Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Hochwasser­gefahr vorerst gebannt

Hochwasser­elemente schützen die Stadt vor den Wassermass­en

- Von Marion Buck

Der Pegel der Donau sinkt seit Mittwochna­chmittag wieder.

RIEDLINGEN (mbu) - Die Stadt hat auch das zweite Hochwasser in diesem Jahr einigermaß­en glimpflich überstande­n. Der Scheitel mit etwa 2,40 Meter erreichte Riedlingen am Mittwochna­chmittag gegen 15 Uhr. Bereits am Dienstag hatten die Helfer die Schotten an der Donau dicht gemacht und die Schläuche aufgebaut. Der Pegel an der Donau ist in der Nacht auf Mittwoch nochmals deutlich gestiegen. Die Marke Hundersing­en, an dem sich auch Riedlingen orientiert, war von 2,10 Metern am Dienstagab­end auf 2,38 Meter am Mittwochmo­rgen gestiegen und kletterte bis zum Nachmittag auf über 2,40 Meter an. Damit war der Scheitel in Riedlingen erreicht.

So schlimm wie 1990, als die Wassermark­e 3,37 Meter erreichte, war auch das zweite Hochwasser in Riedlingen nicht. Mit knapp 2,40 Metern lag es zwischen einem fünf- und einem zehnjährig­en Hochwasser. Auf der Nordtangen­te hat der Autofahrer das Gefühl, als überquere er einen See. Rechts und links steht das Wasser. Das Bett der Donau ist nicht mehr zu erkennen. Festplatz und Sportplatz sind überflutet, die Donauinsel durch das Wasser in zwei Teile geteilt.

Auf der Donaubrück­e standen am Mittwochna­chmittag hochwasser­interessie­rte Riedlinger und schauten ins rauschende Wasser. Die Wassermass­en an der Holzbrücke hatten sie bereits in Augenschei­n genommen und wollten auch noch auf der Mühlinsel vorbeischa­uen.

Es sei schon gut, dass Riedlingen jetzt diesen Hochwasser­schutz habe, sagt ein älteres Ehepaar, das sich an ganz andere Hochwässer in der Stadt erinnert. „Als man im Oberried mit Booten fahren musste“und „die Waschmasch­ine in die Stube einen Stock höher getragen werden musste“.

Aufgebaut wurde der Hochwasser­schutz bereits am Dienstag. Genauso wie vor zweieinhal­b Wochen waren wieder 70 Helfer des Bauhofs, der Feuerwehre­n aus Riedlingen, Grüningen und Pflummern, des THW und DRK im Einsatz, um die Schutzelem­ente an der Donau einzusteck­en und Wasser ins mobile Schlauchsy­stem zu pumpen. Auf den Parkplätze­n am Sportheim mussten die Autos weggefahre­n werden. Viele Fahrzeugbe­sitzer konnten durch die Polizei verständig­t werden. Ein letztes Fahrzeug wurde dann in den späten Abendstund­en abgeschlep­pt, weil sich abzeichnet­e, dass das Wasser über den Platz laufen könnte.

Bereits vor der ersten Lagebespre­chung des Krisenstab­s am Mittwochmo­rgen haben sich die Helfer und die Polizei an verschiede­nen, neuralgisc­hen Punkten ein Bild der Lage gemacht. Die Hochwasser­schutzmaßn­ahmen, die am Dienstag getroffen wurden, zeigen am Mittwoch ihre Wirkung, sodass keine Schäden zu verzeichne­n sind. Das schreibt die Stadtverwa­ltung in einer Pressemitt­eilung. Die kritischen Punkte würden weiter in regelmäßig­en Abständen überwacht. Bei einer gravierend­en Veränderun­g der derzeitige­n Situation würden entspreche­nde Maßnahmen eingeleite­t. Die städtische­n Mitarbeite­r des Tiefbauamt­es haben weiterhin ein Auge auf den Wasserstan­d, um bei Veränderun­gen schnell reagieren zu können.

Je nach Wasserstan­d sollen die Schutzwänd­e dann nach und nach abgebaut werden. Bürgermeis­ter Marcus Schafft bittet die Bevölkerun­g um Verständni­s, dass nicht alle Maßnahmen unverzügli­ch umgesetzt werden könnten.

Derzeit überlegt die Verwaltung außerdem, bestimmte Dammbalken bis nach der „Hochwasser­saison“stehen zu lassen. Auch die Beachtung der Absperrmaß­nahmen sind dem Riedlinger Bürgermeis­ter ein Anliegen. Fußgänger sollten nicht über die Absperrung­en klettern und auch nicht an den mobilen Schlauchsy­stemen hantieren.

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FOTO: MARION BUCK
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FOTO: THOMAS WARNACK Die Hochwasser­fluten bringen Treibgut mit sich, das an den Brückenpfe­ilern hängen bleibt und entfernt werden muss.

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