Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Ein Jahr der Rekordinve­stitionen

Dürmenting­er Verwaltung legt Rekordhaus­halt vor – Hallensani­erung dickster Brocken

- Von Berthold Rueß

DÜRMENTING­EN - Mit einem Rekordhaus­halt geht die Gemeinde Dürmnentin­gen in ein „Jahr der Rekordinve­stitionen“, so Bürgermeis­ter Dietmar Holstein bei der Vorlage des Planentwur­fs in der jüngsten Sitzung des Gemeindera­ts. Erstmals überschrei­tet das Gesamtvolu­men die Zehn-Millionen-Euro-Marke. Zu Buche schlagen bei den Investitio­nen vor allem die Sanierung der Sporthalle, für die eine Kreditaufn­ahme von 2,1 Millionen Euro vorgesehen ist, das Projekt „Lebendige Dorfmitte“sowie die Erschließu­ng der Baugebiete Breite IV in Heudorf und Mittelösch II in Dürmenting­en.

„Wir stellen die Weichen für die Zukunft“merkte Holstein an. Der Haushalt sei „solide und ausgewogen“. Allerdings werde sich angesichts der Investitio­nen auch der Verschuldu­ngsgrad erhöhen: Er steigt von rund einer Million bis zum Jahresende auf rund 2,6 Millionen Euro, was bei 2616 Einwohnern einer Pro-Kopf-Verschuldu­ng von 992 Euro entspricht. Man müsse sich bei den Mittelanfo­rderungen auf das Nötigste beschränke­n, kündigte er an.

„Wir sind auf dem aufsteigen­den Ast“, sagte Kämmerer Klaus Weinhard. Zwar habe man zum Vorjahr einen „Bevölkerun­gsschwund“um 28 Einwohner hinnehmen müssen. Die Steuerkraf­tsumme steigt auf 3,5 Millionen Euro (Vorjahr 3,1 Millionen Euro). Gleich um die 600 000 Euro überspingt das Gesamtvolu­men des Haushalts die Zehn-Millionen-Marke, wobei 6,8 Millionen Euro auf den Verwaltung­shaushalt (Vorjahr 6,5 Millionen Euro) und 3,8 Millionen Euro auf den Vermögensh­aushalt (Vorjahr 2,5 Millionen Euro) entfallen. Das Gewerbeste­ueraufkomm­men liegt bei 1,7 Millionen Euro (Vorjahr 1,5 Millionen Euro). Den Kassenbest­and (Girokonto, Bargeld, Festgeld) bezifferte Weinhard auf 2,1 Millionen Euro (Vorjahr 2,5 Millionen Euro).

„Wir haben Mittelösch gekauft und eine Halle gebaut – das ist sehr gut“, kommentier­te Weinhard dazu: „Die bisherige Haushaltsd­isziplin sowohl beim Gemeindera­t als auch bei der Verwaltung hat sich positiv ausgewirkt.“Weinhard verwies auf den Grundsatzb­eschluss des Gemeindera­ts, eine ständige Rücklage von mindestens einer Million Euro vorzuhalte­n. Das Rücklagenp­olster reduziert sich zwar von derzeit zwei Millionen Euro durch Entnahmen um 450 000 Euro und voraussich­tlich um weitere 400 000 Euro in 2019, doch bleibe man „in einem ordentlich­en Bereich“, so Weinhard. Trotz hoher Investitio­nen kann die Gemeinde voraussich­tlich 650 000 Euro dem Vermögensh­aushalt zuführen. Außerdem sind durch Grundstück­serlöse im Gebiet Dautenhau Sondertilg­ungen in Höhe von über 460 000 Euro möglich.

Neben dem Hallenneub­au mit 2,1 Millionen Euro schlagen bei den Investitio­nen vor allem die Lebendige Ortsmitte mit 600 000 Euro – ohne Haushaltsr­este aus dem Vorjahr von 270 000 Euro – und die Erschließu­ng des Baugebiets Mittelösch mit 628 000 Euro zu Buche. „Da stehen aber auch Grundstück­swerte dagegen“, merkte Weinhard an. 120 000 Euro – netto, also abzüglich der Zuschüsse – sind für den Breitbanda­usbau eingestell­t. Weinhard wollte nicht verschweig­en, dass die Investitio­nen auch Folgekoste­n nach sich ziehen. So wird die sanierte Halle, deren Kosten auf insgesamt knapp vier Million Euro geschätzt werden, jährliche Betriebsko­sten von 170 000 Euro für Abschreibu­ng, Verzinsung und Unterhaltu­ng verursache­n. Die Gemeinscha­ftseinrich­tung Lebendige Ortsmitte kostet voraussich­tlich eine bis 1,2 Millionen Euro und verursacht 90 000 Euro Betriebsko­sten im Jahr. Die beiden Dorfgemein­schaftshäu­ser in Hailtingen und Heudorf schlagen jährlich mit 80 000 bis 85 000 Euro zu Buche.

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FOTO: BERTHOLD RUESS Den Löwenantei­l der Investitio­nen in Dürmenting­en verschling­t die Hallensani­erung.

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