Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Gesellen meistern „eine Hürde im Leben“
Lossprechungsfeier der Elektro-Innung Biberach mit viel Lob für hervorragende Ergebnisse
BIBERACH - In einer Lossprechungsfeier hat die Elektro-Innung Biberach ihre neuen Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik in der Handwerksfamilie begrüßt. „Bleiben Sie offen – bleiben Sie neugierig – bleiben Sie mutig – auch für neue Ideen und Wege“, wünschte die Schulleiterin der Karl-Arnold-Schule, Renate Granacher-Buroh, den jungen Leuten, die gerade ihren Gesellenbrief erhalten hatten.
Lossprechung – das bedeutet für die jungen Handwerker einfach nur „Ich hab’s geschafft“, erläuterte Innungsobermeister Karl-Josef Maigler: „Eine Hürde im Leben ist gemeistert.“Einen besonderen Gruß richtete er aber auch an die Ausbildungsbetriebe mit einem Lob für ihr Engagement bei der Ausbildung und der Bitte, damit auch künftig nicht nachzulassen. Der Nachwuchs sei wichtig für das Handwerk, das er als den Motor des Mittelstands bezeichnete. Prüfungsvorsitzender Bernhard Bogdan und Ausbildungsleiter Franz Luxenhofer überreichten die Gesellenbriefe an die jungen Handwerker. Für jeden einzelnen hatten sie dabei eine kurze Anekdote zur Erinnerung an den Prüfungsstress parat. Mit den Prüfungsergebnissen zeigten sie sich aber voll zufrieden. „Ganz super toll“, ordnete Bogdan sie ein.
Der Beste, Niklas Kärcher, schloss mit der Note 1,2 ab. Die frisch gekürten Elektroniker dankten ihren Ausbildern und den Prüfern: „Obwohl es nicht immer leicht mit uns war, haben Sie uns bis hierher gebracht.“Als sie den Gesellenbrief in den Händen hielten, wirkten die Prüflinge deutlich erleichtert. „Ja, es war schwer“, urteilten sie über die Prüfung. Trotzdem haben alle bestanden. Und einige von ihnen zeichneten sich sogar mit herausragenden Leistungen aus. So erhielten Tim Hartnegg und Johannes Staudenraus Belobigungen. Johannes Steinhorst, Robert Zimmer, David Haidinger und Niklas Kärcher wurden mit Preisen geehrt. Hartnegg hatte sich vorher schon den Preis des Landrats verdient und Johannes Steinhorst den Rotary-Förderpreis.
In ihrer Festansprache hob Oberstudiendirektorin Granacher-Buroh besonders die duale Partnerschaft bei der Handwerksausbildung hervor. Alle Beteiligten seien eng miteinander verbunden und die Zusammenarbeit funktioniere ausgezeichnet, betonte sie. Den jungen Handwerkern riet sie, nicht auf dem Erreichten stehen zu bleiben. „Mit dem Abschluss Ihrer Ausbildung haben Sie etwas erreicht, das Ihnen niemand mehr nehmen kann.“Aber Ausbildung und Schule würden nur etwa 30 Prozent unserer Kompetenzen vermitteln. Die anderen 70 Prozent lehrt das Leben. Lebenslanges Lernen sei also angesagt. Wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht, funktioniere das aber fast automatisch.
Kreishandwerksmeister Franz Manz lobte die jungen Leute für ihre Entscheidung, ein Handwerk zu erlernen. „Sie werden gebraucht“, ist er sich sicher. Handwerk bedeute, mit Kopf und Hand etwas zu schaffen. Aber auch er riet, nicht auf dem Erlernten stehen zu bleiben, denn Stillstand sei Rückschritt. „Ich kann etwas – aber ich bin auch offen, dazuzulernen“, gab er den Junggesellen als Motto mit auf ihren künftigen Weg.
Nach Abschluss der Feierlichkeiten lud die Volksbank Biberach alle Teilnehmer zu einem gemeinsamen Imbiss ein. Albert Ederle von der Volksbank bezeichnete es als inzwischen liebgewordene Tradition, dass die Lossprechungsfeiern der Elektro-Innung im Veranstaltungsraum der Bank stattfinden.