Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Vom Marsch bis zur Ouvertüre
Abwechslungsreiche Blasmusik beim Jahreskonzert vom Musikverein Betzenweiler
BETZENWEILER - Vom hochklassigen Marsch bis zur feinsten Ouvertüre: Sehr vielseitig präsentierte sich der Musikverein Betzenweiler in der bis auf den letzten Platz gefüllten Mehrzweckhalle in Betzenweiler seinem Publikum am 3. Advent.
In seiner Ansprache würdigte der Vorsitzende Clemens Fischer viele Ehrengäste, darunter auch Besuch aus der Partnerschaftsgemeinde aus Inwil in der Schweiz und ging vor allem auf das durch den Dirigentenwechsel geprägte Jahr 2017 ein und wünschte hierbei Dirigent Philipp Maier ein gutes Händchen bei seinem Premierenkonzert für den Musikverein Betzenweiler.
Unter der fachkundigen Ansage von Anna Mattmann zeigte der Musikverein mit der Ouvertüre „Nabucco“, wo vor allem das gekonnte Wechselspiel von Posaunen und Bass und dem gefühlvollen Holz im Vordergrund stand, eine gelungene Einleitung in den Konzertabend. Vor allem das voluminöse Gesamtbild vom Gesamtorchester mit sauberen Stakattoläufen ließ einiges erwarten. Einen Kontrast hierzu bildete das Werk „Cassiopeia“, welches die Geschichte eines schönen Mädchens vom äthiopischen König anschaulich in einer getragenen, geläufigen Melodie erzählte, welche durch Soli von der Oboe durch Andrea Fürst und Querflöte durch Marion König untermalt wurde. Polka Freunde erfreuten sich jetzt an der „Annen-Polka“von Johann Strauss, welche klar strukturiert und mit Baritoneinwürfen gespickt von den rund 55 Musikerinnen und Musikern gekonnt in einer rhythmischen Melodie vorgebracht wurden. Mit dem amerikanischen Marsch „Goldene Kameraden“zeigte das Bassregister abwechselnd mit dem hohen Blech eine abwechslungsreiche Melodie mit metrischen Akzenten, welche vom Gesamtorchester untermalt wurde.
Im zweiten Teil wurde mit einem kraftvollen tiefen Blech die Schönheit der Tiroler Berge, untermalt vom präzisen Holzregister und dem fordernden Schlagwerk bei „Alpine Inspirations“demonstriert. Mit der wiederkehrenden Melodie wurden die Zuhörer mit dem atemberaubenden Blick hoch oben vom Berg belohnt. Sehr emotional zeigte sich das Orchester bei dem Highlight „Imagasy“von Thiemo Krass, wobei die Phantasie des Komponisten im gefühlvoll einsetzenden Schlagwerk und den übernehmenden Querflöten angeregt wird. Die Steigerung der immer dominanter werdenden wiederkehrenden Melodie in allen Registern und dem Zwischenspiel von Holz und Bariton lassen auf eine ausgedehnte, fruchtbare Probenarbeit schließen. Rockig zeigte sich das Orchester bei „Symphonic Rock“, entstanden aus Hits von den Rockgruppen Queen und Genesis, wo bei einem Trompetensolo und geläufigen Melodien wie „we are the champions“alle Register gefordert wurden.
Den Abschluss eines hochklassigen Konzertes bildete die bekannte „Blues Brothers Revue“, wo bei Titeln wie „Soul Man“oder „Soul finger“die verschieden Register noch einmal ihr Können mit einer schnellen, aufbrechenden Melodie präsentierten. Der berechtigte, tosende Applaus des Publikums wurde mit der besinnlichen, getragenen Melodie bei der Zugabe „Abendmond“honoriert.