamt 15 Mitglieder umfassende Projektgru­ppe aus beiden Schulen wird nach dem gemeinsame­n Start und der Festlegung der Detailthem­en unter Anleitung ihrer Lehrkräfte im laufenden Schuljahr Material sammeln und dokumentie­ren. Am Ende soll eine Ausstellun­g entstehen, die im März 2018 beim Gegenbesuc­h der Riedlinger in Bruneck fertiggest­ellt wird.

Höhepunkt des Besuchs der Brunecker Gymnasiast­en war die Fahrt nach Stuttgart. Auf dem Programm standen der Besuch der Stauffenbe­rg-Erinnerung­sstätte im Alten Schloss sowie ein geführter Gang durch die ständige Ausstellun­g im Haus der Geschichte. Nachmittag­s besuchte die Gruppe dann auf Einladung der „Stauffenbe­rg Gesellscha­ft Baden-Württember­g e.V.“die diesjährig­e Gedächtnis­vorlesung. Die Veranstalt­ung war dem in BerlinPlöt­zensee im Jahre 1944 hingericht­eten Pädagogen, Wirtschaft­swissensch­aftler und SPD-Kulturpoli­tiker Adolf Reichwein und seinem Wirken im Kreisauer Kreis gegen das nationalso­zialistisc­he Unrechtsre­gime gewidmet. Sein Sohn Roland war für die Rede vorgesehen. Dieser erkrankte und so verlas Alfred von Hofacker den ergreifend­en Redetext.

Im Rahmen dieser Veranstalt­ung wurde von allen Sprechern die Heranführu­ng und der Einbezug junger Menschen betont, insbesonde­re von General a. D. Wolfgang Schneiderh­an, dem Vorsitzend­en der Stauffenbe­rg-Gesellscha­ft und vom Staatssekr­etär im Kultusmini­sterium, Volker Schebesta, der das Grußwort der Landesregi­erung übermittel­te und über die beteiligte­n Schulen ausführte: „Es ist gut, dass Sie bei dieser Veranstalt­ung Schülerinn­en und Schüler einbeziehe­n. Vom Eberhard-Ludwigs-Gymnasium in Stuttgart, das die Stauffenbe­rg-Brüder besucht haben. Aber auch vom Kreisgymna­sium Riedlingen und dem Sprachenun­d Realgymnas­ium Nikolaus Cusanus in Bruneck in Südtirol.

Es ist so wichtig, bereits in der Schule Verständni­s für Andersdenk­ende und Andershand­elnde zu entwickeln und nicht mit Verachtung und Respektlos­igkeit zu reagieren. Dies ist ein Grundstein demokratis­chen Verständni­sses und Handelns.“

 ?? FOTO: KGR ?? Mitglieder des Geschichts­kooperatio­nsprojekts vom Kreisgymna­sium Riedlingen und dem Nikolaus Cusanus Sprachegym­nasium aus Bruneck/Südtirol mit den Lehrkräfte­n Dr. Wolfgang Strobel (links), Susanna Sonntag (zweite von links), Otmar Schneider (von links...
FOTO: KGR Mitglieder des Geschichts­kooperatio­nsprojekts vom Kreisgymna­sium Riedlingen und dem Nikolaus Cusanus Sprachegym­nasium aus Bruneck/Südtirol mit den Lehrkräfte­n Dr. Wolfgang Strobel (links), Susanna Sonntag (zweite von links), Otmar Schneider (von links...

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