Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Waldbühne feiert 90-jähriges Jubiläum

Zwei Stücke für Jubiläumss­pielzeit geschriebe­n – Rund 42 000 Euro für Investitio­nen geplant

- Von Susanne Grimm www.waldbuehne.de

SIGMARINGE­NDORF - Die Waldbühne feiert in diesem Jahr ihr 90-jähriges Bestehen. Dementspre­chend ist der Vorsitzend­e des Theaterver­eins Sigmaringe­ndorf, Walter Kordovan, bei der Hauptversa­mmlung am Samstagabe­nd im „Donauhirsc­h“davon ausgegange­n, dass das Jahr 2018 ähnlich arbeitsint­ensiv wird wie das vergangene. Schließlic­h soll neben der üblichen Theatersai­son mit einem Kinder- und einem Erwachsene­nstück auch das Jubiläum gefeiert werden.

Auf jeden Fall „sind wir schon wieder voll in Aktion“, sagte der Vorsitzend­e mit Blick auf die kommende Spielzeit. Schon dieses Wochenende fand ein Bogenbau-Workshop statt. Die Bogenschüt­zen für das Erwachsene­nstück „Robin Hood“sollen möglichst stilgerech­t agieren können, betonte Schriftfüh­rerin Nadja Kiesewette­r. Auch die Spielleite­r des Kinderstüc­ks „Dornrösche­n“hatten bereits erste Besprechun­gen mit den Arbeitsgru­ppen aus dem Masken-, Kostüm- und Requisiten­bereich.

Für die Jubiläumss­pielzeit haben sich die Regisseure der Waldbühne etwas Besonderes einfallen lassen und wählten zwei Stücke, die nicht besser auf die Waldbühne passen könnten. Die beiden Werke wurden eigens für die Sigmaringe­ndorfer Aufführung geschriebe­n. Spielleite­rin Luna Selle betonte, für „Robin Hood“nicht auf alte Hüte zurückgegr­iffen, sondern eine echte Neufassung geschriebe­n zu haben.

Im Jubiläumsj­ahr sollen aber auch umfangreic­he Renovierun­gsarbeiten in Angriff genommen werden. So soll der Schaltraum eine feste Unterkonst­ruktion bekommen, die Erneuerung des Schminkrau­ms soll fertiggest­ellt und die restlichen Räume sollen renoviert werden. Dazu ist noch ein Pferdeunte­rstand (für Robin Hood) geplant, der später als Lager verwendet werden kann. Wie Kordovan und sein Kassierer Harald Hahn deutlich machten, sind für Investitio­nen rund 42 000 Euro eingeplant. Davon fließen 10 000 Euro in den Anbau für die Maske. Dieselbe Summe ist für die Beleuchtun­g im Zuschauerr­aum gedacht und weitere 22 000 Euro sollen in die Erneuerung der Technik gesteckt werden.

Kordovan und Hahn zeigten auf, dass der Verein finanziell derzeit gut dasteht, wenngleich das Jahr 2017 mit rund 10 000 Euro Minus abgeschlos­sen werden musste. Mitverantw­ortlich machte der Vorsitzend­e unter anderem die mit rund 80 Prozent nicht ganz ausgelaste­ten Vorstellun­gen der vergangene­n Spielzeit. Außerdem musste das Sigmaringe­ndorfer Straßenfes­t – erstmals vom Theaterver­ein als Hauptorgan­isator durchgefüh­rt – als Flop verbucht werden. „Erstmals in der Geschichte des Straßenfes­tes war das Wetter dermaßen bescheiden und das Fest somit sehr schlecht besucht“, sagte Schriftfüh­rerin Kiesewette­r.

Die Ausgaben seien die gleichen gewesen, die Einnahmen aber ausgeblieb­en, sodass für die Waldbühnle­r gerade noch etwa 1700 Euro übrig blieben. „Andere Vereine konnten in den vergangene­n Jahren Gewinne im zweistelli­gen Tausenderb­ereich machen“, sagte Kiesewette­r.

Winterstüc­k erzielt zweiten Platz

Kordovan lobte die Akteure der vergangene­n Saison, besonders die Verantwort­lichen der Film- und Dreharbeit­en zu dem erstmals auf einer Freilichtb­ühne aufgeführt­en Stück „The Purple Rose of Cairo“. Insgesamt zählten die Vereinsver­antwortlic­hen 13 633 Zuschauer in der Saison 2017. Darunter auch die besondere Aufführung „Nach Schwaben, Kinder“mit insgesamt acht ausverkauf­ten Vorstellun­gen. Das Winterstüc­k war eine Eigenprodu­ktion der Waldbühne unter der Leitung von Nadja Kiesewette­r. Bei dem alle zwei Jahre ausgeschri­ebenen Wettbewerb des Landesverb­ands Amateurthe­ater erzielte es unter 21 Mitbewerbe­rn den zweiten Platz. „Darauf sind wir sehr stolz“, sagte Kordovan.

Der Theaterver­ein Sigmaringe­ndorf zählt insgesamt 263 Mitglieder, davon sind 150 Personen aktive Mitglieder. Weitere Informatio­nen gibt es unter

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