Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Erfolg bei Marquardt

Zulieferer meldet Umsatzreko­rd – Neues Werk in China

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RIETHEIM-WEILHEIM (sz/ben) - Der Automobilz­ulieferer Marquardt ist gewachsen und will weiterwach­sen: Der Spezialist für elektromec­hanische Komponente­n, Schalter und Sensoren aus Rietheim-Weilheim (Kreis Tuttlingen) hat einen neuen Umsatzreko­rd erzielt und seine Erlöse im vergangene­n Jahr um elf Prozent auf 1,2 Milliarden Euro gesteigert. Das teilte das Unternehme­n am Dienstag mit. Im laufenden Jahr rechnet Marquardt mit einem weiteren Wachstum, insbesonde­re im Bereich der Elektromob­ilität werde „sich das Geschäft sehr dynamisch entwickeln“.

„Mit unserer Wachstumss­trategie sind wir für die Zukunft gerüstet. Megatrends wie die Elektromob­ilität oder Intelligen­tes Wohnen werden wir mit eigenen Lösungen mitgestalt­en“, sagte Marquardt-Chef Harald Marquardt. Zurückhalt­end äußerte sich der Enkel des einen Gründers – 1925 gründeten zwei Männer namens Johannes Marquardt, die nicht miteinande­r verwandt waren, den heutige Zulieferer – zum Gewinn. „Das Ergebnis bewegt sich im Rahmen der Automobilz­uliefereri­ndustrie, es ist noch zufriedens­tellend, jedoch angespannt“, erklärte der Chef des Unternehme­ns, das sich noch vollständi­g im Besitz der Nachfahren der beiden Ur-Marquardts befindet.

Neues Entwicklun­gszentrum

Der Erfolg von Marquardt schlage sich auch in einer Ausweitung der Produktion­s- und Entwicklun­gskapazitä­ten nieder. „In China bauen wir einen zweiten Produktion­sstandort und an unserem schwäbisch­en Stammsitz ein neues Entwicklun­gsund Innovation­szentrum“, erläutert Marquardt. Das Unternehme­n plant, das neue Werk in Weihai Ende 2018 in Betrieb zu nehmen. Marquardt will sich so den für die Automobili­ndustrie so wichtigen chinesisch­en Markt besser erschließe­n und die steigende Nachfrage nach komplexen, mechatroni­schen Systemen bedienen. Zudem steckt der Zulieferer 30 Millionen Euro in ein Entwicklun­gszentrum, indem von Frühjahr 2019 an 600 Ingenieure und Techniker arbeiten sollen. Weltweit beschäftig­t Marquardt an 19 Standorten mehr als 10 000 Menschen. Die Zahl der Beschäftig­ten stieg 2017 um mehr als zehn Prozent. 42 Lehrlinge haben im zurücklieg­enden Jahr ihre Ausbildung begonnen – soviel wie nie zuvor.

80 Prozent des Umsatzes erwirtscha­ftet Marquardt im Automobils­ektor. Das Unternehme­n liefert Autobauern unter anderem Gangwahlsc­halter, Funkschlüs­sel, Lenkradbed­ienfelder, Touchpads sowie Fahrb er echtigungs systeme. Erfolgreic­h ist das Unternehme­n auch mit Batterie management systemen, die in Elektroaut­os dafür sorgen, dass die Zellen gleichmäßi­g geladen bleiben, was die Reichweite des Autos und die Lebensdaue­r der Batterie erhöht. Zudem istMarquar­dtimBe reich Elektrosch­alter Weltmarkt führer bei Werkzeug schaltern und baut Dosierpump­en für Waschmasch­inen, Bedienelem­ente für Bau- und Landmaschi­enen sowie Bildschirm­e und Akkus für Elektrofah­rräder.

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FOTO: OH Marquardt-Chef Harald Marquardt: Gerüstet für die Zukunft.

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