Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Prominente Lage frei vom Handel
Die Wolffgruppe will das Stadthallenareal dem gesellschaftlichen Leben widmen
Wolff-Gruppe will das Stadthallenareal dem gesellschaftlichen Leben widmen.
RIEDLINGEN - Das Konzept der Wolff Gruppe Holding GmbH, Stuttgart, verfolgt dank eines eigenen Grundstücks an der Schwarzach einen ganz anderen Ansatz für die Entwicklung des Stadthallenareals in Riedlingen.
Ihr gehört dort, wo einst die Zinngießerei Sturm stand und sich heute noch das Gasthaus Kronprinz befindet, eine Fläche von 6000 Quadratmetern. Auf dieser Fläche an der Hindenburgstraße sollen neben modernen und familiengerechten Wohnungen und Büros Einkaufsmöglichkeiten geschaffen werden. Das eröffnet die Möglichkeit, das „für die Entwicklung des gesellschaftlichen Lebens prädestinierte Stadthallenareal von großflächigem Einzelhandel freizuhalten“.
Die Hindenburgstraße sei eine historische Geschäftsstraße gewesen, hielt Geschäftsführer Klaus Wolff bei der Vorstellung seiner Überlegungen fest. Die Wolff-Gruppe will sie wiederbeleben und an ihr ein neues Eingangstor nach Riedlingen schaffen und damit den Auftakt zu einer Einkaufsroute.
Auf dem Stadthallenareal hat sie Kultur, Tourismus, Freizeit und eine städtebauliche Entwicklung im Blick. Gegenstand der ersten Stufe ist der Neubau einer Stadthalle – und zwar näher an der Straße und der neu gestalteten Hochwasserbrücke als verbindendes Element zur Altstadt – und eines Hotels direkt am Donauufer und -radweg. Bei den beiden Einrichtungen sieht Wolff Synergie-Effekte, so bei der gemeinsamen gastronomischen Versorgung durch das Hotel sowie den großen, öffentlichen Parkplatz. Das Hotel biete ansprechende Übernachtungsmöglichkeiten und solle in Verbindung mit dem Outdoor-/Sportbereich die Anziehungskraft für Touristen erhöhen. Mit Angeboten rund um Wasser- und Radsport will man punkten.
Ein Dienstleistungsgebäude bildet den Riegel zu Freizeit und Kultur. Damit solle dem gesellschaftlichen Leben ein Zentrum gegeben werden, so Wolff, der in diesem Zusammenhang kunstgewerbliche Werkstätten, aber auch Galerien und Bereiche für die Jugend ansprach, Kunstprojekte von Schülern in Verbindung mit Natur zum Beispiel. Neue Treff- und Kommunikationspunkte mit Blick auf Donau und Altstadt würden einen zusätzlichen Naherholungswert für die Bürger schaffen, heißt es in dem Konzept der Wolffgruppe, was auch der Entscheidung für die Bewerbung um die Landesgartenschau dienlich sei. Sie lasse sich optimal in das Gesamtkonzept integrieren. „Es muss einen attraktiven Standort geben“, unterstrich Wolff und zeigte sich überzeugt davon, dass der Zugewinn an Attraktivität, den die Stadt mit der Gestaltung an „so prominenter Stelle“habe, den Einzelhandel fördere.
Die 210 Stellflächen für Kraftfahrzeuge sieht er nicht als solitäre Parkplatznutzung, sie müssten den Charakter eines Parks haben und nicht einer versiegelten Fläche.
Raum für gehobenes Wohnen
In einer zweiten – langfristigen – Entwicklungsstufe ist die Ansiedlung von gehobenem Wohnen vorgesehen und zwar auf dem Gelände der Viehzentrale, die jedoch Bestandsgarantie hat. „Wir sehen die Handelsflächen im unteren Bereich“, betonte seine Mitarbeiterin Annika Herrmann. Das Areal an der Schwarzach eröffnet laut Konzept die Möglichkeiten und formalen Voraussetzungen für großflächigen Einzelhandel sowie kleinere Einheiten, die diesen ergänzen. Die Wohnungen orientieren sich in Richtung eines begrünten Innenhofs oder zur Schwarzach und dem ruhig gelegenen Uferweg.