Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Planer: Vereinsräume kosten 930 000 Euro
Schaffung von Räumlichkeiten in Binzwangen erneut vor dem Gemeinderat
BINZWANGEN - Der Wunsch nach Räumlichkeiten in Binzwangen für Kirche, Vereine und Gemeinde ist weiterhin groß. In der jüngsten Gemeinderatssitzung stand das Thema erneut auf der Tagesordnung, wozu zahlreiche Zuhörer aus Binzwangen der Sitzung beiwohnten. Darunter der Ortschafts- und Pfarrgemeinderat nebst Pfarrer Peter Häring, die Vertreter von „Netzwerk Miteinander“und zahlreiche Einwohner. Der Gemeinderat nahm die vorgestellten Planvorlagen nebst Kostenschätzung zur Kenntnis, ohne aber konkrete Beschlüsse für das Bauvorhaben zu fassen. Dazu müssen weitere Fakten auf den Tisch.
Nachdem die Notwendigkeit der Schaffung neuer Räumlichkeiten in Binzwangen im September 2016 im Gemeinderat vorgetragen wurde, befasste sich das Architekturbüro Schirmer und Partner mit der Ausarbeitung verschiedener Planvorschläge. Mit involviert dabei auch eine Planungsgruppe, die aus Mitgliedern der genannten Gremien besteht, die sich für ein solches Neubauvorhaben einsetzt.
Zwei Varianten
Dem Gemeinderat trug Planer Roland Rau zwei in Frage kommende Varianten vor. Für Saal und Gruppenraum sind dabei rund 80 Quadratmeter vorgesehen, dazu zwei Lager mit zusammen 30 Quadratmetern sowie einer Küche mit zwölf Quadratmetern Grundfläche. Die zwei Varianten unterscheiden sich zum einen durch die Größe des Foyes und ob der Baukörper direkt an die Alte Schule angehängt oder etwas abgesetzt wird, was laut Planer architektonisch mehr hergebe. Die Entscheidung, welche Variante zum Zuge kommen soll, muss die Planungsgruppe noch entscheiden. Preislich liegen sie nicht so weit auseinander. Laut Roland Rau kommt man bei der Kostenschätzung auf etwa 930 000 Euro.
„Kirchengemeinde und Netzwerk brauchen vor allem diese Räume“, so der Appell von Pfarrer Häring, und das Thema sei seit Jahren für die Nutzer von Wichtigkeit. Ortsvorsteher Wolfgang Gaber: „Wir wollen so effektiv und kostengünstig wie möglich an- und umbauen.“
„Im letzten Jahr war laut Kämmerin das Vorhaben aus unserer Sicht nicht machbar und jetzt steht es wieder auf der Tagesordnung. Mit welchem Anteil soll sich denn die Gemeinde beteiligen?“, wollte Max Miller wissen. Für Roland Schwarzkopf war klar: „Solange wir unsere Schule nicht in trockenen Tüchern haben, können wir uns keine Investitionen in dieser Größenordnung leisten“. Die Kirchengemeinde solle das Gebäude selber errichten und die Gemeinde gewährt einen Zuschuss, war ein weiterer Vorschlag aus dem Gremium. „Das Projekt steht und fällt mit den Kosten. Wir bauchen ein Konzept. Danach können können wir entscheiden, tragen wir das mit oder nicht“, so Armin Höninger.
Für Susanne Späth-Häusler entscheidet der Nutzen über die Planung. Auf eine entsprechende Nutzungsvereinbarung ist Antonie Mack gespannt. „Schade, wenn so ein Projekt sterben würde. Aber wenn es der Haushalt nicht hergibt, dann ist das so“. Die Gemeinde müsse sich auf jeden Fall weiterhin die Option offen halten, ja oder nein sagen zu können bei diesem Vorhaben, so ein weiterer Einwurf.
Für Thomas Karthan müssen zuerst Zahlen und Fakten auf den Tisch, um den nächsten Schritt gehen zu können. Denn, so der Gemeinderat, „von was reden wir denn für jeden Beteiligten?“Für Pfarrer Häring ist klar, dass alle Kosten fair aufzuteilen sind. Erst wenn die Förderung des Vorhabens feststeht, die Finanzierung und der Unterhalt geklärt sind, könne man den nächsten Schritt gehen, so Ortsvorsteher Wolfgang Gaber. Hier könnte eventuell über das ELR-Programm oder auch über das Leader-Programm eine Bezuschussung aufgetan werden, so Bürgermeister Jürgen Köhler.
Doch nun muss als nächster Schritt ein Nutzungskonzept erstellt, die Bauherrschaft, die Kostentragung der Baukosten, die laufenden Betriebs- und Unterhaltungskosten sowie die Abschreibung zu Papier gebracht werden, um weitere konkrete Schritte gehen zu können. Ferner müssen die Fördermöglichkeiten den Gremien aufgezeigt werden. Die Verwaltung kümmert sich derweil um die Grunderwerbsangelegenheiten.