Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Der Weihnachtsmann kommt aus Dürmentingen
Günther Wiedemann bringt Geschenke für bedürftige Familien nach Rumänien
DÜRMENTINGEN - Weihnachten ist für Günther Wiedemann noch nicht vorbei. Im Gegenteil: Der Dürmentinger ist als „Weihnachtsmann“in der rumänischen Stadt Marghita aktiv und verteilt dort mit seinen Mitstreitern von der Alb-Donau-Rumänienhilfe (ADRH) Geschenke an bedürftige Kinder. Die rund 300 Kartons haben zahlreiche Spender an den Tagen vor dem Fest gefüllt.
Wiedemann bringt seit 18 Jahren Kleider, Medikamente und medizinische Hilfsmittel in das Land. Seit über zehn Jahren unterstützt seine Rumänienhilfe die Caritas in der 19 000 Einwohner zählenden Stadt Nahe der ungarischen Grenze. Die stellvertretende Vorsitzende der Rumänienhilfe, Jolanda Godza, stammt aus dieser Gegend und hat den Kontakt vermittelt. Durchschnittlich viermal pro Jahr reist Günter Wiedemann dorthin und überzeugt sich, dass die Hilfsgüter auch an die Adressaten kommen. Kleidung und Schuhe, aber auch Krücken, Rollatoren, Rollstühle und Pflegebetten werden gebraucht. Groß ist der Bedarf an Bettwäsche und Windeln für die beiden Altersheime der Caritas in Marghite: Von den 40 Senioren brauchen viele täglich Windeln, die sie sich selbst nicht leisten können.
Der VW Caddy, den die Rumänienhilfe der Caritas im Frühjahr übergeben hat, ist seither täglich im Einsatz und wurde bereits 12 000 Kilometer bewegt, unter anderem für die Verteilung von Essen, aber auch für Krankenbesuche, Krankenfahrten und für den Einkauf von Lebensmitteln, die in der Sozialküche verarbeitet werden. Täglich werden dort 70 Portionen an Mittagessen zubereitet. Das Auto ist auch für den Transport von Patienten mit Rollstühlen geeignet.
Vor allem die Kinder freuen sich über den jährlichen Besuch aus Deutschland zur Weihnachtszeit. Die Päckchen werden persönlich übergeben. Süßigkeiten, Spielzeuge, Schulartikel oder Zahnpasta sind begehrte Gaben. Rund 50 Familien, an die 300 Personen, werden beschenkt. Die fünf Tage, die Wiedemann für Hin- und Rückfahrt braucht, sind für ihn gut investierte Zeit. „Für manche ist es das einzige Geschenk, das sie überhaupt erhalten“, hat er festgestellt, und ist gerührt über die große Freude, die er damit bereiten kann.