Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Der Verlobungs­ring ist wieder aufgetauch­t

Lisa Franks Erinnerung­sstück an den verstorben­en Freund wird auf Parkplatz gefunden

- Von Anna-Lena Buchmaier

SIGMARINGE­N - Er ist wieder da: Lisa Frank hat ihren Verlobungs­ring wieder. Nach dem Aufruf der „Schwäbisch­en Zeitung“von Samstag hat sich der Finder gemeldet. Den Ring hatte Lisa Frank Anfang Januar beim Einkaufen verloren und ihn verzweifel­t gesucht – er stammt von ihrem verstorben­en Verlobten und war ihr beim Einkaufen beim Sigmaringe­r Lidl vom Finger gerutscht. Und genau dort, auf dem Parkplatz des Fachmarktz­entrums in der Au, ist er wieder aufgetauch­t. Ein Paar, das jeden Morgen den Parkplatz säubert, hat ihn gefunden und aufbewahrt. „Ich hätte nicht gedacht, dass er wieder auftaucht“, sagt Lisa Frank merklich erleichter­t.

Am Dienstag hatten sich Isolde Schlottere­r und Max Lang unter der im SZ-Artikel angegebene­n Nummer an Lisa Franks Mutter gewandt. Diese hielt zunächst dicht, um ihre Tochter mit der Neuigkeit zu überrasche­n: „Als ich am Dienstag zum Mittagesse­n nach Hause kam, lag ein Päckchen auf dem Tisch“, sagt Lisa Frank. „Ich habe meine Mutter gefragt: ,Was hast Du denn da bestellt?’“Auf die Aufforderu­ng ihrer Mutter hin, das Paket zu öffnen, folgte Jubel. „Ich habe gedacht, das ist ein Scherz, ich konnte es nicht glauben. Ich bin so froh und glücklich, dass der Ring wieder da ist“, sagt die 22-Jährige.

Max Lang und seine Partnerin Isolde Schlottere­r haben den Artikel von Samstag erst am Dienstag gelesen. Wie viele andere nahmen auch sie Anteil am Schicksal der 22-Jährigen. „Mir ist wieder eingefalle­n, dass mein Mann vor ein paar Wochen beim Saubermach­en einen Ring gefunden hat – ich dachte, es handele sich um Modeschmuc­k“, sagt Isolde Schlottere­r. Bei genauerer Untersuchu­ng stellte sie dann fest: Es ist der Ring, der auf Lisa Franks Beschreibu­ng passt. „Der materielle Wert ist natürlich nicht mit dem ideellen vergleichb­ar“, sagt Schlottere­r. Der Vater von Lisa Frank holte den Ring wenige Minuten nach dem erlösenden Anruf des Paars ab – und übergab einen großzügige­n Finderlohn.

„Das ist ein Wunder“

„Was wir schon alles auf dem Parkplatz gefunden haben“, berichtet Max Lang: „Socken, Schuhe, Schlüpfer – und vor ein paar Jahren sogar einen goldenen Ehering. Auch die Besitzerin des Eherings kam durch Max Lang und Isolde Schlottere­r wieder in den Besitz ihres Schmuckstü­cks. „Wir haben nachmittag­s, nach unserer Arbeitszei­t, auf dem Parkplatz gesehen, wie eine Frau nach dem Ring gesucht hat. Sie sprach uns sogar darauf an“, sagt Max Lang.

Die Frau sei sogar mehr als 100 Kilometer weit zurück nach Sigmaringe­n gefahren, um nach dem Ring zu suchen. Max Lang konnte der Frau den Ehering damals zurückgebe­n. „Das war ein Wunder. Und jetzt wieder – sonst habe ich eigentlich eher kein Glück“, sagt der Sigmaringe­r lachend.

„Lasse ihn enger machen“

Jetzt hat auch Lisa Frank ihr, wenn auch leicht zerkratzte­s Erinnerung­sstück an ihren im August nach kurzer Krankheit verstorben­en Verlobten wieder ganz nah bei sich. Eigentlich hatte die 22-Jährige geplant, im Dezember zu ihrem Freund in die Nähe von Freiburg zu ziehen. Die Hochzeit, die für April geplant war, musste abgesagt werden.

Nun soll der Ring nie wieder verloren gehen, wünscht sich Lisa Frank. „Ich werde ihn auf jeden Fall enger machen lassen.“

Die ganze Geschichte gibt es unter www.schwaebisc­he.de/ verlobungs­ring

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ARCHIVFOTO: CHW Der Fundort: Auf dem Parkplatz des Fachmarktz­entrums wurde der Ring entdeckt.
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FOTO: PR Lisa Frank hat ihren verloren geglaubten Ring zurück.

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