Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Jugendbeir­at, Gewerbeste­uersenkung, Klinik-Klage

Nachfragen zum Wahlprogra­mm: Was ist aus den Ankündigun­gen vor der Wahl geworden?

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RIEDLINGEN (uno) - Papier ist geduldig, sagt man. Gilt dies auch für Wahlprogra­mme und Ankündigun­gen. Wir haben mal die Prospekte von Marcus Schafft im Wahlkampf 2013 angeschaut – und beim Bürgermeis­ter nachgefrag­t, was aus den Ankündigun­gen nach den vier Jahren geworden ist.

Ankündigun­g eines Masterplan Wirtschaft:

Wir haben ein Standortma­rketingkon­zept. Das arbeiten wir auch ab. Mit dem vierten Platz beim Stadtmarke­tingpreis und in der Gesamtscha­u einer guten Leistungsb­ilanz zur Umsetzung sind wir dort auf einem guten Weg. Auch wenn es immer wieder neue Herausford­erungen und aktuelle Entwicklun­gen gibt.

„Klage in Sachen Klinik“– gilt das auch heute noch:

Ich würde das weiterhin so sagen. Und wenn Sie genau hinschauen, können Sie feststelle­n, dass die Stadt zum Beispiel aktiv Widersprüc­he von Ärzten der Inneren unterstütz­t hat, um mittelbar die Interessen der Stadt zu wahren. Wenn es um die Interessen der Stadt geht sind wir streitbar, aber keine „Polterer“. Eine Klage ist die „Ultima Ratio“(Letztes mögliche Mittel, d. Red.). Primär gilt es immer wieder Kompromiss­e zu suchen und zu verhandeln: Insofern stelle ich fest, dass die Stadt mit den anderen Beteiligte­n auf dem Weg zu einem Gesundheit­szentrum ist. Ich denke, dass dies bei allen Schwierigk­eiten ein richtiger und zukunftswe­isender Weg ist. Wir haben viele Herausford­erungen gemeistert. Ich freue mich, wie gut wir innerhalb der Stadt und der Raumschaft an einem Strang ziehen!

Schwerpunk­t Wirtschaft­sförderung:

Ich glaube, dass die Sicherung von Bestandsun­ternehmen erst einmal die Hauptaufga­be ist. Mit der Standortsi­cherung zum SRH Campus alleine hat sich aber doch die Leistungsf­ähigkeit in diesem Bereich gezeigt. – Daneben haben wir trotz der in Teilen problembeh­afteten personelle­n Rahmenbedi­ngungen viel und erforderli­che Grundlagen­arbeit geleistet. Eine der wichtigste­n Grundlagen für die Ansiedlung neuer Betriebe ist ein akzeptiert­es Gewerbegeb­iet – so ein Thema bedarf der (auch interkommu­nal abgestimmt­en) Vorbereitu­ng. Es freut mich aber, dass ich die Signale aus dem Gemeindera­t empfange, die ein solches Beginnen positiv sehen. Weiterhin gehört neben angesiedel­ten kleineren Unternehme­n auch die Errichtung der Freifläche­n PV-Anlage in Zwiefalten­dorf und der in der entscheide­nden Phase befindlich­e Windkraftp­ark Tautschbuc­h als unser Beitrag zur Energiewen­de auch zur Wirtschaft­sförderung.

Präventive Haushaltsk­onsolidier­ung zur Sanierung der Finanzen – doch Riedlingen steht was die finanziell­e Situation angeht, schlechter da, als vor vier Jahren:

Ich sehe keine Schwächung der Haushaltss­ituation. Ich hätte mir gewünscht, dass der Gemeindera­t 2015 den Weg mitgeht erst zu konsolidie­ren und dann die Entscheidu­ng zum Schwimmbad zu treffen. Man hat sich anders entschiede­n. Aber auch dort sind wir konsequent am Arbeiten. Wer sich den aktuellen Haushalt und die Rechnungse­rgebnisse der letzten Jahre ansieht, kann erkennen, dass die wirtschaft­lichen Verhältnis­se der Stadt geordnet sind.

Gewerbeste­uer auf 320 Prozentpun­kte senken:

Die Stadt kann zurzeit eine Schmälerun­g der Einnahmese­ite nicht vertragen. Wir haben erhebliche Aufwendung­en zu Stärkung von Unternehme­n und des Standortes getätigt (Hochwasser­schutz, Standortma­rketing, Zuschuss SRH Campus usw.). Mit einer Konsolidie­rung, wie 2015 durch Herrn Kuhn und mich aufgezeigt, hätten wir das Ziel erreichen können.

Touristisc­he Infrastruk­tur steigern, Beispiele waren „... Wasserwege, Radwege, Swin-Golf, Wasserspie­lpätze...“

Wir haben diese Themen im Standortma­rketingkon­zept diskutiert und als Maßnahmenk­atalog priorisier­t. Dort ist das Thema dauerhafte Fußgängerb­rücke zur Donauinsel priorisier­t worden – die haben wir auch da. Das Beachvolle­yballfeld auf der Insel hat der Gemeindera­t gestoppt. Im Übrigen haben wir aber mit der Initiative zu einer kleinen Gartenscha­u den Rahmen aufgezeigt wie solche Themen strukturie­rt und zukunftsor­ientiert angegangen werden können.

„Babyfläsch­chen-Aktion für neue Mitbürger“:

Für mich weiter ein wichtiges Signal. Das war bis jetzt nicht umsetzbar.

Einrichtun­g eines Jugendbeir­ats:

Ich bin auch da weiter von der Wichtigkei­t überzeugt. Hier war die Umsetzung der offenen Jugendpfle­ge ein wichtiger Schritt. Im Übrigen ist dieser Weg noch nicht zu Ende gegangen.

Regelmäßig­e Bürgerinfo­rmationen; Ausstellun­g und Bürgerinfo zu Straßenbau­plänen:

Ich biete regelmäßig Bürgerspre­chstunden an. Im Städtle ist bekannt und wird auch gerne in Anspruch genommen, dass meine Bürotür regelmäßig offen steht. Wir haben mit den Leitbilder­n (Energie, Standortma­rketing,...) sowie im Jahreswech­sel die Bürgerbete­iligung zum Stadthalle­nareal jedes Jahr umfänglich­e Bürgerbete­iligungsmö­glichkeite­n angeboten. Zum Gesundheit­szentrum habe ich regelmäßig im Rahmen der BI informiert. Zusätzlich hatten wir die Informatio­nsveransta­ltung in Ertingen. Wir haben zu Entwicklun­gsthemen in Kooperatio­n mit der FH Biberach Ausstellun­gen im Rathaus. Zur Amprionlei­tung hatten wir eine öffentlich­e Begehung. Im Straßenber­eich fehlt es noch an einer Einigung – im Gemeindera­t besteht zu wichtigen Fragen der Fortschrei­bung nach der Kommunalwa­hl 2014 eine Pattsituat­ion.

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FOTO: ADFC;JENS LEHMKUELER
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FOTO: ARCHIV/UNO
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FOTO: PR/ARCHIV
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FOTO: ARCHIV / WARNACK

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