Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Feierstunde ohne großes Taramtatatam
Jugend des Musikvereins Unlingen gab am dritten Advent besinnliches Konzert
UNLINGEN - Der Musikverein Unlingen hatte zur besinnlichen Feierstunde eingeladen und seine jungen Musikanten machten besinnliche Musik in den frühen SonntagAbend. Die zahlreichen Zuhörer, überwiegend Eltern und Großeltern, konnten sich ein Bild von der Nachwuchsarbeit in der Blaskapelle machen und entspannt und zur Ruhe kommend die teils meditativen Musikstücke anhören.
Fast sphärisch entrückt begann die Aufführung mit Marimbafonklängen von der Chorempore. Menuin Rau spielte die Komposition „Teardrops“so einfühlsam und vielschichtig, dass klanglich, Abstufungen von Tränen der Trauer bis hin zur Freude durch das Gotteshaus flossen. Danach durften die wartenden Jüngsten, vom Anfängerensemble, endlich zeigen was sie gelernt und geübt hatten. Und das konnte sich sehr wohl hören lassen. Ob mit „Westminster Prelude“, „Amazing Grace“oder G.F. Händels „March Majestic“. Feierlich und getragen, erzeugten die Jungmusiker durch ihr Spiel eine ruhige und harmonische Stimmung. Dieser besinnliche Impuls wurde durch die von Marina Schlaucher gesprochenen Texte wie „Ich bin das Licht“weitergetragen. Mit „Air und Dance“beendeten die Jüngsten federleicht ihren Teil.
Bachs Präludien sind hauptsächlich als Orgelstücke bekannt. Das Unlinger Saxofonquartett intonierte auf eine ungewohnte, aber sehr ansprechende Weise, den von John M. Carlsten arrangierten Titel "Prelude". Vor allem Bariton und Tenor gaben dem Vortrag eine schwebende Tiefe. Den in der Weihnachtszeit überall zu hörenden „Little Drummer Boy“ließ Wolfram Halder sein Jugendblasorchester dezent und ohne großes "Taramtatatam" spielen. Das war der Atmosphäre wohltuend angepasst. Auch die Schlittenglocken in „Cinderella´s Dance“blieben angenehm im Hintergrund. „Veni Emmanuel“verkündete das Tenorhorn solo die baldige Ankunft des Messias und ihm folgend, zeichneten die anderen Register Erwartungen und Hoffnungen am Horizont auf. Zart und fein gewoben gespielt auch das Arrangement „Air und Bourree“von Johan de Meij.
Hatten zu Beginn der Feierstunde die letzten Sonnenstrahlen den Altarraum noch erhellt, so zog jetzt die Dämmerung ein und nach „Lead me home“war „Amen“von Pavel Stanek ein stimmiger Schluss zu dieser feierlichen Stunde.
Die jungen Musiker und ihre Dirigenten, haben der oft hektisch und laut verlaufenden letzten Adventswoche, einen wohltuend unaufgeregten und stimmungsvollen Anfangspunkt gesetzt.