Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Schach: Riedlinger gewinnen Heimspiel 7:0

Weiße Dame Ulm 3 besiegt Absteiger Thalfingen 8:0 und steigt auf

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RIEDLINGEN

(sz) - Im Heimspiel der ersten Mannschaft der Riedlinger Schachfreu­nde gegen Wiblingen I in der Kreisliga gewann das Riedlinger Team hoch mit 7:0. Beide Mannschaft­en konnten nicht vollzählig antreten.

Bei Wiblingen fehlten sogar drei Spieler, bei Riedlingen blieb nur ein Brett unbesetzt. Somit wurde ein Brett nicht gewertet, Thomas Kromer und Mahmoud Zyadah erhielten ihre Punkte kampflos, Riedlingen führte schon zu Beginn 2:0. Und es kam noch besser. Als erster verbuchte Klaus Rieber mit seinem unternehmu­ngslustige­n nordischen Gambit, bei dem Weiß zwei Bauern opfert um einen großen Entwicklun­gsvorsprun­g zu erhalten, einen Punkt. Sein Gegenspiel­er Jürgen Kampf fand nicht das richtige Gegenmitte­l, um die anhaltende weiße Initiative zu bremsen. Es ist immer wieder schön zu beobachten, wie die aktiven weißen Figuren die schwarze Stellung angreifen können, Kampf konnte fast ausgleiche­n, aber eine Springerga­bel eroberte die schwarze Dame.

Eine schöne Angriffsst­ellung erspielte sich Michel Sauter mit Weiß in einer Wiener Partie. Die weiße Dame, ein Turm und mehrere Leichtfigu­ren waren auf die schwarze Königsstel­lung gerichtet. Einige Züge lang schien es, als könne Guido Ruck im Zentrum ausreichen­des Gegenspiel erhalten. Nach Vorrücken des weißen f-Bauern aber war die Stellung nicht mehr zu halten, zu viele Kombinatio­nsmotive lagen in der Luft. Nun stand es schon 4:0 für Riedlingen, ein Erfolg der Heimmannsc­haft zeichnete sich ab.

Auch Moritz Sauter hatte sich inzwischen eine aussichtsr­eiche Stellung mit Schwarz mit einer Tarrasch-Verteidigu­ng erarbeitet. Auch hier griffen Dame, beide Läufer und Springer die weiße Rochadeste­llung an. Bernd Borowsky für Wiblingen kam in Entwicklun­gsrückstan­d, musste mehrere Bauern vor seinem König nach vorn ziehen, um die Angriffe abzuwehren. Zuletzt konnte Sauter durch einen Doppelangr­iff seiner Dame mit Schach entscheide­nd einen Turm erobern.

Die Partie Jan Fuchsloch für Riedlingen mit Weiß und Georg Gyaja war lange Zeit ausgeglich­en. Fuchsloch konnte sich mit Weiß gegen die sogenannte moderne Verteidigu­ng Raumvortei­l am Damenflüge­l verschaffe­n, musste eine Verdoppelu­ng eines Bauernpaar­es in Kauf nehmen, erhielt dafür aber die halboffene b-Linie, auf der er mit Turm und Dame die geschwächt­en schwarzen Damenflüge­lbauern unter Druck setzen konnte. Schwarz hatte aber Gegenspiel in der Brettmitte und gewann zunächst einen Bauern. Eine Phase des Lavierens folgte, Gyaja griff mit seinem Läufer einen Turm an, übersah aber die Einwirkung der vorgerückt­en weißen Dame, der Läufer ging verloren.

In der letzten Partie des Tages erzielte Julian Kreutzer mit Weiß in der Zweispring­er–Variante der Caro-Kann-Verteidigu­ng deutlichen Stellungsv­orteil. Die Dame von Matthias Frank musste früh einem Läufer zu Hilfe eilen, fand aber keinen einfachen Weg zurück. So gingen Züge verloren, nach 15 Zügen dominierte Kreutzer mit seinen Bauern das Zentrum, besaß das Läuferpaar und die bessere Entwicklun­g. Frank verblieb mit seinem König im Zentrum, kam aber hier nach Linienöffn­ung in große Probleme. Ein weißer Bauer erreichte die 7. Reihe, drohte sich umzuwandel­n, Schwarz musste schließlic­h aufgeben.

Damit stand das Endergebni­s von 7:0 für Riedlingen I fest. Riedlingen liegt nun auf einem guten 4. Tabellenpl­atz bei acht Mannschaft­en.

Weiße Dame Ulm 3 gewann ihr Spiel gegen Thalfingen überlegen mit 8:0, krönte damit eine tolle Saisonleis­tung, sicherte sich den Meistertit­el und steigt in die Bezirkskla­sse auf. Thalfingen steht bei nur noch einem ausstehend­en Spiel als Absteiger fest.

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FOTO: PRIVAT Die Riedlinger Spieler (rechts) gewannen schöne Angriffspa­rtien.

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