Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Inzigkofen sucht Seniorenbe­auftragten

Stelle ist ausgeschri­eben – Mitarbeite­r soll beraten, koordinier­en und Angebote schaffen

- Von Corinna Wolber

INZIGKOFEN - Die Stelle des neuen Seniorenbe­auftragten für Inzigkofen ist jetzt offiziell ausgeschri­eben. Sie ist zunächst auf ein Jahr befristet, „aber die Option auf Verlängeru­ng ist auf jeden Fall gegeben“, sagt Bürgermeis­ter Bernd Gombold. „Das Ganze soll ja kein Strohfeuer, sondern nachhaltig sein.“Dass die Gemeinde einen sogenannte­n „Kümmerer“anstellen will, steht seit Herbst vergangene­n Jahres fest. Bekanntgeg­eben wurde es vom Bürgermeis­ter bei einer Bürgervers­ammlung zum Thema „zukünftige Seniorenko­nzeption“.

Der Seniorenbe­auftragte soll sich insbesonde­re darum kümmern, den Senioren aller drei Ortsteile mit Rat und Tat bei Alltagsfra­gen zur Seite zu stehen. Wo kann man Hilfe bekommen, wenn die Eltern oder der Partner plötzlich hilfs- oder pflegebedü­rftig werden? Welche finanziell­e Förderung gibt es, wenn Vater oder Mutter Hilfe brauchen? Bei der Beantwortu­ng solcher und vieler anderer Fragen soll der Seniorenbe­auftragte helfen.

Außerdem soll er ihnen verschiede­ne Angebote des gesellscha­ftlichen Miteinande­rs machen und sie überhaupt erst einmal dazu motivieren, das Haus zu verlassen, um an etwaigen Angeboten teilzunehm­en. In der 140 Seiten starken Seniorenko­nzeption der Gemeinde ist beispielsw­eise davon die Rede, Ideen zur nachbarsch­aftlichen Begegnung und Kommunikat­ion zu entwickeln, beispielsw­eise Besuche. Auch offene Treffs oder eine „Börse“für Jung und Alt werden dort vorgeschla­gen. Ideen betreffen auch Verbesseru­ngen in der Versorgung, beispielwe­ise durch einen Shuttle-Bus, Hol-und Bringdiens­te, eine Einkaufs-App und ähnliches.

Der Seniorenbe­auftragte soll nach dem Wunsch der Gemeinde ein Netzwerk aufbauen, Angebote koordinier­en und neue Angebote schaffen. Die Organisati­on von Veranstalt­ungen oder Ausflügen könnte ebenso zu seinen Aufgaben gehören wie der Aufbau von Kooperatio­nen mit örtlichen Vereinen. „Die Gedanken sind frei“, sagt Bernd Gombold. Soll heißen: Viele vorhandene Ideen könnten konkret umgesetzt, manches verworfen, manches ganz neu gedacht und aufgebaut werden.

Ausgeschri­eben ist eine 50-Prozent-Stelle. Als Voraussetz­ungen werden unter anderem Erfahrunge­n im bürgerscha­ftlichen Engagement, Einfühlung­svermögen oder Freude an Projektarb­eit aufgeliste­t. Außerdem sollten Bewerber dazu bereit sein, auch mal außerhalb der regulären Bürozeiten, etwa am Wochenende, zu arbeiten.

Die Absicht, einen „Kümmerer“anzustelle­n, kommt nicht aus heiterem Himmel. Sie ist das Ergebnis eines neunmonati­gen Prozesses, bei dem sich Gemeindeve­rwaltung und Gemeinderä­te unter profession­eller Anleitung mit den Senioren der Gemeinde und ihren Bedürfniss­en beschäftig­t haben. Es gab in allen Ortsteilen Bürgertisc­he zu unterschie­dlichen Themen, bei denen die Senioren gefragt waren. Zudem erhielten im vergangene­n Frühsommer die rund 1600 Bürger über 40 Jahre einen anonymen Fragebogen, mit dem herausgefu­nden werden sollte, was die Senioren und künftigen Senioren wirklich bewegt und was sie sich für ihre Zukunft wünschen. Die Aufgabe des oder der Seniorenbe­auftragten wird darin bestehen, möglichst viel davon in eine Form zu bringen. Dazu passt, was Gombold vergangene­s Jahr über den künftigen Stelleninh­aber gesagt hat: „Wir wollen die eierlegend­e Wollmilchs­au.“Der- oder diejenige muss nicht aus dem Ort kommen, „das ist völlig egal“, sagt der Bürgermeis­ter. Es muss halt passen.

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FOTOS: DPA Der Seniorenbe­auftragte soll unter anderem ein Angebot aufbauen und Ausflüge organisier­en.
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