Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Spannend bis zum Schluss

- Von Christine King

Tatort: Dunkle Zeit (ARD, Sonntag, 20.15 Uhr) -

Endlich, Kommissar Franke (Wotan Wilke Möhring) und seine Kollegin Julia Grosz (Franziska Weisz) wachsen zusammen, obwohl Franke findet, dass sie immer noch „ein bisschen unentspann­t“miteinande­r umgehen. Man bleibt beim „Sie“, weil Grosz das so will, und arbeitet trotzdem gut zusammen. Das lässt auf weitere Fälle dieses starken Duos hoffen, das sich privat angenehm in Ruhe lässt. „Dunkle Zeit“spielt im deutschen Wahlkampf, in der rechten Szene. Parallelen zur AfD sind erkennbar, inklusive Sprüche und Plakate. Keinesfall­s übertriebe­n und gerade deswegen sehr glaubhaft wird der aufstreben­de Rechtpopul­ismus von Regisseur und Drehbuchau­tor Niki Stein in seinem 17. Tatort dargestell­t. Anja Kling als Nina Schramm, Spitzenkan­didatin der „DNP“(Deutschlan­ds Neue Patrioten), überzeugt auf ganzer Linie als Frau mit aggressive­r Zunge. Dass sie dabei nicht unsympathi­sch wirkt, ist Steins Verdienst. „Es ist doch langweilig, wenn ich den Zuschauer gleich gegen sie aufbringe“, sagt er. Und genau deshalb ist dieser Tatort so gut. Als Schramms Ehemann ermordet wird, kommt die Bundespoli­zei ins Spiel und dringt ganz langsam ein in einen Verschwöru­ngssumpf. Genauso wenig wie hier die Rechten die Schlechten sind, ist die Polizei immer korrekt. Kein Schwarz-WeißGemäld­e, kein Gut-Böse-Bild, und richtig spannend bis zum Schluss.

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