Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
„Herren vom Bauernverband brauchen sich nicht zu wundern“
Zu unserem Artikel „Biber, BauernBashing, Flächenfraß“(SZ vom 3. Februar) erreichte uns folgender Leserbrief:
Der Bauernverband Biberach-Sigmaringen kritisiert mal wieder den hohen Flächenverbrauch in unserer oberschwäbischen Landschaft. Vorsitzender Gerhard Glaser spricht gar von „Sauigeln mit Agrarflächen“.
Den Bürgermeistern wird sogar Imponiergehabe unterstellt, nur weil sie mit enormer Anstrengung dafür sorgen, dass Bauland für alle Bauwilligen zur Verfügung steht. Auch die nachfolgenden Generationen, insbesondere junge Familien mit Kindern, haben einen Anspruch auf eine Wohnung bzw. auf einen Bauplatz.
Ebenso muss zukünftig das Handwerk und unsere Industrie die Möglichkeit zur Erweiterung oder Neuansiedlung haben. Unsere Gesellschaft lebt vorwiegend von der Industrie und dem Handwerk und eben nicht von der Landwirtschaft. Was die fehlende Akzeptanz und Wertschätzung der Landwirtschaft in unserer Gesellschaft angeht, sind die Landwirte zum Teil selbst verantwortlich bzw. tragen selbst daran Schuld.
Mit Glyphosat und Nitrat werden zunehmend die Agrarflächen und somit auch das Grundwasser (Trinkwasser) verseucht. Mit großen Traktoren und schwerem Gerät werden die Feldwege ramponiert, welche die Kommunen mit Steuergeldern sanieren müssen. Da helfen auch die Einnahmen aus der Verpachtung von Jagdgenossenschaften nicht viel.
Nicht zuletzt ist vielen Nichtlandwirten auch bekannt, dass die Grundstücksbesitzer hohe Subventionen aus der EU-Agrarkasse erhalten. Da brauchen sich die Herren vom Bauernverband nicht zu wundern, wenn einige Bürger „Bauern-Bashing“betreiben.
Afred Brehm, Obersulmetingen