Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Wenn Pumuckl mit Biene Maja tanzt
Stimmung pur beim Weiberball in Betzenweiler
-Wenn sich in einem Dorf mit rund 700 Einwohnern über 250 Frauen in einem närrisch dekorierten Saal treffen, um miteinander Fasnet zu feiern, kann es sich nur um Betzenweiler handeln, wo die Narrenzunft Stoi-Schweizer unter der Federführung von Claudia Kettnaker und Christine Reiter zu einem abwechslungsreichen und fetzigen Programm geladen hat. Heuer hieß das Motto „Helden deiner Kindheit“und entsprechend war der Saal dekoriert und in fantasievollen Kostümen waren „Pippi Langstrumpfs“, „Biene Majas“, „Mrs. Spocks“und „Batwomen“zu sehen.
Im schönen Saal der Traube sind an diesem Abend außer ein paar „Technikern“und einem DJ keine Männer zu sehen. Ausnahme bildet noch die äußerst fetzige Guggamusik, die als Opener auf der Bühne von Anfang an für eine gute Stimmung im Saal sorgte. Eine ganz charmante Biene – Claudia Kettnaker – moderierte das rund zweieinhalbstündige Programm. Weibliche Akteurinnen waren dabei ausschließlich auf der Bühne, darunter auch viele Jugendliche, die zeigten, welche Talente in ihnen bereits schlummern. So zeigten die Mädchen der Landjugend in einzelnen Szenen, wie schwierig sich die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern gestalten kann, und sorgten mit ihren Überzeichnungen für viele Lacher. Drei ganz charmante Jacob-Sisters sangen mit einem resignierenden Augenzwinkern „In jeder Frau steckt ein Stück Hefe!“Viel Koordination und Konzentration in den einzelnen unterschiedlichen Bewegungsabläufen forderte die Sprechnummer „Wenn ich nicht auf der Bühne wär“, was die jungen Akteurinnen aber problemlos beherrscht haben. Bei einem Weiberball ganz ohne Männer geht es natürlich auch um dieselbige, die vor allem mit einigen derben Witzen durch den Kakao gezogen wurden, doch es gab auch Tipps, wie man einem Mann „willenlos“machen kann. Thema war auch der „unglaublich gutaussehende neue Bürgermeister von Betzenweiler“.
Sich selbst auf die Schippe haben drei Enten genommen, die über ihren Entenkostümen jeweils eine andere Verkleidung gestülpt hatten: ein dicker Wildecker Herzbube, ein lispelnder Pumuckl und ein vermeintlich starker Batman. Eine ganze Nacht haben sie Sekt getrunken um originelle Programmpunkte zu liefern. Pumuckl zum dicken Herzbuben: „Mach doch einfach mehr Gymnastik! Es genügt ein Kopfschütteln, wenn man dir was zum Essen anbietet!“Mit „Martha und Lisbeth“kamen zwei reifere und dennoch wilde Mädels auf die Bühne, die sich zu „Wild Thing!“gut entspannen können. Ein kleines Gastspiel einer Abordnung der Riedlinger „Weiber von der Stadt“war ebenfalls gekommen, und die Frauen um Büttenrednerin Gabi Seifried bekamen viel Beifall. Ein bunter Tanz der Landjugend hat das Programm abgerundet. Im großen Finale hat Claudi Kettnaker nochmals alle Darstellerinnen und Helfer auf die Bühne geholt und ihnen für ihren Einsatz gedankt. Im Anschluss hat sich die Bühne in eine riesige und stets gut gefüllte Tanzfläche verwandelt und ausgelassen haben Pumuckls, Majas, Marienkäferchen, Bonbons, Indianer und Feen miteinander noch lange getanzt.