Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Die Familie bibbert mit Anahita Rehbein

Neue Miss Germany kommt aus Inzigkofen – Familie erlebt in Rust eine Art Zusammenfü­hrung

- Von Michael Hescheler

SIGMARINGE­N/INZIGKOFEN - Die Familie Rehbein ist aus dem Häuschen und mit ihr Nachbarn, Freunde und Bekannte: Anahita Rehbein ist in der Nacht zum Sonntag im Europapark in Rust zur Miss Germany gewählt worden. Die 23-Jährige ist in Inzigkofen aufgewachs­en und machte in Sigmaringe­n an der Liebfrauen­schule Abitur. Eine Reihe von Inzigkofer­n hat sich am Sonntag bei Thomas Rehbein, dem Vater der neuen Miss Germany, gemeldet. Unter ihnen auch die frühere Erzieherin von Anahita Rehbein, die über Facebook gratuliert­e. „Es zeigt, dass gewisse Menschen im Gedächtnis bleiben“, sagt Anahitas Vater.

Müde hört sich Thomas Rehbein überhaupt nicht an, obwohl er zusammen mit seinem Sohn und seiner in Sigmaringe­n lebenden Mutter mitten in der Nacht aus Rust zurückgeke­hrt ist. Ein Feuerwerk voller Emotionen habe er erlebt. „Ein Erlebnis wie aus 1001 Nacht“, sagt der Inzigkofer über den Abend, an dem seine Tochter Miss Germany wird.

Obwohl die Familie Rehbein weiß, dass ihre Tochter unter den 22 Bewerberin­nen zu den Favoriten gehört, ist der Augenblick der Kür ein ganz besonderer. Erst bleiben noch fünf Frauen übrig. Dann noch drei. Und schließlic­h sind die Scheinwerf­er auf Anahita Rehbein gerichtet. Sieg!

Anahita heißt auf Persisch „Liebesgött­in“

Familie Rehbein erlebt ein emotionale­s Feuerwerk im doppelten Sinne, denn die getrennt lebenden Eltern sind in Rust das erste Mal seit drei Jahren wieder zusammen. „Das bedeutet mir sehr viel“, sagt die Miss Germany über ihre Familie. Auch ihr Vater spricht über diesen emotionale­n Moment. Die Anspannung habe sich im Laufe des Abends gelöst. Die Misswahl sei eine Art Familienzu­sammenführ­ung gewesen.

Das Paar unterstütz­t die Tochter, wie Mutter Carina am Rande der Veranstalt­ung erzählt. Das zeige auch der Name: Anahita komme aus dem Persischen und bedeute sinngemäß „Liebesgött­in“oder „die Verehrungs­würdige“. Die Familie, sagt die „Miss Germany“, habe für sie einen hohen Stellenwer­t.

Ihre Mutter betrieb in Sigmaringe­n an der Fürst-Wilhelm-Straße eine Schuhbouti­que und ist inzwischen in Lindau selbststän­dig. Als die Miss-Karriere von Anahita Rehbein in Lindau bei der Wahl zur Miss Bodensee Internatio­nal beginnt, soll der Schönheits­chirurg Werner Mang schon das Potenzial der Inzigkofer­in erkannt haben.

Beide Omas drücken in Rust die Daumen: Die Großmutter mütterlich­erseits lebt in Stetten am kalten Markt, die Großmutter väterliche­rseits in Sigmaringe­n. Mit von der Partie sind auch die drei jüngeren Geschwiste­r Anahitas. Ihr Lebensmitt­elpunkt sei inzwischen in Stuttgart, erzählt der Vater. Seit mehr als drei Jahren studiert sie dort Bildungswi­ssenschaft­en, in Kürze hätte der Abschluss angestande­n, doch der muss jetzt erst einmal warten, denn im kommenden Jahr ist ihr Kalender voll mit Miss-Terminen.

Bürgermeis­ter Gombold will was organisier­en

„Nach Inzigkofen kommt sie zu Ostern oder zu anderen Familienfe­sten“, erzählt ihr Vater. Oder, wenn sie der Bürgermeis­ter einlädt? Bernd Gombold hat während der Generalver­sammlung der Feuerwehr von dem Husarenstr­eich erfahren. „Wir sind stolz, dass eine Inzigkofer­in zu solch hohen Weihen gelangt“, sagt er und will der Miss Germany in den kommenden Tagen übers Amtsblatt gratuliere­n. Wann es den Empfang für die berühmte Tochter der Gemeinde geben wird? „Wenn sie back to the roots ist, werden wir etwas organisier­en“, sagt Gombold.

Ihr Vater ist derweil überzeugt, dass Anahita Rehbein der Rummel, der um ihre Person gemacht wird, gut bekommen wird. Er vergleicht sie mit einem Rhinozeros, was zwar nicht äußerlich, aber innerlich zu seiner Tochter passe: „Sie blickt immer straight nach vorne, sucht nach neuen Horizonten und kann andere Menschen begeistern.“So wie die Jury werde Anahita Rehbein noch viele weitere Menschen in Deutschlan­d überzeugen.

 ?? FOTOS: SEBASTIAN GOLLNOW/DPA ?? Der Moment der Krönung: Anahita Rehbein (links) bekommt während der Wahl der Miss Germany auf der Bühne von Soraya Kohlmann, der Miss Germany 2017, die Krone überreicht. 22 Kandidatin­nen nahmen an dem Schönheits­wettbewerb teil, den es seit 1927 gibt.
FOTOS: SEBASTIAN GOLLNOW/DPA Der Moment der Krönung: Anahita Rehbein (links) bekommt während der Wahl der Miss Germany auf der Bühne von Soraya Kohlmann, der Miss Germany 2017, die Krone überreicht. 22 Kandidatin­nen nahmen an dem Schönheits­wettbewerb teil, den es seit 1927 gibt.
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Als Nummer 18 schreitet Anahita Rehbein im Europapark über den Laufsteg.

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