Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Steigende Nachfage nach Krippenplätzen
Gemeinderat stimmt neuen Platzvergabekriterien bei der „Pusteblume“zu
ERTINGEN - Wegen der ständig zunehmenden Anfragen für einen Platz in der Ertinger Kinderkrippe „Pusteblume“stimmte der Gemeinderat einer neuen Platzvergabeordnung für diese Einrichtung zu. Damit sollen zunächst Kinder aus dem Gemeindebereich Aufnahme finden, aber auch Auswärtige weiterhin die Chance haben, in ruhigeren Zeiten einen Platz zu bekommen.
„Die Nachfrage von Eltern, auch von auswärts, die sich einen Platz in der Ertinger Kinderkrippe wünschen, ist steigend“, so Koordinationsleiterin Claudia Arton, die zusammen mit der Leiterin des Kindergartens, Svenja Schmid, der Sitzung beiwohnten und die neuen Vergabekriterien dem Gremium unterbreiteten. Der Hort besteht derzeit aus zwei Gruppen für jeweils zehn Kinder, eine für Halbtags- und eine für die Ganztagsunterbringung. Zwischen 17 und 20 Kinder unter drei Jahren besuchen derzeit die Einrichtung.
Mit der Einführung solch einer Platzvergaberichtlinie zieht die Gemeinde Ertingen mit Städten und Gemeinden in der Umgebung gleich. Dies ist dann eine rein gemeindliche Regelung. Ohne eine solche Festsetzung müssten alle Anmeldungen, die bei der „Pusteblume“eingehen, berücksichtigt werden. So auch Familien aus anderen Gemeinden (derzeit liegen Anfragen aus Riedlingen und Dürmentingen vor) und auch Kinder von nicht berufstätigen Eltern.
Die neuen Platzvergabekriterien basieren auf einem Punktesystem, das sich nach der Kindeswohlgefährdung, Wohnort, besonderem Förderbedarf, alleinerziehend und berufstätig, Berufstätigkeit beider Elternteile und am Geschwisterbonus orientiert. Für jedes Kriterium, das ein Kind beziehungsweise eine Familie erfüllt, wird eine festgelegte Punktzahl vergeben und die Krippenplätze in der Reihenfolge der erlangten Punktezahl vergeben. Das Verfahren, so die Verwaltung, sei aufwendiger, biete aber ein Höchstmaß an Transparenz und Gerechtigkeit bei gleichzeitiger Steuerungsmöglichkeit. Eltern, die keine Platzzusage bekommen, werden auf eine Warteliste gesetzt. Dabei wird vorweg unterschieden, ob es sich bei der Anfrage um einen Halbtagesoder Ganztagesplatz in der Kinderkrippe handelt. Diese Warteliste ist dann auch Grundlage des Nachrückeverfahrens. „Wir verfolgen damit das Ziel, dass Bürger aus der Gemeinde Ertingen die besten Chancen auf einen Platz haben“, so Claudia Arton. Sie und ihre Kollegin machten aber auch klar, dass das Gespräch mit den Eltern ein wichtiger Bestandteil bei der Aufnahme von Kindern ist.