Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

„Christoph 22“flog 2017 zu 1629 Einsätzen

Herz- und Kreislaufe­rkrankunge­n sorgen für die meisten Alarme – Neue Maschine schon in der Erprobung

-

ULM (sz) - Im Schnitt mehr als vier Einsätze am Tag: „Christoph 22“ist im vergangene­n Jahr 1629 Mal alarmiert worden. Damit erreichte der am Bundeswehr­krankenhau­s Ulm stationier­te Rettungshu­bschrauber im Jahresverg­leich die zweithöchs­te Einsatzzah­l in der Geschichte. Nur 2016 (1700) hatte es mehr Alarmierun­gen gegeben.

Die gemeinnütz­ige ADAC-Luftrettun­g stellt in der Universitä­tsstadt die Maschine und Piloten, das Bundeswehr­krankenhau­s Ulm die Notärzte und das medizinisc­he Fachperson­al. Der Einsatzber­eich des Christoph 22 erstreckt sich von Ulm aus in einem maximal 70 Kilometer großen Radius. Dieser Radius erstreckt sich bis nach Ellwangen im Norden, Münsingen im Westen, Leutkirch im Süden und Augsburg in Osten. 87 Prozent der Einsätze flog „Christoph 22“in BadenWürtt­emberg, alle weiteren in Bayern. Dabei versorgten die fliegenden Crews insgesamt 1527 Patienten.

Anforderun­gsgrund Nummer eins bei „Christoph 22“waren bei den Primäreins­ätzen mit 53 Prozent erneut internisti­sche Notfälle wie akute Herz- und Kreislaufe­rkrankunge­n. Neurologis­che Notfälle (zum Beispiel Schlaganfa­ll) und Freizeitun­fälle (Sport, häusliche Unfälle) machten zusammen rund ein Viertel der Einsätze aus. 13 Prozent der Einsätze galten Verkehrsun­fällen, die restlichen 15 Prozent entfielen auf andere Notfälle wie etwa Arbeits- und Schulunfäl­le.

Gerade in ländlichen Regionen, wo es oft an Notärzten mangelt, ist der Rettungshu­bschrauber häufig der einzige und zugleich schnellste Weg, den Notarzt rechtzeiti­g zum Patienten zu bringen und diesen schonend in eine geeignete Klinik zu transporti­eren.

Ab Frühjahr wird in Ulm ein Hubschraub­er vom Modell H 145 fliegen, der die aktuell eingesetzt­e EC 135 ablösen wird. Mit mehr Platz, größerer Reichweite und verbessert­er Leistung eignet sich die Maschine nach Angaben des ADAC perfekt für den Intensivtr­ansport von Klinik zu (Spezial-) Klinik. Die H 145 ist die leiseste ihrer Leistungsk­lasse und wird bereits auf den Stationen in Köln, Senftenber­g und Westfalen eingesetzt. Seit Januar fliegt sie auch in Mainz und zusätzlich ausgestatt­et mit einer Rettungswi­nde in München, Murnau, Sande und Bautzen. Derzeit ist der neue Hubschraub­er zwar schon auf dem Eselsberg eingetroff­en und wird erprobt, ist aber noch als Ersatzmasc­hine bundesweit im Einsatz.

 ?? FOTO: ALEXANDER RATHS ?? Wie finden vor allem ältere Menschen sich nach einem längeren Klinikaufe­nthalt wieder zurecht, wenn es zum Beispiel um Medikament­endosierun­g geht? Dabei unterstütz­t der Verein „Unsere Brücke“.
FOTO: ALEXANDER RATHS Wie finden vor allem ältere Menschen sich nach einem längeren Klinikaufe­nthalt wieder zurecht, wenn es zum Beispiel um Medikament­endosierun­g geht? Dabei unterstütz­t der Verein „Unsere Brücke“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany