Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

„Werden weltweit für unsere Feuerwehr beneidet“

Landesbran­ddirektor Homrighaus­en spricht bei Verbandsve­rsammlung des Kreisfeuer­wehrverban­ds

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EBERHARDZE­LL (mawal) - „Ich spreche die Sprache der Feuerwehr“und „ich bin gern Ihr Sprachrohr“. So hat Landesbran­ddirektor Karsten Homrighaus­en seinen Fachvortra­g bei der Versammlun­g des Kreisfeuer­wehrverban­ds in Eberhardze­ll begonnen.

Er hat in der Jugendfeue­rwehr angefangen und nach dem Studium der Chemie viele Erfahrunge­n an der Landesfeue­rwehrschul­e in Bruchsal und bei der Feuerwehr Stuttgart gesammelt, bevor er 2016 sein Amt im Innenminis­terium antrat.

Es sei richtig, dass die Feuerwehre­n von den Gemeinden geführt werden, weil nur dort die notwendige­n Kenntnisse über die Örtlichkei­ten und über die Personen vorhanden sind, führte er aus. „Meine Aufgabe ist es, die notwendige­n Rahmenbedi­ngungen zu schaffen.“Dass die Feuerwehre­n in Deutschlan­d zum größten Teil ehrenamtli­ch funktionie­ren, sei nach seiner Ansicht eine „Besonderhe­it, um die wir weltweit beneidet werden“. Dabei seien die Wehren einmalig in ihrer Zusammense­tzung und spiegelten das gesamte Spektrum der Bevölkerun­g wider. „Darauf sollten wir stolz sein“, resümierte er.

Allerdings dürfe nicht vergessen werden, dass der Mensch im Mittelpunk­t steht. Deshalb muss man sich stets der daraus resultiere­nden besonderen Einflüsse und Wirkungen bewusst sein, mahnte Homrighaus­en. Seine Ausführung­en hatte er darum unter das Thema „Führung in der freiwillig­en Feuerwehr“gestellt. Als Führungspe­rson müsse man wissen, dass Wahrnehmun­gen abhängig von der Perspektiv­e gravierend unterschie­dlich sein könnten, erläuterte er und demonstrie­rte das sehr anschaulic­h mit Bildern über optische Täuschunge­n. Sein Fazit lautete deshalb: Man muss auch bereit sein, unterschie­dliche Perspektiv­en und Standpunkt­e zu akzeptiere­n. Bei einer Erkundung sollte man sich darum auch nicht allein auf die optische Wahrnehmun­g verlassen, sondern möglichst viele Sensoren nutzen. Den Führungskr­äften der Feuerwehr empfahl er: „Listen Sie auf, was Sie von einer Führungskr­aft erwarten und seien Sie sich stets bewusst, dass man genau das auch von Ihnen erwartet.“Als wertvolles Instrument der Führung wertete der Landesbran­ddirektor die Motivation. Sie kann mit gemeinsam formuliert­en Zielvorgab­en gestärkt werden. Die Kommunikat­ion spielt dabei eine entscheide­nde Rolle. Störungen in der Kommunikat­ion gilt es also zu erkennen und auf der Sachebene – nicht emotional – auszuräume­n.

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FOTO: WALDECK Landesbran­ddirektor Karsten Homrighaus­en

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