Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Neues Feuerwehrfahrzeug für Ittenhausen
Langenenslinger Gemeinderat vergibt Aufträge für das neue Fahrzeug für die Feuerwehr
LANGENENSLINGEN (sz) - Die Ittenhauser Feuerwehr bekommt ein Tragkraftspritzenfahrzeug für etwas mehr als 190 000 Euro. Die Aufträge dafür hat der Langenenslinger Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung vergeben. Damit wird die Einsatzbereitschaft in den abgelegenen Ortsteilen auf der Schwäbischen Alb gewährleistet. Diskussionen gab es um ein Notstromaggregat.
LANGENENSLINGEN - Die Ittenhauser Feuerwehr bekommt ein Tragkraftspritzenfahrzeug für etwas mehr als 190 000 Euro. Die Aufträge dafür hat der Langenenslinger Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung vergeben. Damit wird die Einsatzbereitschaft in den abgelegenen Ortsteilen auf der Schwäbischen Alb gewährleistet. Ein bisschen Diskussion gab es um ein Notstromaggregat. Ein solches anzuschaffen, befürworteten fünf Gemeinderäte, zehn lehnten es dagegen ab.
Wenn es in Ittenhausen, Dürrenwaldstetten, Ohnhülben oder Pistre brennt, braucht die Langenenslinger Feuerwehr zwischen 15 und 18 Minuten, um vor Ort zu sein. Um auch für diese abgelegenen Ortsteile die nötige Sicherheit zu gewährleisten, war es nötig, die Ittenhausener Feuerwehr besser auszustatten. Weitere Gründe, den bisherigen TSA-Anhänger gegen ein selbst fahrendes Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wassertank auszutauschen, sind zum einen die Zunahme der Verkehrsunfälle auf der Schwäbischen Alb, zum anderen gibt es in Ittenhausen ein Unternehmen mit 126 Beschäftigten, was ein Gefahrenpotenzial mit sich bringt.
Die Gemeinde hat deshalb im vergangenen Jahr einen entsprechenden Zuschussantrag gestellt und bekam im Juni den Bewilligungsbescheid über 38 650 Euro. Damit bis zur Vergabe alles Hand und Fuß hat und die rechtlichen Hürden genommen werden konnten, holte sich die Verwaltung einen technischen Fachberater an die Seite. Gemeinsam mit ihm und Feuerwehrleuten aus Ittenhausen und Langenenslingen wurde ausgeklügelt, was das Fahrzeug für eine Ausstattung braucht. Ein großer Wunsch der Feuerwehrleute war eine Integralkabine, damit sich die Atemschutzträger bereits auf der Anfahrt innerhalb des Fahrzeugs ausrüsten können. Nicht nur die größere Kabine, auch zusätzliche technische Vorgaben sowie eine Preissteigerung erhöhten den Preis auf 190 322 Euro – 40 000 Euro mehr, als durch Haushalt und Haushaltsausgabereste aus dem Vorjahr abgedeckt sind. Zwar hat die Verwaltung einen Erhöhungsantrag über eine zusätzliche Beihilfe von 13 350 Euro gestellt, ob das zusätzliche Geld bewilligt wird, ist aber ungewiss.
Diskussion um ein Aggregat
Das Fahrzeug wurde dann im November in vier Losen ausgeschrieben. Zehn Firmen hatten die Unterlagen abgeholt, nur zwei Anbieter haben über sämtliche vier Lose ein komplettes Angebot abgegeben. Am Montagabend hatte der Gemeinderat über die Vergabe zu entscheiden. Zuvor entbrannte allerdings eine Diskussion über die Notwenigkeit eines Notstromaggregats für das Fahrzeug. Sie begann mit der Frage von Gemeinderat Thomas Traub, der wisse wollte, woher der Strom für den Lichtmasten am Fahrzeug komme. Der käme vom Fahrzeug, nicht von einem Notstromaggregat, so Bürgermeister Andreas Schneider. Die Feuerwehr sei damit einverstanden gewesen, beantwortete er die Frage von René Rexin, was die Feuerwehr dazu sage. Auch Christof Fisel und Fabian Gairing setzten sich für das Notstromaggregat ein. Letzterer fragte, ob es einen Grund gebe keines anzuschaffen. Man habe sich mit dieser Thematik in verschiedenen Sitzungen beschäftigt und beschlossen, im ersten Schritt noch keines anzuschaffen, sagte Bürgermeister Andreas Schneider.
Die Kombi Akku und Leuchte sei völlig ausreichend. „Die stehen nicht im Halbdunkeln bis die Langenenslinger Wehr kommt“, so Schneider. Das Aggregat würde etwa 6000 Euro kosten. In den Besprechungen habe der Berater klar gesagt, dass man immer mehr auf Akkus setze. Mittlerweile seien diese bei vielen Feuerwehren im Einsatz, ergänzte Kämmerer Bernhard Mayer. Gemeinderat Lothar Beller zeigte sich etwas irritiert, wie sich eine solche Diskussion entspinnen könne. „Jetzt leisten wir uns einen Fachberater und dann diskutieren wir über ein Aggregat.“Auch Gemeinderat Joachim Unger erinnerte daran, dass die Gemeinde außerplanmäßig 40 000 Euro finanzieren müsse. „Das Aggregat kann man später immer noch beschaffen.“
Platz wäre im Fahrzeug vorhanden, so Schneider, und es ist technisch möglich, später ein Notstromaggregat nachzurüsten.
Gemeinderat Gairing stellte den Antrag auf ein Notstromaggregat, der mit 5:10 Stimmen bei zwei Enthaltungen abgelehnt wurde. Einstimmig wurden die Lose vergeben. Fahrgestell und Aufbau liefert die Firma Ziegler aus Mühlau für 148 850 Euro. Die feuerwehrtechnische Beladung und die Tragkraftspritze (Los 3 und 4) kommen von der Firma Barth aus Fellbach für 41 850 Euro.