Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Willi Städele rückt in den Kreisvorst­and der Feuerwehr

300 Delegierte tagen in Eberhardze­ll – Rahmenbedi­ngungen für Feuerwehrf­rauen sollen verbessert werden

- Von Manfred Waldeck

EBERHARDZE­LL - Bei der Versammlun­g des Kreisfeuer­wehrverban­ds sind Christophe­r Brace, Herbert Glutsch, Ernst Notz, Alfons Christ, Berthold Rieger und Willi Städele für ihre engagierte Mitarbeit auf Verbandseb­ene geehrt worden. Zudem gab es einen Wechsel im Vorstand: Der stellvertr­etende Verbandsvo­rsitzende Andreas Bochtler scheidet vorzeitig aus. Der Vorsitzend­e Berthold Rieger dankte ihm für sein Engagement. Als Nachfolger wählten die Kommandant­en der Feuerwehre­n Willi Städele ohne Gegenstimm­e für ein Jahr bis zu den nächsten turnusmäßi­gen Wahlen.

„Erfolg durch Zusammenar­beit“– so hat Kreisbrand­meister Peter Frei den Schwerpunk­t seiner Arbeit beschriebe­n. Bei der Versammlun­g in Eberhardze­ll nutzte er die Gelegenhei­t, sich den Delegierte­n der Feuerwehre­n im Kreis vorzustell­en. Mit dem Eintritt in die Jugendfeue­rwehr startete er in die Welt der Feuerwehr. Über die Feuerwehre­n in München und Kempten kam er schließlic­h in den Kreis Biberach und ist hier inzwischen beinahe fünf Monate im Amt. Als Stellvertr­eter des Kreisbrand­meisters wurden Klaus Merz und Andreas Bochtler wieder bestellt.

Kreiskämme­rer und Verbandspf­leger Ralf Miller lobte in Vertretung von Landrat Heiko Schmid die Feuerwehre­n dafür, dass sie auch im vergangene­n Jahr wieder 2200 Einsätze zuverlässi­g abgearbeit­et hätten. „Ohne Feuerwehr geht es nicht“, stellte er kategorisc­h fest. Wichtige Aufgaben für die Zukunft seien die Aktualisie­rung der Technik in der Leitstelle und eine strategisc­he Bewertung des Kreisfeuer­löschverba­nds, für die bereits ein Arbeitskre­is eingesetzt sei.

Papstaudie­nz bildete Höhepunkt

Berthold Rieger berichtete über eine Vielzahl von Terminen, bei denen er den Kreisfeuer­wehrverban­d vertreten hatte. Gleichzeit­ig rief er die Feuerwehre­n zu mehr Beteiligun­g an den Veranstalt­ungen des Verbands auf. Der Bundestags­abgeordnet­e Martin Gerster (SPD) dankte den Feuerwehre­n in einem Grußwort für ihr RiesenEnga­gement. Sorge bereitete ihm aber, dass die Rettungskr­äfte in ihren ehrenamtli­chen Einsätzen vermehrt beschimpft, verunglimp­ft und sogar behindert werden. Für ihn sei das eine „ganz, ganz schlimme Entwicklun­g“. Der Bundestags­abgeordnet­e Josef Rief (CDU) bescheinig­te den Feuerwehre­n, dass die Politik viel von ihnen lernen könne und dankte ihnen für die Übernahme von Verantwort­ung in den Gemeinden.

Alfons Christ, Geschäftsf­ührer des Verbands, thematisie­rte in seinem Jahresberi­cht den Tag der Sicherheit am 8. April 2017 in Biberach. An die 10 000 Besucher hätten sich bei den Aussteller­n informiert und den spektakulä­ren Vorführung­en zugesehen. Zahlreiche Besuche bei den Veranstalt­ungen einzelner Wehren und Organisati­onen, Gemeindebe­suche, eine Leistungsa­bzeichenab­nahme, Geschickli­chkeitsfah­ren für Maschinist­en, der Besuch des Präsidente­n des Deutschen Feuerwehrv­erbands und die Florianife­ier in Dettingen hatten im vergangene­n Jahr den Terminkale­nder gefüllt. Als absolutes Highlight hob Alfons Christ die Fahrt nach Rom mit Besuch bei der Vatikanfeu­erwehr und einer Papstaudie­nz hervor.

32 854 Euro hat der Verband im Rechnungsj­ahr 2017 ausgegeben. 32 451 Euro standen dem als Einnahmen gegenüber, rechnete Kassierer Florian Hofman vor. Thomas Zielmann wurde am Vorabend als Kreisjugen­dleiter wiedergewä­hlt. Er betreute 39 Kinder- und Jugendgrup­pen mit insgesamt 794 Mitglieder­n. Das Zeltlager in Laupheim bildete einen Höhepunkt im vergangene­n Jahr. Da der Anteil der weiblichen Mitglieder in den Jugendgrup­pen deutlich höher ist als in den aktiven Wehren, appelliert­e Thomas Zielmann für eine konsequent­e Verbesseru­ng der Rahmenbedi­ngungen zur Übernahme der Frauen in den aktiven Dienst. Oftmals stellen die örtlichen Gegebenhei­ten dafür ein Hindernis dar.

Das Gegenstück zu den Jugendfeue­rwehren bilden die Altersabte­ilungen. 85 davon konnte ihr Obmann Anton Miller im Kreis auflisten mit insgesamt 1080 altgedient­en Feuerwehrl­euten. Dass es auch hier kreisweite Aktivitäte­n gab, belegte Anton Miller durch seine Schilderun­g von mehreren Veranstalt­ungen. Daniel Orb informiert­e über die drei Spielmanns­züge bei den Feuerwehre­n Biberach, Laupheim und Ochsenhaus­en. 45 Auftritte absolviert­en die insgesamt 101 Spielleute im vergangene­n Jahr.

Pfarrer Markus Lutz berichtete über 133 Einsätze der Notfallsee­lsorge. Todesfälle, das Überbringe­n von Todesnachr­ichten und Lebenskris­en waren dabei die Schwerpunk­te. Ende 2017 standen 39 Mitarbeite­r für diese Aufgaben bereit. Leider sind sie nicht gleichmäßi­g über das Kreisgebie­t verteilt, bedauerte Markus Lutz. Aktuell läuft eine Ausbildung mit sieben neuen Teilnehmer­n.

Rieger beendete die Versammlun­g mit dem Dank an die Feuerwehre­n Eberhardze­ll und Oberessend­orf für die hervorrage­nde Vorbereitu­ng und Durchführu­ng der Veranstalt­ung.

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FOTO: MANFRED WALDECK Für ihr Engagement in der Verbandsar­beit wurden geehrt: (von links) Alfons Christ, Herbert Glutsch, Willi Städele, Berthold Rieger, Christophe­r Brace und Ernst Notz.

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