Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Riedlinger Wehr erhält neues Kommandofahrzeug
Bau- und Umweltausschuss stimmt dem Auschreibungsergebnis bei einer Gegenstimme zu
RIEDLINGEN (uno) - Die Feuerwehr Riedlingen erhält einen neuen Kommandowagen. Die Gemeinderatsmitglieder im Bau- und Umweltausschuss haben dies am Montagabend bei einer Gegenstimme beschlossen. Als Ergebnis der Ausschreibung wurde der Kauf eines Ford Kuga mit Benzinmotor und Allrad beschlossen. Kostenpunkt: knapp 45 000 Euro.
In den Reden der Fraktionen zum Haushalt war die Beschaffung des Kommandowagens bereits Thema gewesen. Dort war von einem AudiSUV die Rede, der beschafft werden sollte. Das wurde im Rat als zu üppig kritisiert. Darauf angesprochen ging Stadtbrandmeister Stefan Kuc in der Ratssitzung darauf ein. „Ich will das klarstellen, wir hatten kein Wunschfahrzeug“, so Kuc. Allerdings haben in der Vergangenheit Markenhersteller zum Teil erheblich Rabatte für komplett ausgerüstete Kommandowagen gewährt. Audi hat solche Fahrzeuge schon 40 Prozent unter dem Listenpreis angeboten, „da kam kein anderer Hersteller hin“.
Doch in der Ausschreibung der Stadt Riedlingen für den Kommandowagen kam solch ein Ergebnis nicht zum Tragen. Statt dessen fiel die Entscheidung auf deinen SUV von Ford, mit Allrad und Automatik, der komplett ausgestattet rund 44 400 Euro kostet. Die Variante mit Schaltgetriebe und Frontantrieb wäre etwas günstiger gewesen, doch der Rat folgte den Argumenten der Feuerwehr: Der Einsatzleiter fährt meist alleine, muss neben dem Fahren Funkgespräche führen, die Anfahrt navigieren – da ist ein Automatik eine Entlastung.
Gemeinderat Dr. Michael Ecker (Grüne Liste) hätte sich dennoch ein bescheideneres Modell gewünscht: „Ein neuer Kommandowagen ist ja sinnvoll, aber die Stadt muss sparen“, so Ecker. Im Internet würden auch komplett ausgerüstete Kommandowagen für 30 000 Euro angeboten, wenn man nicht auf 115 KW und Digitalradio bestehe. Und sein Fraktionskollege Roland Uhl erinnerte daran, dass der Kommandowagen der Buchauer Wehr deutlich billiger sei.
Doch Kuc wies die Vorwürfe zurück. „Man muss Äpfel mit Äpfeln vergleichen“, so Uhl. Bei der gleichen Ausstattung kosten die Kommandowagen im Internet gleich viel wie die Auschreibung nun ergeben habe. Und diese Ausstattung hält die Riedlinger Wehr für zweckmäßig. Da sieht sie sich im Einklang mit anderen Wehren: „Die Erfahrungen anderer Feuerwehren geben uns recht, 90 Prozent sind da ähnlich“.
Der derzeitige Kommandowagen stammt aus dem Jahr 2003 und muss ersetzt werden. Damals wurde ein Gebrauchtfahrzeug gekauft, doch der Gebrauchtwagenmarkt sei derzeit leer gefegt, so Kuc. Der Kommandowagen mit dem Einstatzleiter fährt mit dem Fahrzeug direkt zum Einsatzort. Er soll damit vorab die Lage erkunden bevor die weiteren Fahrzeuge eintreffen. Das Fahrzeug ist nicht fest bei einem Einsatzleiter „geparkt“, sondern der jeweils diensthabende Kommandant oder Zugführer führt das Fahrzeug mit sich, so dass er jederzeit einsatzbereit ist. Neben Stadtbrandmeister Kuc beteiligen sich momentan sechs Zugführer an dem „Einsatzleiter vom Dienst“Symstem.