Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Gemeinsame Ziele verbinden
Kooperation von 45 Sportvereinen und 53 Schulen
BIBERACH
- Rolf Preißing, Vizepräsident und Referent für Schule und Sport des Sportkreises Biberach, koordiniert seit 30 Jahren die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Sportvereinen. Sein Gegenüber ist Angelika Fioranelli-Petersohn, die Leiterin des Regionalteams Sport am Staatlichen Schulamt in Biberach. Im SZ-Interview geben beide einen Einblick in das Thema „Kooperation von Schulen und Sportvereinen“mit aktuellem Stand der Kooperationsmaßnahmen im laufenden Schuljahr.
Welche Aufgaben verbergen sich hinter der Arbeit des Sportkreiskoordinators des Sportkreises Biberach und der Leiterin des Regionalteams Sport beim Staatlichen Schulamt Biberach?
Preißing: Meine Aufgabe ist es, die Zusammenarbeit von Schulen und Sportvereinen auf Kreisebene zu fördern und zusammen mit Angelika Fioranelli-Petersohn vom Regionalteam Sport beim Staatlichen Schulamt Hilfestellungen bei der Entstehung von Kooperationen zwischen Schulen und Sportvereinen zu geben. Sind im Kooperationsmodell SchuleVerein gemeinsame Maßnahmen zwischen Sportvereinen und Schulen vereinbart und beim Württembergischen Landessportbund finanzielle Zuschussmittel beantragt, werden Bewilligungen für beteiligte Sportvereine vorgeschlagen. 45 von 231 Sportvereinen des Sportkreises Biberach kooperieren im laufenden Schuljahr in dieser Weise mit der Schule. Aktuell laufen 102 Kooperationsmaßnahmen Schule-Verein, die genehmigt und zuschussfähig sind. Fioranelli-Petersohn: Zu meinem Aufgabengebiet gehört zum Beispiel die fachliche Beratung der Schulen im Bereich des Schulsports und dessen Bildungsplan, besonders auch im Sport des Ganztagesbereichs, die Fortbildung für Sportlehrer, die Schulsport-Mentoren-Ausbildung für Schülerinnen und Schüler, die Unterstützung bei Schulsportwettbewerben wie „Jugend trainiert für Olympia“und bei Bundesjugendspielen, die Kooperation Schule-Verein und die Zusammenarbeit mit Sportfachverbänden.
Welche Argumente sprechen für Kooperationen von Sportvereinen und Schulen?
Preißing: Sportvereine und Schulen haben gemeinsame Ziele, nämlich Kindern und Jugendlichen die Freude am lebenslangen Sporttreiben zu wecken und zum Sporttreiben beim Freizeit- und Leistungssport zu motivieren. Der Vereinssport kann dabei das Schulfach Sport unterstützen und ergänzen, indem er die Vielfalt der Sportarten aufzeigen und anbieten kann. Bei den diesjährigen Kooperationsmaßnahmen bieten unsere Sportvereine insgesamt 21 verschiedene Sportarten an. Dabei können die sportlichen Betätigungen der Schüler gefördert, Talente gesichtet und auch neue Vereinsmitglieder gewonnen werden. Fioranelli-Petersohn: Vereine sind für die Schulen immer eine Bereicherung. Sie übernehmen zwar nicht den regulären Sportunterricht, aber sie können zusätzliche Sportangebote machen. So entsteht für die Schulen und die Vereine eine Win-win-Situation. Schulträger sind oft Sportstätteneigner und mit dem Schul- und Vereinssport eng verbunden: Hallen, Geräte und Sportanlagen werden vom Schul- und Vereinssport gemeinsam genutzt, deshalb sind Absprachen notwendig.
Welche Möglichkeiten der Zusammenarbeit gibt es?
Preißing: Sportvereine können die Schule bei Schulsporttagen, Bundesjugendspielen, bei „Jugend trainiert für Olympia“oder der Abnahme von Sportabzeichen unterstützen, Schnuppertage, Sport-Arbeitsgemeinschaften oder Sport im Ganztagsbetrieb und in der unterrichtsfreien Zeit anbieten. Fioranelli-Petersohn: Viele Sportvereine arbeiten bereits seit vielen Jahren beim Kooperations-Modell Schule-Verein ganzjährig zusammen, in diesem Schuljahr ganzjährig mit 53 Schulen in den verschiedenen Schularten. Grundschulen kooperieren bei Aktionstagen wie zum Beispiel Fußball, Handball oder Volleyball teilweise auch mit Sportfachverbänden.
Welche Unterstützung bei der Zusammenarbeit von Vereinen und Schulen gibt es?
Preißing: Der Sportkreiskoordinator und das Regionalteam Sport des Staatlichen Schulamts informieren über Kooperationsmöglichkeiten und geben Hilfen bei der Suche nach Kooperationspartnern und bei der Bildung von Netzwerken. Fioranelli-Petersohn: Im Bereich der Ganztagsschulen gibt es weitere Hilfestellungen vonseiten des Staatlichen Schulamts, des Kultusministeriums, des Württembergischen Landessportbunds und seiner Sportfach verbände.