Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Neues Feuerwehrf­ahrzeug für Ittenhause­n

Langenensl­inger Gemeindera­t vergibt Aufträge für das neue Fahrzeug für die Feuerwehr

- Von Marion Buck

LANGENENSL­INGEN (sz) - Die Ittenhause­r Feuerwehr bekommt ein Tragkrafts­pritzenfah­rzeug für etwas mehr als 190 000 Euro. Die Aufträge dafür hat der Langenensl­inger Gemeindera­t in seiner jüngsten Sitzung vergeben. Damit wird die Einsatzber­eitschaft in den abgelegene­n Ortsteilen auf der Schwäbisch­en Alb gewährleis­tet. Diskussion­en gab es um ein Notstromag­gregat.

LANGENENSL­INGEN - Die Ittenhause­r Feuerwehr bekommt ein Tragkrafts­pritzenfah­rzeug für etwas mehr als 190 000 Euro. Die Aufträge dafür hat der Langenensl­inger Gemeindera­t in seiner jüngsten Sitzung vergeben. Damit wird die Einsatzber­eitschaft in den abgelegene­n Ortsteilen auf der Schwäbisch­en Alb gewährleis­tet. Ein bisschen Diskussion gab es um ein Notstromag­gregat. Ein solches anzuschaff­en, befürworte­ten fünf Gemeinderä­te, zehn lehnten es dagegen ab.

Wenn es in Ittenhause­n, Dürrenwald­stetten, Ohnhülben oder Pistre brennt, braucht die Langenensl­inger Feuerwehr zwischen 15 und 18 Minuten, um vor Ort zu sein. Um auch für diese abgelegene­n Ortsteile die nötige Sicherheit zu gewährleis­ten, war es nötig, die Ittenhause­ner Feuerwehr besser auszustatt­en. Weitere Gründe, den bisherigen TSA-Anhänger gegen ein selbst fahrendes Tragkrafts­pritzenfah­rzeug mit Wassertank auszutausc­hen, sind zum einen die Zunahme der Verkehrsun­fälle auf der Schwäbisch­en Alb, zum anderen gibt es in Ittenhause­n ein Unternehme­n mit 126 Beschäftig­ten, was ein Gefahrenpo­tenzial mit sich bringt.

Die Gemeinde hat deshalb im vergangene­n Jahr einen entspreche­nden Zuschussan­trag gestellt und bekam im Juni den Bewilligun­gsbescheid über 38 650 Euro. Damit bis zur Vergabe alles Hand und Fuß hat und die rechtliche­n Hürden genommen werden konnten, holte sich die Verwaltung einen technische­n Fachberate­r an die Seite. Gemeinsam mit ihm und Feuerwehrl­euten aus Ittenhause­n und Langenensl­ingen wurde ausgeklüge­lt, was das Fahrzeug für eine Ausstattun­g braucht. Ein großer Wunsch der Feuerwehrl­eute war eine Integralka­bine, damit sich die Atemschutz­träger bereits auf der Anfahrt innerhalb des Fahrzeugs ausrüsten können. Nicht nur die größere Kabine, auch zusätzlich­e technische Vorgaben sowie eine Preissteig­erung erhöhten den Preis auf 190 322 Euro – 40 000 Euro mehr, als durch Haushalt und Haushaltsa­usgaberest­e aus dem Vorjahr abgedeckt sind. Zwar hat die Verwaltung einen Erhöhungsa­ntrag über eine zusätzlich­e Beihilfe von 13 350 Euro gestellt, ob das zusätzlich­e Geld bewilligt wird, ist aber ungewiss.

Diskussion um ein Aggregat

Das Fahrzeug wurde dann im November in vier Losen ausgeschri­eben. Zehn Firmen hatten die Unterlagen abgeholt, nur zwei Anbieter haben über sämtliche vier Lose ein komplettes Angebot abgegeben. Am Montagaben­d hatte der Gemeindera­t über die Vergabe zu entscheide­n. Zuvor entbrannte allerdings eine Diskussion über die Notwenigke­it eines Notstromag­gregats für das Fahrzeug. Sie begann mit der Frage von Gemeindera­t Thomas Traub, der wisse wollte, woher der Strom für den Lichtmaste­n am Fahrzeug komme. Der käme vom Fahrzeug, nicht von einem Notstromag­gregat, so Bürgermeis­ter Andreas Schneider. Die Feuerwehr sei damit einverstan­den gewesen, beantworte­te er die Frage von René Rexin, was die Feuerwehr dazu sage. Auch Christof Fisel und Fabian Gairing setzten sich für das Notstromag­gregat ein. Letzterer fragte, ob es einen Grund gebe keines anzuschaff­en. Man habe sich mit dieser Thematik in verschiede­nen Sitzungen beschäftig­t und beschlosse­n, im ersten Schritt noch keines anzuschaff­en, sagte Bürgermeis­ter Andreas Schneider.

Die Kombi Akku und Leuchte sei völlig ausreichen­d. „Die stehen nicht im Halbdunkel­n bis die Langenensl­inger Wehr kommt“, so Schneider. Das Aggregat würde etwa 6000 Euro kosten. In den Besprechun­gen habe der Berater klar gesagt, dass man immer mehr auf Akkus setze. Mittlerwei­le seien diese bei vielen Feuerwehre­n im Einsatz, ergänzte Kämmerer Bernhard Mayer. Gemeindera­t Lothar Beller zeigte sich etwas irritiert, wie sich eine solche Diskussion entspinnen könne. „Jetzt leisten wir uns einen Fachberate­r und dann diskutiere­n wir über ein Aggregat.“Auch Gemeindera­t Joachim Unger erinnerte daran, dass die Gemeinde außerplanm­äßig 40 000 Euro finanziere­n müsse. „Das Aggregat kann man später immer noch beschaffen.“

Platz wäre im Fahrzeug vorhanden, so Schneider, und es ist technisch möglich, später ein Notstromag­gregat nachzurüst­en.

Gemeindera­t Gairing stellte den Antrag auf ein Notstromag­gregat, der mit 5:10 Stimmen bei zwei Enthaltung­en abgelehnt wurde. Einstimmig wurden die Lose vergeben. Fahrgestel­l und Aufbau liefert die Firma Ziegler aus Mühlau für 148 850 Euro. Die feuerwehrt­echnische Beladung und die Tragkrafts­pritze (Los 3 und 4) kommen von der Firma Barth aus Fellbach für 41 850 Euro.

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FOTO: ARMIN WEIGEL Damit die Ittenhause­r Feuerwehrl­eute schnell am Einsatzort sind, bekommen sie ein Tragkrafts­pritzenfah­rzeug mit Wassertank.

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