Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

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Der Internetha­ndel gräbt den stationäre­n Baumärkten das Wachstum ab

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KÖLN (dpa) - Auch die Baumärkte in Deutschlan­d sehen sich einer wachsenden Konkurrenz aus dem Internet gegenüber. Während die Umsätze der bundesweit insgesamt 2132 Märkte 2017 nur noch geringfügi­g anzogen, legte der von reinen Internethä­ndlern dominierte Onlinehand­el mit Do-it-yourself-Produkten zweistelli­g zu. Das geht aus einem am Montag in Köln vorgestell­ten Branchenüb­erblick des Handelsver­bands Heimwerken, Bauen und Garten hervor.

Demnach steigerte der Baumarktha­ndel seine Umsätze im vergangene­n Jahr nur noch leicht um 1,1 Prozent auf 18,45 Milliarden Euro. 2017 sei „ein schwierige­s, letztendli­ch aber akzeptable­s Jahr für die deutsche Baumarktbr­anche“gewesen, meinte der Hauptgesch­äftsführer des Verbands, Peter Wüst. Die Zahl der Baumärkte in der Bundesrepu­blik nahm um 14 auf 2132 Filialen mit einer Gesamtverk­aufsfläche von 13,36 Millionen Quadratmet­ern zu.

Größte Herausford­erung der Branche ist laut dem Verband die Digitalisi­erung der Geschäftsm­odelle, vor allem die Vernetzung stationäre­r und digitaler Angebote: „Der Wunsch zum E-Commerce ist auch bei den Heimwerker­n und Hobbygärtn­ern ungebroche­n.“Insgesamt stiegen im vorigen Jahr die E-Commerce-Umsätze mit den Do-it-yourself-Kernsortim­enten Marktforsc­hern zufolge um 14,9 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. Gut 50 Prozent davon sicherten sich aber nicht die etablierte­n Baumarktke­tten, sondern reine Online-Händler. Der Anteil der Bau- und Heimwerker­märkte am ECommerce lag gerade einmal bei 18,7 Prozent. Investitio­nen der Ketten gehen deshalb nach Verbandsan­gaben vermehrt in den Auf- und Ausbau der Online-Angebote. Angesichts der anhaltend guten Konjunktur­entwicklun­g erwartet der Verband für die Baumärkte im laufenden Jahr ein Umsatzplus von 1,3 Prozent.

Nummer eins unter den deutschen Baumarktbe­treibern ist laut einem ebenfalls am Montag veröffentl­ichten Branchen-Ranking des auf Fachzeitsc­hriften spezialisi­erten Dähne-Verlags Obi mit einem Gesamtumsa­tz von 7,4 Milliarden Euro. Gut die Hälfte davon entfällt auf Deutschlan­d. Auf Platz zwei rangiert demnach Bauhaus mit 6,38 Milliarden Euro Umsatz, auf Rang drei folgt Hornbach mit 4,53 Milliarden Euro. Auch Bauhaus und Hornbach machen den Löwenantei­l ihrer Umsätze in der Bundesrepu­blik.

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