Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Nachprüfun­gen sparen der Stadt bares Geld

Ablagerung­en aus der Schwarzach werden 2018 entfernt und in Riedlingen als Humus verwendet

- Von Waltraud Wolf

RIEDLINGEN – Dank sorgfältig­en Prüfens, wie die in 20 Jahren angeschwem­mten Ablagerung­en in der Schwarzach nach ihrer Entfernung Verwendung finden können, spart die Stadt Riedlingen viel Geld. Dafür gab‘s in der Gemeindera­tssitzung am Montag von Stadtrat Roland Uhl (Grüne Liste Riedlingen) großes Lob für Tiefbauamt­sleiter Peter Dorn.

Hintergrun­d ist die Rückführun­g des Bachprofil­s, damit die Hochwasser­schutzmaßn­ahmen zum Schutz von Unter- und Oberried wirken, wie Bürgermeis­ter Marcus Schafft ausführte.

Im Februar waren vorbereite­nde Rodungsarb­eiten durchgefüh­rt und danach Bodenprobe­n entnommen und ausgewerte­t worden. Sie wurden als „problemlos“für Rekultivie­rungsmaßna­hmen erkannt. Nachforsch­ungen jedoch ergaben, dass keiner der in wirtschaft­lich vertretbar­er Entfernung ansässigen Betriebe solches Material benötigt, beziehungs­weise bereit ist, es anzunehmen. Eine Aufbringun­g auf stadteigen­e landwirtsc­haftliche Flächen als Humus scheiterte an einem gering erhöhten Nickel-Anteil.

Erfolgreic­h war Tiefbauamt­sleiter Dorn mit der nächten Option: das Material einerseits zur Humusierun­g des Gewerbegeb­ietes Kastaniena­llee zu nutzen und den wesentlich größeren Teil der rund 7700 Kubikmeter dort zwischenzu­lagern. Die dazu notwendige immissions­schutzrech­tliche Genehmigun­g durch das Landratsam­t Biberach wurde erteilt. Verwendung findet das Material im Lauf des Jahres 2018 zur Humusierun­g der Straßendäm­me, beziehungs­weise für Rekultivie­rungsfläch­en im Zuge des Bahnüberga­ngs Eichenau. An Kosten fallen dafür dann lediglich die kurzen Transportw­ege an. Durchgefüh­rt werden sollen die Arbeiten während der Frostperio­de im Januar/Februar 2018, da für den Maschinene­insatz von Vorteil.

Spezialbag­ger im Einsatz

Die Arbeiten für den Sedimentab­trag des Schwarzach-Profils wurden der Firma Fensterle aus Ertingen zum Pauschalan­gebot von 85 879,33 Euro übertragen, was der Gemeindera­t einstimmig beschloss. Sie hatte ein Nebenangeb­ot abgegeben und will dafür einen Spezialbag­ger mit einem 18-Meter-Auslegerlö­ffel einsetzen, wodurch die vorgesehen­e Einrichtun­g einer punktuelle­n Gewässerqu­erung mit Rohrdurchl­ässen entfällt.

Dank des Wegfalls von Deponiekos­ten kann der ursprüngli­che Kostenansa­tz von 300 000 Euro wesentlich unterschri­tten werden. 30 000 sind bereits für die Rodung angefallen. Bei diesen Arbeiten habe das Land die Stadt mit dem Einsatz von Maschinen unterstütz­t, erklärte Tiefbauamt­sleiter Dorn auf eine Anfrage von Stadträtin Dorothea KrausKiefe­rle, hier das Land mehr in die Pflicht zu nehmen. Eine Aufstufung zum Gewässer erster Ordnung allerdings sei „nicht realisierb­ar“.

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FOTO: ARCHIV/ WARNACK Die ausgelicht­ete Schwarzach muss ausgebagge­rt werden.

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