Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Kindergarten wird weitergeführt
Mit dem neuen Bewegungskonzept hat die Andelfinger Einrichtung eine Chance
LANGENENSLINGEN - Die drohende Schließung des Andelfinger Kindergartens ist vom Tisch. Die Einrichtung im Teilort wird auf unbestimmte Zeit weiterbetrieben. Das hat der Langenenslinger Gemeinderat am Montagabend in seiner letzten Sitzung des Jahres beschlossen. Das neue Bewegungskonzept und das Engagement der Leiterin und der Eltern haben maßgeblich zum Entschluss des Gemeinderates beigetragen.
Vor einem Jahr sah die Zukunft des Andelfinger Kindergartens gar nicht rosig aus. Der Gemeinderat und die Verwaltung bemängelten die Wirtschaftlichkeit der Einrichtung und dachten darüber nach, ihn zu schließen. Deshalb wurde in der Dezembersitzung des vergangenen Jahres beschlossen, den Kindergarten für ein Jahr auf Probe weiterzuführen. Während dieser Zeit sollte die Konzeption überarbeitet werden. Mit der neuen Leiterin Anja Eisele wurden innerhalb kurzer Zeit die Räumlichkeiten und die Konzeption zum Bewegungskindergarten hin verändert. Belohnt wurde das Engagement im Herbst mit der Verleihung der Zertifizierung.
„Wir konnten viel erreichen innerhalb eines Jahres“, sagte Bürgermeister Andreas Schneider, der das Engagement aller lobte – der neuen Leiterin, der Eltern, des Ortschaftrats und der ganzen Bürgerschaft. Nachdem der Gemeinderat den Fortbestand des Kindergartens auf unbefristete Zeit festgelegt habe, könnten nun auch Eltern, die wegen der drohenden Schließung bisher zögerten ihr Kind anzumelden, das Angebot des Bewegungskindergartens künftig nutzen, so der Bürgermeister.
Derzeit elf Kinder
Derzeit besuchten elf Kinder die Andelfinger Einrichtung. Im Januar wurden drei neue Kinder angemeldet. Nach der Berechnung der Kindergartenbedarfsplanung müssten bis August 2018 wieder 18 Kinder in den Kindergarten gehen. Diese Zahl werde wohl nicht erreicht werden können, sagte Schneider. Für den Fortbestand des Kindergartens bis auf Weiteres, solange dies wirtschaftlich darstellbar ist, stimmten alle Gemeinderäte und Schneider dankte für das deutliche Zeichen.
Allerdings konnte dem Wunsch der Elternschaft auf eine teilweise nachmittägliche Öffnung des Kindergartens aus wirtschaftlichen und personellen Gründen nicht entsprochen werden. Auch einem Bustransfer aus den Albgemeinden nach Andelfingen mochte der Rat seine Zustimmung nicht geben.
Gemeinderat Thomas Traub hinterfragte, wie lange ein Kindergarten wirtschaftlich vertretbar sei. „Wenn es nur noch fünf oder sechs Kinder wären, müsste nochmals darüber diskutiert werden“, antwortete Schneider.