Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Raus aus dem Häs, rein ins Fantasykostüm
Die Gruppe „Just for Fun“ist heute zum 25. Mal beim Kappenabend dabei
RIEDLINGEN - Wie der Name schon sagt : „Just for Fun“, die etwa 15 bis 20 Mitglieder der Tanzgruppe haben ihren Spaß. Und das schon seit nunmehr 25 Jahren. Am heutigen Samstag beim Riedlinger Kappenabend feiert die Gruppe ihren JubiläumsAuftritt. Der „tänzerische Kern“der Damen (und mittlerweile auch einiger Herren) ist die „Boppelestanzgruppe“um Christine Barth. Seit 1993 vertauschen sie das Boppeleshäs am Kappenabend mit fantasievollen Kostümen. Das närrische Publikum darf also hinter die Masken blicken und sich über einen gelungenen Auftritt jetzt schon freuen.
„Verraten wird nichts“, sagt Christine Barth, die außerhalb der fünften Jahreszeit im Vorzimmer des Bürgermeisters arbeitet. Man darf gespannt sein, wie die Gruppe am Kappenabend 2018 in der Stadthalle unterhalten wird. Dieses Jahr fühle sie sich besonders wohl und freue sich riesig auf den Abend, erzählt Christine Barth lachend, ist sie doch eine leidenschaftliche Vollblutnärrin der Riedlinger Fasnet. Die Gruppe wird sich in unterschiedlichen Verkleidungen zeigen, so schreibt es das bis zum Samstag streng geheime Thema vor.
Entstanden sei die Idee, sich auch mal anders als im Boppeleshäs zu präsentieren: 1992, als man den FZlern (Trommler- und Fanfarenzug der Zunft) zeigen wollte, was unter dem Häs stecke. Die Jungs „äfften“den Boppelestanz gerne nach. Deshalb habe man mit einer „Ausziehnummer“beim Narrenball 1993 gekontert. „Boppeleshäs runter und hinein in eine moderne Tanzchoreografie!“, erinnert sich Christine Barth an den legendären BoppelesStriptease. Damit wurden die FZ-ler in ihre Schranken gewiesen, um diese Auftritte zu imitieren, reichte ihr tänzerisches und verkleidungstechnisches Können wohl kaum aus. 1994 entführten die Damen der Boppelestanzgruppe beim Kappenabend mit einer ansprechenden Choreographie und aufwändigen Kostümen in den Orient und brachten „Tausend und eine Nacht“ins Donaustädtle.
Die Ideen gehen Christine Barth und ihren Tanzkolleginnen, zu nennen wäre Doris Frick-Kottermanski, nie aus. Meist hat sie selbst eine oder mehrere zündende Eingebungen, ist die Gruppe einverstanden, geht es an die Arbeit. Im Herbst trifft man sich erstmals und vor Weihnachten beginnt das Tanztraining. Es wird vier bis sechsmal geprobt bei zeitintensiven und unterhaltsamen Treffen. Die Tänze sind nicht mehr so aufwendig, schließlich seien ja auch ältere, aber natürlich junggebliebene Tänzer und Tänzerinnen dabei. Über Tanznachwuchs könne man sich auch nicht beklagen, auch jüngere Frauen und Mädchen machen gerne mit. „Alles was wir einstudieren soll Niveau haben, wir achten darauf, dass die Kostüme allen stehen, ob groß oder klein, schlank oder vollschlank“, sagt die „Just for Fun“-Tänzerin. Mittlerweile nähe man auch die Kostüme nicht mehr komplett selbst, so wie in den Anfängen, kombiniere Gekauftes mit Selbstgemachtem. „Schon an der aktuellen Fasnet wissen wir was wir im darauf folgenden Jahr machen werden.“
Gerne denkt sie an die vielen Themen, die tänzerisch und kostümtechnisch umgesetzt wurden: Außerirdische, Hexen, Ladies in Black, Clowns, Waldfeen, Cäsar und Kleopatra, Dschungelkatzen, Meerjungfrauen, Sternzeichen, Rokoko, Zwanziger Jahre...und viele mehr und immer stand und steht der Spaß im Vordergrund.
Weitere Bilder aus den 25 Jahren der Gruppe gibt es unter Ortsmarke Riedlingen