Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Investor will Gebäude ertüchtigen und erweitern
Pläne für Lebensmittelmarkt an der Paradiesstraße werden konkreter – Thema im Gemeinderat
BAD SAULGAU - Die Planungen für einen neuen Einkaufsmarkt in der Paradiesstraße in Bad Saulgau werden konkreter. In der kommenden Gemeinderatssitzung am Donnerstag, 25. Januar, ist der Markt ein Thema der Beratungen. Die Verwaltung wird dem Gremium einen Beschluss zur Änderung des Bebauungsplans in ein Sondergebiet vorschlagen. Die Ausweisung eines Sondergebiets wäre die planungsrechtliche Voraussetzung für das Vorhaben. Bürgermeisterin Doris Schröter hatte beim diesjährigen Neujahrsempfang Neuigkeiten bei diesem für die Innenstadt wichtigen Infrastrukturprojekt angedeutet.
Die Vorstellungen des Investors werden ebenfalls konkreter. Laut Dirk Grube aus Memmingen soll „das bestehende Gebäude ertüchtigt, erweitert und anpasst werden“. Damit wäre die ursprünglich angedachte Alternative eines Neubaus vom Tisch. Dirk Grube hat zusammen mit seinem Geschäftspartner Erwin Endraß eine Gesellschaft des bürgerlichen Rechts (GbR) für dieses Projekt in der Bad Saulgauer Innenstadt gegründet. Diese Gesellschaft ist inzwischen Eigentümerin der Fläche. Auf ähnliche Weise hat Dirk Grube auch den Rewe-Markt in Altshausen realisiert.
Laut Grube soll der vordere Teil des Gebäudes mit Änderungen erhalten bleiben. Der dort befindliche Eingang zum früheren Rewe-Markt soll an eine andere Seite des Gebäudes verlegt werden. Inzwischen konnte die Gesellschaft von der benachbarten Baywa zusätzliches Gelände in Richtung Bahngleise dazu kaufen. „Wir brauchen dieses Gelände für weitere Nebenräume und Stellplätze“, sagte Grube gegenüber der Schwäbischen Zeitung. Das zusätzliche Gelände hinter dem derzeitigen Gebäude soll zu diesem Zweck abgetragen werden.
1700 Quadratmeter Nutzfläche
Der neue Markt werde inklusive der Nebenräume rund 1700 Quadratmeter Nutzfläche haben. Auf einer solchen Fläche lasse sich ein „ordentlicher, lebensfähiger Lebensmittelmarkt als Vollsortimenter für die Nahversorgung“realisieren, betont der Investor aus Memmingen. Die Gesellschaft verhandle derzeit mit zwei möglichen Partnern für den Betrieb des künftigen Marktes. Die Planungen seien mit beiden möglichen Mietern des Objekts abgestimmt.
Die Stadt wird parallel zu den weiteren Planungen die Änderung in ein Sondergebiet für die Nutzung für einen großflächigen Lebensmitteleinzelhandel vorantreiben. Einen ersten Schritt dazu hat sie bereits im Februar 2016 durch einen so genannten Änderungsbeschluss getan. Mit dem nun anstehenden Beschluss zur Bebauungsplanänderung wird das Verfahren nun weiter geführt. Der neue Plan wird öffentlich ausgelegt und die Träger öffentlicher Belange werden angehört.
Die Stadt nimmt die Möglichkeit des beschleunigten Verfahrens in Anspruch. Dabei ist es nicht notwendig, die Änderung zunächst im Flächennutzungsplan unterzubringen. Es reicht eine nachträgliche Änderung des Plans nach der Änderung des Bebauungsplans. „Wenn alles gut läuft, kann das Verfahren in acht bis zehn Wochen abgeschlossen werden“, sagt Stadtbaumeister Pascal Friedrich.
Auf eine solche zügige Antwort der Stadt hofft auch Dirk Grube. Er geht von einer „beträchtlichen Investitionssumme“zwischen einer und 1,5 Millionen Euro für Umbau und Erweiterung des Marktes aus. Die exakte Kostenkalkulation und die Details eines Mietvertrags müssen aber noch ausgearbeitet werden.
Informell bereits nachgefragt hat Dirk Grube bei Bauunternehmern, wer das Projekt zeitlich in der Auftragsplanung unterbringen könnte. Läuft alles glatt, bleibe es, so Grube, bei einem Baubeginn noch im Frühjahr dieses Jahres.
Der Lebensmittelmarkt ist ein wichtiges Infrastrukturprojekt der Stadt. Nach dem geplanten Umzug des Kaufland an die Platzstraße, bliebe in diesem Stadtviertel keine großflächige Einkaufsmöglichkeit.