Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Flussbad und mehr

Planer stellt Ablauf für Riedlingen­s Bewerbung für eine Gartenscha­u vor.

- Von Bruno Jungwirth

RIEDLINGEN - „Wir brauchen eine gute, fetzige Bewerbung“, sagte Planer Johann Senner am Montagaben­d im Gemeindera­t. Senner und sein Team der „Planwerkst­att“bereiten die Bewerbung Riedlingen­s um die Ausrichtun­g einer kleinen Landesgart­enschau in den Jahren 2031 bis 2035 vor. Ins Zentrum seiner Überlegung­en rückt Senner die drei Flüsse durch Riedlingen und die grünen Lungen entlang der Donau. Zudem hat er schon eine „fetzige“Idee parat: Den Brey’sche Kanal will er in ein Flussbad umwandeln. Weitere Ideen sollen auch bei einem Spaziergan­g mit Bürgern erarbeitet werden.

Seit seiner Beauftragu­ng durch den Gemeindera­t im September haben Senner und sein Team weitere Analyse der Potenziale in Riedlingen betrieben. Und seine erste Bewertung: „Es gibt wunderbare Ecken in Riedlingen. Die Stadt braucht ihr Licht nicht unter den Scheffel zu stellen“, so Senner. Durch die „Klammer Landesgart­enschau“sollen die positiven Aspekte zusammenge­fasst werden.

Aber es gibt natürlich auch Ecken, die noch deutlich verschöner­t werden oder deren Besonderhe­it noch herausgear­beitet werden können. Senner sprach den Bereich der Hindenburg­straße an, den Tuchplatz oder auch die Promenade entlang der Donau. Erste Ideenskizz­en sind in der Grafik schon eingearbei­tet. Optische Aufwertung des technische­n Hochwasser­schutzes, Neugestalt­ung des Stadtgrabe­ns, ein umgestalte­ter Stadtstran­d auf der Insel oder ein Rundweg entlang der Donau und des Kanals, den er durch neue Brücken – etwa auf die Mühlinsel – schließen will. Eine Besonderhe­it sieht er im Brey’schen Kanal, der am Tuchplatz den Donaukanal mit der Donau verbindet. „Der Brey’sche Kanal hat es uns angetan“, sagte Senner. In größeren Städten wie München oder Freiburg kommen Flussbäder immer mehr in Mode. Und ein Flussbad könnte er sich auch hier vorstellen. Allerdings müssten die Seitenbere­iche dann anders gestaltet werden.

Doch noch steht das Team von Planstatt Senner, dem neben Johann Senner auch eine Stadtentwi­cklerin, ein Landschaft­sarchitekt und ein Ansprechpa­rtner für Gewässerfr­agen angehören, am Anfang des Prozesses. Und in diese Entwicklun­g sollen unbedingt die Bürger und deren Ideen einfließen. Deshalb ist im Mai/Juni eine erste Bürgerwerk­statt mit einem Spaziergan­g durch Riedlingen geplant, in dem Bürger ihre Anregungen jeweils vor Ort einfließen lassen können.

Forderunge­n ans Stadthalle­nareal

Als einen zentralen Punkt der Bewerbung hat Senner den Bereich der Donauinsel und des Stadhallen­areals ausgemacht. Von daher verfolgt er intensiv die derzeitige­n Pläne für die Neuentwick­lung des Areals. Und er hat inder Sitzung vier Punkte formuliert, die aus Sicht einer Landes gartenscha­u bewerbung unabdingba­r seien, sich zum Teil aber in den bisherigen Diskussion­en schon wiederfind­en: Maximaler Abstand der Bebauung zur Donau, um eine breite Uferpromen­ade zu ermögliche­n, die neu gestaltet werden kann; kein Gebäuderie­gel parallel zur Donau, die eine Sicht auf die Altstadt auch vom Stadthalle­nareal aus verhindert. Eine gute Erlebbarke­it des Platzes – auch ein Parkplatz müsse entspreche­nd gestaltet sein und abschließe­nd: „Höchste Bauqualitä­t und Baukultur. Sie brauchen die besten Architekte­n und Stadtplane­r. So einen Platz bebaut man nur ein Mal in 100 Jahren“, so Senner.

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FOTO: PLANSTATT SENNER
 ?? FOTO: PLANSTATT SENNER ?? Nach dem Konzept des Planers Johann Senner soll die Landesgart­enschau an den Flüssen durch Riedlingen und den „grünen Lungen“vor und nach Riedlingen gestaltet werden.
FOTO: PLANSTATT SENNER Nach dem Konzept des Planers Johann Senner soll die Landesgart­enschau an den Flüssen durch Riedlingen und den „grünen Lungen“vor und nach Riedlingen gestaltet werden.
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FOTO: JUNGWIRTH Johann Senner

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