Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
„Ist da jemand, der unser Herz versteht und mit uns zum Singen geht?“
Zwiefalter Münsterchor feiert fröhlich Fasnet
ZWIEFALTEN (sz) - Mit viel Witz und einem Feuerwerk guter Laune hat sich der Zwiefalter Münsterchor auf seinem Fasnetsball gezeigt. Mit närrischen Reimen eröffnete der Vorsitzende Rupert Weber den Mücoball und sogleich ging es mit dem RälleWalzer, unterstützt von Georg Tress am Akkordeon, in die erste Schunkelrunde.
Ideenreich und mit Bravour ließen anschließend Rupert Weber, Steffi Betz, Manuela und Rosi Auchter, Bettina Aierstock, Christa Schwendele, Traudl Schultes und Elisabeth Haiß das vergangene Chorjahr Revue passieren. Gekonnt schilderten die Akteure ihren herrlichen Ausflug nach Tirol zur längsten Fußgänger-Hängebrücke mit dem Lied „Über den Wolken“von Reinhard Mey mit Gitarrenbegleitung von Steffi Betz. Die Schauspieler verstanden es, die Chorproben hautnah zu inszenieren und endeten ihren Auftritt mit der Neumitgliederwerbung „Gibt’s noch jemand, der zum Singen kommt“, gesungen auf „Ist da jemand“von Adel Tawil im Playback.
„I seng em Münsterchor, weil’s mir do so guat g’fällt“überraschte anschließend Helmut Möck mit lustig gereimten Anekdoten. Verrückt und zapplig wurde Traudl Schultes beim nächsten Sketch als sie vom Süddeutschen Rundfunk (alias Rosi Auchter) erfuhr, dass sie gerade auf Sendung sei und nun ihren Musikwunsch äußern dürfe. Lachsalven wurden beim Publikum ausgelöst, als Traudl plötzlich ihr Wunschlied vorsang, weil sie vor lauter Aufregung den Liedtitel vergessen hatte.
Dass auch fromme Menschen Schattenseiten haben, konnte die scheinheilige Kirchgängerin Christa Schwendele perfekt in ihrer Bütt schildern. Während des gesamten Gottesdienstes schweiften spottend ihre Gedanken über sämtliche Kirchenbesucher, wofür sie viel Beifall erntete. Wie Menschen beiderlei Geschlechts sich Küssla geben links und rechts, wusste Helene Betz einfallsreich in gedichteten Versen über die Offenheit der heutigen modernen Begrüßungsformen witzig zu berichten. Im Wechsel übermittelten Gebhard Aierstock und Hans Petermann aus dem Stehgreif spontan ihren Zuhörern klasse und wahrheitsgetreu einen Witz nach dem anderen. Für ausgelassene Stimmung sorgte den ganzen Abend Georg Treß, der immer wieder auf seinem Schifferklavier lustige Schunkel- und Klatschliedern spielte.