Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Olympiasplitter
Volksmusik vor leeren Rängen: Wenn Hansi Hinterseer das hören würde! Im Training der Nordischen Kombinierer gaben die Organisatoren seinen Schlager „Hände zum Himmel“zum Besten. Vor komplett leeren Rängen dröhnte der deutsche Volksmusik-Hit aus den aufgedrehten Boxen. In dem Lied singt der ehemalige österreichsche Skirennläufer und heutige Entertainer Hinterseer nicht ganz passend: „Man muss die Feste feiern, so wie sie fallen, wo wir auch sind.“
Geschwisterliebe: Die slowakische Biathletin Anastasiya Kuzmina will nach Silber in der Verfolgung noch mindestens eine Olympia-Medaille. Diese würde sie ihrem Bruder Anton Schipulin widmen. Der russische Star war wegen des Dopingskandals nicht vom Internationalen Olympischen Komitee nach Pyeongchang eingeladen worden. „Natürlich vermisse ich meinen Bruder. Ich hatte bis zur letzten Sekunde gehofft, dass er doch noch starten kann“, sagte die 33-Jährige, die 2007 nach der Heirat mit Daniel Kuzmin die slowakische Staatsbürgerschaft annahm. Vor ihrem Abflug war ihr Bruder der Letzte, der mit ihr sprach. „Er sagte mir, ich soll zwei Medaillen holen, eine für mich und eine für ihn.“ Verwechselt: Laura Dahlmeier arbeitet als Zollhauptfeldwebel beim österreichischen Zoll. Das behauptet wenigstens das offizielle Olympia-Informationssystem. In Wirklichkeit ist die Doppel-Olympiasieger beim deutschen Zoll angestellt.
Athleten-Flucht: Ob mit oder ohne Medaille – viele Eiskunstläufer lassen nach dem Teamwettbewerb die Olympischen Spiele ein paar Tage hinter sich. Die Essenerin Nicole Schott fuhr bis zum Ende der Woche mit Trainer Michael Huth nach Seoul. Ihr EinzelWettbewerb beginnt erst am kommenden Mittwoch. Die russischen Mädels flogen nach Japan. Dort haben sie nicht nur mehr Ruhe, sondern auch mehr Trainingszeiten als in Pyeongchang, wo sie sich die Eisarena mit den Shorttrackern teilen müssen.
Sportlicher Präsident: DOSB-Präsident Alfons Hörmann wollte eigentlich nur als Repräsentant für die Siegerehrung der Skispringerinnen fungieren, doch niemand an der Schanze konnte ihm den Weg in den Innenraum erklären. Kurzerhand sprang der 57-Jährige über die Zuschauertraversen und unterquerte noch ein Absperrband. Daran gehindert wurde er von niemandem. Sicherheitsleute waren nicht zu sehen.