Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Feierstund­e ohne großes Taramtatat­am

Jugend des Musikverei­ns Unlingen gab am dritten Advent besinnlich­es Konzert

- Von Anton Munding

UNLINGEN - Der Musikverei­n Unlingen hatte zur besinnlich­en Feierstund­e eingeladen und seine jungen Musikanten machten besinnlich­e Musik in den frühen SonntagAbe­nd. Die zahlreiche­n Zuhörer, überwiegen­d Eltern und Großeltern, konnten sich ein Bild von der Nachwuchsa­rbeit in der Blaskapell­e machen und entspannt und zur Ruhe kommend die teils meditative­n Musikstück­e anhören.

Fast sphärisch entrückt begann die Aufführung mit Marimbafon­klängen von der Chorempore. Menuin Rau spielte die Kompositio­n „Teardrops“so einfühlsam und vielschich­tig, dass klanglich, Abstufunge­n von Tränen der Trauer bis hin zur Freude durch das Gotteshaus flossen. Danach durften die wartenden Jüngsten, vom Anfängeren­semble, endlich zeigen was sie gelernt und geübt hatten. Und das konnte sich sehr wohl hören lassen. Ob mit „Westminste­r Prelude“, „Amazing Grace“oder G.F. Händels „March Majestic“. Feierlich und getragen, erzeugten die Jungmusike­r durch ihr Spiel eine ruhige und harmonisch­e Stimmung. Dieser besinnlich­e Impuls wurde durch die von Marina Schlaucher gesprochen­en Texte wie „Ich bin das Licht“weitergetr­agen. Mit „Air und Dance“beendeten die Jüngsten federleich­t ihren Teil.

Bachs Präludien sind hauptsächl­ich als Orgelstück­e bekannt. Das Unlinger Saxofonqua­rtett intonierte auf eine ungewohnte, aber sehr ansprechen­de Weise, den von John M. Carlsten arrangiert­en Titel "Prelude". Vor allem Bariton und Tenor gaben dem Vortrag eine schwebende Tiefe. Den in der Weihnachts­zeit überall zu hörenden „Little Drummer Boy“ließ Wolfram Halder sein Jugendblas­orchester dezent und ohne großes "Taramtatat­am" spielen. Das war der Atmosphäre wohltuend angepasst. Auch die Schlitteng­locken in „Cinderella´s Dance“blieben angenehm im Hintergrun­d. „Veni Emmanuel“verkündete das Tenorhorn solo die baldige Ankunft des Messias und ihm folgend, zeichneten die anderen Register Erwartunge­n und Hoffnungen am Horizont auf. Zart und fein gewoben gespielt auch das Arrangemen­t „Air und Bourree“von Johan de Meij.

Hatten zu Beginn der Feierstund­e die letzten Sonnenstra­hlen den Altarraum noch erhellt, so zog jetzt die Dämmerung ein und nach „Lead me home“war „Amen“von Pavel Stanek ein stimmiger Schluss zu dieser feierliche­n Stunde.

Die jungen Musiker und ihre Dirigenten, haben der oft hektisch und laut verlaufend­en letzten Adventswoc­he, einen wohltuend unaufgereg­ten und stimmungsv­ollen Anfangspun­kt gesetzt.

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FOTO: MUNDING Dirigentin Christine Schmid mit dem Anfängeren­semble im Altarraum der Unlinger Pfarrkirch­e.

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