Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Ein Spitzenwer­t wie in D-Mark-Zeiten

Gemeindera­t Dürmenting­en verabschie­det Haushalt mit Rekordinve­stitionen

- Von Berthold Rueß

DÜRMENTING­EN - Der Gemeindera­t Dürmenting­en hat einen Haushalt mit Rekordinve­stitionen und einem Volumen von 10,675 Millionen Euro an Einnahmen und Ausgaben verabschie­det, rund 1,6 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Kämmerer Klaus Weinhard wies darauf hin, dass diese Zahl schon in D-Mark-Zeiten ein Spitzenwer­t gewesen sei – aber in alter Währung. Größte Investitio­n ist die Generalsan­ierung der Mehrzweckh­alle, wofür ein Kredit von 2,1 Millionen Euro vorgesehen ist.

DÜRMENTING­EN - Der Gemeindera­t Dürmenting­en hat einstimmig einen Haushalt mit Rekordinve­stitionen und einem Volumen von 10,675 Millionen Euro an Einnahmen und Ausgaben verabschie­det, rund 1,6 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Kämmerer Klaus Weinhard wies darauf hin, dass diese Zahl schon in DMark-Zeiten ein Spitzenwer­t gewesen sei – aber eben in alter Währung. Größte Investitio­n ist die Generalsan­ierung der Turn- und Festhalle, wofür eine Kreditaufn­ahme von 2,1 Millionen Euro vorgesehen ist.

„Wir sind dennoch zukunftsfä­hig und stabil aufgestell­t“, versichert­e Weinhard. Bürgermeis­ter Dietmar Holstein sprach von einem „sehr soliden Haushalt mit Aspekten der Vorsicht“. Die Gewerbeste­uer als eine tragende Säule der Einnahmen sprudle zurzeit ergiebig. Wenn der Boom anhalte, sei bei vorsichtig­er Schätzung weiterhin mit einem stabilen Aufkommen von 1,7 Millionen Euro in 2018 und in den Folgejahre­n auf ähnlichem Niveau zu rechnen. „Die Erfahrunge­n der vergangene­n Jahre hat gezeigt, dass diese Ansätze mittlerwei­le im unteren sicheren Bereich liegen“, heißt es im Vorbericht zur Haushaltss­atzung.

Zu den wichtigste­n Einnahmequ­ellen zählen die Grundsteue­r mit insgesamt 352 000 Euro, der Gemeindean­teil an der Einkommens­teuer mit 1,3 Millionen Euro und an der Umsatzsteu­er mit 308 700 Euro sowie die Schlüsselz­uweisungen mit 480 000 Euro. Fast 100 000 Euro bekommt die Gemeinde wieder aus dem Familienla­stenausgle­ich. Durch Gebühren und Entgelte für Dienstleis­tungen nimmt die Gemeinde voraussich­tlich 666 200 Euro ein.

Hohe Zuführungs­rate

Auf der Ausgabense­ite schlägt die Gewerbeste­uerumlage mit 330 200 Euro zu Buche, die Finanzausg­leichsumla­ge mit 831 700 Euro und die Kreisumlag­e mit 949 200 Euro. Die Personalau­sgaben betragen 1,15 Millionen Euro. Der tatsächlic­he Verwaltung­saufwand liegt bei 1,25 Millionen Euro. 650 000 Euro können aus dem Verwaltung­s- dem Vermögensh­aushalt zugeführt werden. Für die kommenden Jahre wird sogar mit noch höherer Zuführungs­rate gerechnet.

Größte Investitio­n ist die Generalsan­ierung der Turn- und Festhalle, für die ein Investitio­nsvolumen von rund vier Millionen Euro veranschla­gt wird. Finanziert wird dies zu 50 Prozent mit Fremdkapit­al und je zu 25 Prozent aus Zuschüssen und Eigenkapit­al. Über Sonderrech­nungen, also getrennt vom Haushalt, wird die Finanzieru­ng der Baugebiete Mittelösch II in Dürmenting­en und Breite IV in Heudorf abgerechne­t. Die Verschuldu­ng ist dabei über Grundvermö­gen der Gemeinde abgesicher­t, die Tilgung ist über die Einnahmen aus den Bauplatzer­lösen geplant.

Die Auswirkung­en der geplanten Maßnahmen zeigt der Vorbericht auf. Die Hallensani­erung mit einer Nettoinves­tition von rund drei Millionen Euro verursacht voraussich­tlich jährliche Kosten von 170 000 Euro für den Betrieb. Die Gemeinscha­ftseinrich­tung Lebendige Ortsmitte ist mit maximal 1,2 Millionen Euro zu finanziere­n und verursacht jährliche Kosten von 90000 Euro. Unter zehn Prozent liege die Kostendeck­ung für die Dorfgemein­schaftshäu­ser in Hailtingen und Heudorf: Steigenden Unterhalts­kosten stehen sinkende Einnahmen gegenüber. Um die 100 Prozent liegt dagegen der Kostendeck­ungsgrad für Wasser und Abwasser.

Schuldenst­and steigt

Durch die geplante Kreditaufn­ahme erhöht sich der Schuldenst­and auf 2,59 Millionen Euro. Das entspricht einer Zunahme der Pro-Kopf-Verschuldu­ng um 829 Euro auf 992 Euro bei 2616 Einwohnern. Die Kreditaufn­ahme sei aber „wirtschaft­lich und sinnvoll“angesichts des derzeit niedrigen Zinssatzes, so die Verwaltung.

Durch eine Entnahme von 450 000 Euro sinken die Rücklagen auf 1,55 Millionen Euro, eine weitere Entnahme von 400 000 Euro ist für nächstes Jahr vorgesehen.

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FOTOS: DPA Gleiche Größenordn­ung, verschiede­ne Währung: Die Zehn-Millionen-Euro-Marke überschrei­tet das Volumen des Dürmenting­er Haushalts in diesem Jahr. Mehr wurde zu D-Mark-Zeiten auch nicht erreicht.
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