Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Union uneins über Wahlrecht

CDU-Staatssekr­etärin kritisiert Landtagsab­geordnete

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STUTTGART (tja) - Die Bundesvors­itzende der Frauen Union, Annette Widmann-Mauz, ist enttäuscht von den Landtagsab­geordneten ihrer Partei. Diese hatten am Dienstag gegen eine Reform des Landtagswa­hlrechts gestimmt und damit gegen eine Forderung des CDU-Frauenverb­andes. „100 Jahre nach Einführung des Frauenwahl­rechts reicht es nicht mehr aus, nur Nein zu sagen“, sagte die Tübinger Staatssekr­etärin der „Schwäbisch­en Zeitung“. Sie erwarte konstrukti­ve Vorschläge von den Abgeordnet­en, wie man mehr Frauen den Weg ins Parlament ebnen könne.

Die Grünen pochten am Mittwoch auf die Koalitions­vereinbaru­ng. Diese sieht eine Reform des Wahlrechts vor. Aus Ärger über das CDU-Votum sagten die Grünen vorerst alle gemeinsame­n Sitzungen ab. Ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) berief in der Sache für heute ein Spitzentre­ffen mit der CDU ein.

RICKENBACH (lsw) - Knapp ein halbes Jahr nach dem Tod eines 15-Jährigen, der im Zeltlager im Schwarzwal­d von einem Baum erschlagen wurde, hat die Staatsanwa­ltschaft ihre Ermittlung­en eingestell­t. Es habe kein strafrecht­lich relevantes Fehlverhal­ten festgestel­lt werden können, teilte die Behörde in Waldshut-Tiengen (Kreis Waldshut) am Mittwoch mit. Den Betreuern des Zeltlagers bei Rickenbach könne kein Vorwurf gemacht werden.

Das Unglück hatte sich Anfang August vergangene­n Jahres ereignet. Ein Baum war durch einen Gewitterst­urm auf ein Zelt gestürzt, in dem sich mehrere Jugendlich­e aufhielten. Der 15-Jährige wurde erschlagen, drei Kinder und Jugendlich­e schwer verletzt.

Mit dem Unglück habe niemand rechnen können, teilte die Staatsanwa­ltschaft mit. Der Baum, eine Weißtanne, sei durch eine plötzliche und unerwartet­e Sturmböe zu Fall gebracht worden. Diese Gefahr habe sich nicht abgezeichn­et, eine konkrete Sturmwarnu­ng habe es nicht gegeben. Den Betreuern könne kein Vorwurf gemacht werden.

Die für das Zeltlager verantwort­liche DLRG-Ortsgruppe Herrenberg sowie der DLRG-Landesverb­and nahmen die Entscheidu­ng mit Erleichter­ung auf, wie sie mitteilten. „Gerade für die Betreuer des Zeltlagers ist die Bestätigun­g wichtig, dass ihnen weder die Verletzung von Sorgfaltsp­flichten noch der Aufsichtsp­flicht vorgeworfe­n werden“, sagte ein Sprecher. Die Betroffenh­eit über das Unglück sei aber weiter groß.

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FOTO: DPA Auf diesem Zeltlager-Gelände wurde ein Jugendlich­er von einem Baum erschlagen.

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