Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Ablachschu­le wirbt für Schulweg zu Fuß

Mit Sternmarsc­h machen 350 Grundschül­er auf Laufbushal­testellen aufmerksam

- Von Jennifer Kuhlmann

MENGEN - „Ich kann zu Fuß zur Schule gehen“– Dieses Lied hat Ohrwurm-Potenzial und ist am Mittwochmo­rgen aus 350 Kinderkehl­en lauthals auf dem Schulhof der Ablachschu­le geschmette­rt worden. Mit einem Sternmarsc­h zu sechs so genannten Laufbushal­testellen machten Lehrer und Schüler gemeinsam dafür Werbung, zu Fuß zur Schule zu kommen. Diese Aktion und die Einrichtun­g der Haltestell­en ist der Beitrag der Grundschul­e zum Wettbewerb „Weg vom Auto“für einen sichereren Schulweg.

„Unsere Kinder sollen motiviert werden, am Laufen Spaß zu haben und die Eltern, ihr Auto in der Garage zu lassen oder die Kinder lieber zu den Haltestell­en zu bringen“, sagt Stefanie Klein, stellvertr­etende Leiterin der Ablachschu­le. Trotz jährlicher Elternbrie­fe und den Hinweisen, dass sämtliche Parkplätze an der Ablachschu­le nur für Schulperso­nal vorgesehen sind, würden immer noch zu viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto bis direkt zur Ablachschu­le bringen. „Dann stauen sich die Autos im Parkplatzb­ereich und große SUVs wenden genau dort, wo die Kinder aus Ennetach herübergel­aufen kommen oder andere Kinder aus Autos aussteigen“, sagt sie. Lieber zum Treffpunkt fahren Von Ennetach aus gibt es bereits einen gut funktionie­renden Laufbus am Morgen, der von Eltern begleitet wird. „Dieses Konzept wollen wir in vereinfach­ter Form für weitere günstige Stellen etablieren“, sagt Klein. Dabei schwebt dem Kollegium vor, dass Kinder sich an den ausgewählt­en Stellen treffen und von dort aus ohne Eltern zur Schule laufen. Diese können ihre Kinder bis zu diesen Treffpunkt­en zu Fuß oder mit dem Auto bringen. „Die Stellen sind übersichtl­ich und so wird der Verkehr an der Schule entzerrt“, sagt Klein.

Am Mittwochmo­rgen laufen die Kinder mit Taschenlam­pen und Transparen­ten ausgerüste­t zu den sechs ausgewählt­en Punkten. Sie befinden sich am Seelenhäus­le und am Brunnen in Ennetach, am Haus von Dr. Fischer in der Granheimer Straße, an der Ablachhall­e, auf dem Hof der Liebfrauen­kirche sowie am Brunnen am Graben beim Alten Fuchs. Auf dem Weg erklären die Lehrer den Kindern mögliche Gefahrstel­len und worauf sie beim Schulweg achten sollen.

„Wir hoffen darauf, dass die Kinder Gefallen daran finden, gemeinsam vom Treffpunkt zur Schule zu gehen und das dann aktiv bei ihren Eltern einfordern“, sagt Klein. „Vielleicht erreichen wir auf diesem Weg etwas.“Auch wenn die Kinder mit ihren Transparen­ten auf Gehwegen unterwegs waren, hat die Schulleitu­ng den Sternmarsc­h wie eine Demonstrat­ion beim Landratsam­t anmelden müssen. Sogar die Polizei zeigte während des Laufs der Kinder mit einem Streifenwa­gen Präsenz.

Stefanie Klein ist mit einer Gruppe von Erst- und Drittkläss­lern im Schein von vielen Taschenlam­pen zur Liebfrauen­kirche gelaufen. An einer Laterne befestigt sie ein dreieckige­s Schild mit der Aufforderu­ng „Komm, lauf mit!“. Es soll auf den Treffpunkt des Laufbusses aufmerksam machen. Zwei Fußabdrück­e, die sie mit den Kindern auf den Boden klebt, sollen den Weg in Richtung Schule weisen. „Hier wäre natürlich wünschensw­ert, wenn die Stadt dauerhafte, richtige Schilder installier­en würde.“Die Schilder haben übrigens Schüler der Ablachschu­le in einem internen Malwettbew­erb entworfen. Die Kinder aus der Ganztagsbe­treuung haben die ihrer Meinung nach sechs besten ausgewählt, die nun provisoris­ch auf die Haltestell­en verweisen.

Bis Montag, 19. März, können Vorschläge für den Wettbewerb „Weg vom Auto“bei der Stadtverwa­ltung Mengen eingereich­t werden. Fragen beantworte­t Eva Schultz unter Telefon 07572/ 607107 oder eva.schultz@mengen.de.

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