Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Studienkolleg stellt seine Angebote vor
Obermarchtaler Aufbaugymnasium informiert interessierte Schüler und Eltern
OBERMARCHTAL - Viele interessierte Schüler und Eltern haben am Dienstag den Infoabend am Studienkolleg Obermarchtal besucht. Schulleiterin Christine Götz stellte, gemeinsam mit einigen Lehrerinnen und aktuellen Schülern, Konzept und Aufnahmebedingungen vor. An dem Aufbaugymnasium kann nach drei Jahren anhand des Marchtaler Plans die Allgemeine Hochschulreife erreicht werden.
20 Lehrer sind für jeweils 30 Schüler pro Jahrgang da. Es gibt drei Jahrgangsstufen. „Mehr als Schule“, so sieht Schulleiterin Christine Götz das 2001 gegründete reine Oberstufengymnasium, in dem nach dem in Obermarchtal für alle Katholischen Freien Schulen in der Diözese Rottenburg-Stuttgart entwickelten Marchtaler Plan an das Abitur herangeführt wird. Die staatlich anerkannte kleine Schule auf dem Land, „dort, wo andere Urlaub machen“, hat ein großes Einzugsgebiet, und wird getragen von der „Stiftung Katholischer Freier Schulen“mit Verwaltung in Rottenburg.
Anmelden kann sich bis 1. März, wer beim Realschulabschluss in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch einen Notendurchschnitt von 3,0 erreicht hat und kein mangelhaft aufweist. Wechseln kann vom allgemein bildenden Gymnasium, wer in die 9. Klasse versetzt wurde. „Wir unterrichten nicht Fächer, sondern Menschen“, betont die Schulleiterin „und orientieren uns an den Begabungen der Schüler, die es zu entfalten gilt“. Gewollt ist eine bunte Mischung an Individuen bei respektvollem Umgang untereinander. „Das Geistige spielt dabei eine Rolle, Menschen begegnen sich auf Augenhöhe, der Mensch wird am Du zum Ich“, so Christine Götz. Es gäbe Freiräume und Zeit zur eigenständigen Entwicklung, begleitet von den Lehrkräften. Als Aufgabe der Schule nennt sie Vorbereitung auf das Studium durch Vermittlung von Wissen, Kompetenzen, Fertigkeiten und Orientierung. Die Agentur für Arbeit berate die Schüler im Rahmen von Seminaren, ehemalige Schüler kommen, um aus Studium und Beruf zu berichten.
Die Eingangsklasse stelle die Gelenkstelle von Mittelstufe zu Oberstufe dar. Zusätzlich gibt es hier vernetzten Unterricht, der Deutsch, Musik, Geschichte und Philosophie verbindet. Wissen soll dauerhaft behalten und die eigene Urteilsfähigkeit der Schüler gefördert werden, so Stefani Bien. Judit Eber erläuterte die begleitete Studienzeit, in der Schüler in der dritten Unterrichtsstunde alleine oder in Gruppen arbeiten. Schulleiterin Christine Götz stellte sodann den Morgenkreis im Meditationsraum vor, der den Religionsunterricht eröffnet, Singen, Entspannung. Außerdem gibt es eine Fahrt zu Besinnungstagen und ein zweiwöchiges Sozialpraktikum, um Menschen in Extremsituationen zu treffen.
In der Jahrgangsstufe eins wird die Klasse geteilt, zwei Mal 15 Schüler wählen je drei Leistungsfächer aus Deutsch, Mathe, Englisch, Bio und Religion, in denen sie beim Abitur schriftlich geprüft werden. Wer nach Jahrgangsstufe eins die Schule verlässt, hat die Fachhochschulreife. Das Schulgeld beträgt pro Familie monatlich 90 Euro und wird im Bedarfsfall ganz oder teilweise erlassen. Schülersprecher Farzin Javadi, mit 21 Jahren ältester Schüler der Schule, stellte die SMV vor, die Verbindung zu den Lehrern.
Zum Abschluss bestand Gelegenheit zur Besichtigung der Räume und mit Lehrern und Schülern ind gespräch zu kommen.