Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Land fördert Integration von Geflüchteten in Ausbildung
Auch das Landratsamt Biberach und die Handwerkskammer Ulm erhalten Fördermittel
BIBERACH (sz) - Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut hat den Beginn der zweiten Förderperiode des Programms „Integration durch Ausbildung – Perspektiven für Flüchtlinge“(sogenanntes Kümmerer-Programm) bekannt gegeben. Auch die Projektstellen der Handwerkskammer Ulm (86 000 Euro) und des Landratsamts Biberach (88 000 Euro) erhalten Fördergelder.
„Seit Januar 2016 haben wir mit unserem Kümmerer-Programm mehr als 700 Geflüchtete erfolgreich in eine berufliche Ausbildung vermittelt“, zog die Ministerin gleichzeitig eine positive Zwischenbilanz. „Die Integration von Geflüchteten in Ausbildung ist ein wichtiger Beitrag zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses im Land. Deshalb stellen wir weitere 3,5 Millionen Euro bis Ende 2019 für das Kümmerer-Programm zur Verfügung“, so Hoffmeister-Kraut. Bewilligt wurden Anträge von 26 Kammern und anderen Einrichtungen, die durch die Förderung des Wirtschaftsministeriums rund 50 Kümmerer beschäftigen.
Vor allem das Handwerk profitiert
Der Großteil der bislang rund 2300 betreuten Geflüchteten kommt aus den Herkunftsländern Syrien (44 Prozent), Afghanistan (16 Prozent), Irak (acht Prozent), Eritrea (sechs Prozent) und Iran (vier Prozent). Insgesamt verteilen sich die Geflüchteten, die in eine Ausbildung eingemündet sind, auf über 100 Ausbildungsberufe. Jeder Fünfte vermittelte Geflüchtete hat eine Ausbildung in einem Beruf mit vielen unbesetzten Ausbildungsplätzen begonnen, beispielsweise als Koch, Fachlagerist oder Maler und Lackierer. Die Ausbildung der Geflüchteten findet mehrheitlich in Kleinst- und Kleinbetrieben mit bis zu 50 Beschäftigten statt. „Fast die Hälfte der vermittelten Geflüchteten lernt in einem Handwerksbetrieb. Ein gutes Drittel hat eine Ausbildung in Industrie und Handel aufgenommen“, erklärte die Ministerin.