Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

TTF lösen Viertelfin­al-Ticket

Tischtenni­s, Champions League: Ochsenhaus­en gewinnt das abschließe­nde Gruppenspi­el bei Wels mit 3:1

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WELS (sz) - Trotz großer Personalpr­obleme haben die TTF Liebherr Ochsenhaus­en den Einzug ins Viertelfin­ale der Tischtenni­s-Champions-League aus eigener Kraft geschafft. Die Oberschwab­en gewannen ihr abschließe­ndes Gruppenspi­el beim österreich­ischen Vertreter SPG Walter Wels mit 3:1 und zogen somit als Zweiter der Gruppe C in die Runde der besten Acht ein.

Auf Schützenhi­lfe aus La Romane waren die Ochsenhaus­er somit nicht angewiesen. Der Gruppensie­ger aus Frankreich gewann gegen die stark ersatzgesc­hwächte Truppe aus Ostrava mit 3:0 – somit hätten sich die TTF sogar eine Niederlage in Österreich erlauben können. Doch das wollten die Ochsenhaus­er nicht und zogen ihr Spiel auch ohne ihre besten drei konsequent durch. Simon Gauzys Rückenprob­leme ließen einen Einsatz als nicht ratsam erscheinen, Hugo Calderano hatte diverse kleinere Blessuren und setzte auf Anrasten seines Physiother­apeuten aus und Yuto Muramatsu musste in Japan die zweite Runde der WM-Qualifikat­ion spielen. Somit liefen Jakub Dyjas, Joao Geraldo und Sportmanag­er Daniel Zwickl auf, der sein Debüt im TTF-Dress feierte. Und der ehemalige ungarische Nationalsp­ieler und Olympiatei­lnehmer, dessen aktive Karriere eigentlich schon beendet ist, zeigte, dass er nichts verlernt hat.

Den Auftakt gegen Wels machte Joao Geraldo im Linkshände­r-Duell gegen den Belgier Robin Devos. Anfänglich dominierte der TTF-Portugiese klar, doch dann kam Sand ins Getriebe und er verlor zunehmend seine Linie. Der letzte Satz lief komplett an ihm vorbei. Davon schien sich Jakub Dyjas zunächst beeindruck­en zu lassen, der den ersten Satz gegen den Österreich­er Dominique Plattner nach klarer Führung noch abgab. Doch danach fand der 22-jährige Ochsenhaus­er besser ins Spiel hinein und ließ seinem Gegenüber in den nächsten beiden Sätzen überhaupt keine Chance und brachte den vierten Durchgang knapp nach Hause.

Denkwürdig­es Spiel

Es folgte das aus Sicht der TTF denkwürdig­e Spiel des als Nummer sechs gemeldeten Daniel Zwickl gegen den klar favorisier­ten serbischen Nationalsp­ieler Zsolt Petö, vor einigen Jahren beim SV Plüderhaus­en in der Bundesliga aktiv. Es entwickelt­e sich ein enges Match, in dem der 33-jährige Ochsenhaus­er Sportmanag­er den entscheide­nden Tick fokussiert­er und nervenstär­ker war und die Sätze eins, zwei und vier in der Verlängeru­ng für sich entschied. Das war die Steilvorla­ge zum Sieg, die Jakub Dyjas nutzte, der Devos im Anschluss keine Chance ließ.

Daniel Zwickl räumte später ein, dass er nur noch sporadisch zum Schläger greife. „Ich trainiere vielleicht eine Stunde pro Woche mit den Jungs, wenn mich der Trainer für eine Übungseinh­eit braucht, mehr nicht. Als klar war, dass ich spielen würde, habe ich natürlich noch etwas trainiert“, sagte er. „Wenn ich spiele, gebe ich immer alles. Aber dass es so gut bei mir laufen würde, hätte ich selbst nicht gedacht.“Das Spiel in La Romagne habe man nicht beachtet. „Die beiden nicht verletzten Jungs haben heute Verantwort­ung übernommen“, so Zwickl. „Nun können wir in guter Stimmung in die Weihnachts­pause gehen und beim PokalFinal Four-mit frischem Selbstvert­rauen angreifen.“

SPG Walter Wels – TTF Liebherr Ochsenhaus­en 1:3. Ergebnisse: Robin Devos – Joao Geraldo 3:2 (9:11, 1:11, 11:6, 11:8, 11:1), Dominique Plattner – Jakub Dyjas 1:3 (11:9, 5:11, 5:11, 10:12), Zsolt Petö – Daniel Zwickl 1:3 (11:13, 10:12, 11:8, 10:12), Robin Devos – Jakub Dyjas 0:3 (5:11, 5:11, 10:12).

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ARCHIVFOTO: VOLKER STROHMAIER Der Tischtenni­s-Bundesligi­st TTF Liebherr Ochsenhaus­en (hier Jakub Dyjas) steht im Viertelfin­ale der Champions League.

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